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1779 - Sie kam aus Atlantis

1779 - Sie kam aus Atlantis

Titel: 1779 - Sie kam aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme haben Sie nicht erkannt?«
    »So ist es. Sie war mir fremd.«
    »Gut, bis gleich.«
    Es waren nur wenige Schritte bis zur Tür, die ich ebenfalls behutsam aufzog. Zu sehen war niemand. Auch der Schein der Außenleuchte verlor sich bald. In welchem Teil des Gartens ich erwartet wurde, hatte man mir nicht mitgeteilt. Und so musste ich erst mal meinen Weg suchen. Zudem breitete sich der Garten mehr an der Rückseite des Hauses aus.
    Ich fand einen Weg, der mich um das Haus herum führte. Es war keine sehr warme Juninacht und auch keine unbedingt stille. Ich hörte immer wieder das Geräusch der Grillen, und einige Male summte es auch in meiner Nähe. Da hatten sich Mücken zusammengefunden, um ihre wilden Tänze zu zeigen.
    Ich wusste nicht genau, wohin ich gehen sollte. Deshalb ging ich einfach los.
    Ich sah nichts. Ich hörte auch nichts. Mich umgab die tiefe Ruhe einer Frühsommernacht, wobei ich das Summen der Mücken nicht als störende Laute empfand.
    Ich befand mich noch immer auf einem plattierten Weg.
    Ich wartete auf ein Zeichen. Auf eine Stimme, die mir etwas sagte. Nichts. Deshalb ging ich nicht weiter und blieb dort stehen, wo der Weg an einem kleinen Rondell endete. Das konnte so etwas wie ein Treffpunkt sein. Weiter wollte ich nicht gehen. Wer immer mich hier erwartete, er hatte mich sicherlich schon gesehen und würde sich auch melden.
    Die Zeit verstrich langsam, ich bewegte mich ebenso, drehte mich auf der Stelle und schaute immer wieder in verschiedene Richtungen, aber zu sehen gab es nichts.
    Ich holte die Lampe hervor, schaltete sie ein, sah aber niemanden, der auf mich wartete.
    Oder?
    Hinter mir hörte ich das Geräusch. Es war nicht laut, keine Warnung, sondern ein leises Schaben, als wäre jemand mit dem Fuß über den Boden gestreift.
    Ich drehte mich um, hielt die Lampe dabei eingeschaltet – und hörte die Stimme der Frau.
    »Stopp!«
    Dieses eine Wort war so scharf gesprochen worden, dass ich dem Befehl folgte und tatsächlich anhielt.
    »Gut.«
    Sie hatte gesprochen, jetzt redete ich.
    »Warum darf ich mich nicht bewegen?«
    »Das will ich dir sagen. Du kannst mich gern anschauen, wenn du zu Stein werden willst...«
    ***
    Verdammt!
    Das eine Wort empfand ich wie einen Schrei, der durch meinen Kopf raste. Es war kaum nachvollziehbar, aber ich musste einfach daran denken, das kam ganz automatisch.
    Schon wieder eine Medusa?
    Ob ich dies als Frage stellte oder als eine Aussage sah, spielte keine Rolle. Der Begriff Medusa war es, der mich durcheinander brachte. Wie viele von diesen Medusen gab es denn noch? Es war eigentlich verrückt und nicht nachvollziehbar. Aber ich hatte es hier wieder mit einem Phänomen zu tun, das mir das Schicksal zugewiesen hatte.
    Und so blieb ich stehen. Ich versuchte auch nicht, zur Seite zu schielen, wollte den Gehorsamen spielen und fragte mich, wann sich die andere Person mir zeigen und versuchen würde, auch mich zu versteinern.
    »Okay, ich bin hier. Ich habe deinen Wunsch erfüllt. Und jetzt muss es weitergehen.«
    »Das ist richtig.«
    »Und wie? Was hast du dir gedacht?«
    »Ich habe nichts weiter gedacht. Ich bin einfach nur da und kann Zeichen setzen.«
    »Das stimmt.« Ich sprach auch weiterhin ins Leere. »Hast du auch einen Namen?«
    »Den hat wohl jeder. Ich heiße Adena.«
    »Ach? Nicht Medusa?«
    »Nein.«
    Ich glaubte der Person. Den Grund wusste ich selbst nicht, aber ich glaubte ihr, und ich fragte mich, ob ich die Gefahr immer noch so stark einschätzen musste.
    Erst mal ja. Nur keine Bewegungen, die im Chaos enden konnten. Außerdem fragte ich mich, woher die Frau kam, die sich Adena nannte. Das war mir ein Rätsel. Von ihrem Namen jedenfalls konnte man nicht auf die Herkunft schließen.
    Ich sprach weiter. »Aber du weißt, wer Medusa ist. Du kennst sie. Du hast dich mit ihr zusammengetan. Habe ich recht, oder streitest du es ab?«
    »Nein, ich streite nichts ab.«
    Die Antwort hatte mich nicht weitergebracht. Ich musste schon konkreter werden.
    »Wo kommst du her?«
    »Ich bin da.«
    »Das sehe ich. Aber ich gehe davon aus, dass du keine Medusa bist, denn sie wurde vernichtet.«
    »Meinst du?«
    »Ja. Die Medusa ist vernichtet worden. Perseus schlug ihr den Kopf ab. So steht es geschrieben.«
    »Warum bist du so naiv?«
    »Dann kläre mich auf.«
    »Ja, das werde ich. Das macht mir sogar Spaß. Hör genau zu. Medusen werden geboren.«
    »Aha...« Ich sagte zunächst nichts mehr und wollte erst mal abwarten.
    Sie stellte die nächste

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