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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelassen. Man musste sein Blut getrunken und ihn danach ermordet haben. Ihn, den Vater eines sechs Monate alten Jungen und einer jungen Frau, die so stolz auf ihre beiden Männer war.
    Lisa Lürsen begriff es nicht. Wie konnte jemand nur so grausam sein? So stand sie neben ihrem toten Kollegen und schluchzte. Es war ihr einfach nicht möglich gewesen, ihre Tränen zu unterdrücken. Irgendwann schaffte sie es auch nicht mehr, stehen zu bleiben. Sie sackte in die Knie und kam erst wieder richtig zu sich, als sie von Kollegen angesprochen wurde...
    ***
    Die Lampe strahlte zu hell. Zum Glück fiel ihr Schein neben Lisa Lürsen auf den Steinboden, der das Verhörzimmer schon seit Urzeiten bedeckte. Dort hinein war Lisa gebeten worden, weil man ihre Aussagen haben musste. Es ging nicht nur um sie, im Vordergrund stand der schreckliche Tod ihres Kollegen Wegener.
    Lisa blickte in die Augen von zwei Männern. Es waren die Kollegen vom Innendienst, die ihr gegenübersaßen. Sie hatten Fragen zu stellen. Alles musste bis ins kleinste Detail aufgeklärt werden. Der Tod des Kollegen ließ gewisse Dinge in einem anderen Licht erscheinen.
    Es roch nach Kaffee und auch nach Putzmitteln. Lisa Lürsen hatte ihre Aussage bereits gemacht. Sie wartete jetzt auf die Reaktion der Männer, die vom Dienstrang her weit über ihr standen.
    »Sie bleiben also dabei, dass diese Frau Ihren Kollegen getötet hat.«
    »Ja.«
    »Und Sie bleiben auch dabei, dass diese weibliche Person ein Vampir gewesen ist.«
    »Das ist richtig.«
    Der zweite Kollege sagte: »Aber es gibt keine Vampire.«
    Lisa nickte. »Das habe ich bisher auch immer gedacht. Jetzt bin ich eines Besseren belehrt worden. Es gibt Vampire. Ich habe einen weiblichen gesehen. Er hat auch den Kollegen Wegener getötet, ich habe die Wunde ja nur kurz gesehen, aber es hat gereicht. So etwas traut man keinem Menschen zu.«
    Der Kollege mit der randlosen Brille übernahm wieder das Wort. »Da Sie gerade Ihren Kollegen erwähnt haben, da wollte ich noch fragen, warum er den Wagen verlassen hat und wohin er gegangen ist.«
    Lisa hatte die Frage erwartet. Sie presste die Lippen etwas länger zusammen als üblich. Es war falsch, was er getan hatte. Hätte er es nicht getan, wäre er vielleicht noch am Leben. Aber das war auch nicht sicher, nur würden sich die Verhörer daran aufhängen.
    »Warum antworten Sie nicht?«
    »Gehört es zur Sache?«
    »Das lassen Sie mal unsere Sorge sein. Also, warum war er nicht an Ihrer Seite?«
    »Er hat jemanden besucht.« Es hatte keinen Sinn, wenn sie versuchte, etwas anderes zu sagen.
    »Aha, das hört sich schon besser an. Wen hat er besucht?«
    »Seine Frau und seinen kleinen Sohn, der erst sechs Monate alt ist. Ja, das hat er getan. Er wusste selbst, dass es nicht richtig ist, aber wer denkt schon daran.«
    »Sie hätten ihn nicht gehen lassen dürfen!«, sagte der Brillenträger, und sein Kollege, ein Mann mit Halbglatze, nickte dazu.
    »Ja, das ist mir klar, ich habe es nun mal getan und würde es gern ändern, glauben Sie mir.«
    »Schon klar. Aber Ihnen muss auch klar sein, dass dieses Verhalten noch Konsequenzen haben wird.«
    Sie senkte den Blick. »Das weiß ich.«
    »Dann kommen wir mal zu Ihnen persönlich«, sagte die Halbglatze und produzierte ein Lächeln. »Ihr Kollege wurde getötet. Sie hat man leben lassen. Warum? Können Sie sich das erklären?«
    Lisa hob die Schultern.
    »Jetzt sagen Sie nicht, dass der Vampir satt gewesen ist, weil er genügend Blut getrunken hat.«
    »Nein, das werde ich nicht sagen, obwohl es so falsch nicht gewesen sein könnte. Ich hatte es schließlich mit einem Wesen zu tun, das Blut trinkt.«
    »Was passierte zwischen Ihnen beiden?«
    Lisa schaute dem Brillenträger in die Augen und sah einen hellen Reflex auf den Gläsern. Sie überlegte, ob sie die Wahrheit sagen sollte oder nicht. Sie konnte sich irgendeine Ausrede einfallen lassen, das wäre nicht schwer gewesen. Aber die Wahrheit würde man ihr kaum abnehmen.
    »Haben Sie alles vergessen, Frau Lürsen?«
    »Nein.«
    »Warum dauert das dann so lange?«
    Sie hob die Schultern. »Ich muss mich erst noch erinnern. Das ist nicht so leicht, weil ich ziemlich durcheinander bin.«
    »Okay, wir haben Geduld.« Das Verdrehen der Augen bewies genau das Gegenteil, doch darum kümmerte sich die Polizistin nicht. Ja, es war besser, wenn sie die Wahrheit sagte, auch wenn man ihr sie kaum abnehmen würde.
    »Kennen Sie überhaupt einen Namen?«
    »Ja, sie hat sich Pamela

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