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1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zweiundzwanzig Uhr oder noch früher zu schließen, damit ihre Mädchen auch den Restabend noch genießen konnten und dabei sehr privat waren.
    Madame Zack, wie sie nur genannt wurde, betrieb ein Bordell. Natürlich war es als Bar getarnt. Man konnte in dem kleinen Raum auch etwas trinken, aber das Geld verdiente sie mit anderen Dingen, wie ihre fünf Mädchen, wobei zwei von ihnen als Dominas arbeiteten und sehr gefragt waren. Nicht jeder Abend verlief gleich gut, und Leila freute sich schon auf Olympia, da würde der Rubel rollen, denn die vielen Offiziellen in der Stadt, die mit ihren Delegationen gereist waren, wollten schließlich auch ihren Spaß haben.
    An diesem Abend war so gut wie nichts los. Nur ein Gast war mit einem der Mädchen auf das Zimmer gegangen. Die anderen hatten es sich in der geräumigen Küche gemütlich gemacht. Sie saßen dort, tranken Tee, unterhielten sich oder nähten und strickten.
    Es war ein Stück heile Welt, die es hier auch gab, und das brauchten sie auch.
    Leila hielt sich in der Bar auf. Sie stand dahinter, rauchte eine Zigarette und trank hin und wieder einen Schluck Mineralwasser. Ihre Gedanken drehten sich darum, ob sie noch zwei Mädchen in ihren Stall aufnehmen sollte oder besser nicht. Sie tendierte eher dafür, denn Olympia würde Kunden bringen. Sie brauchte sich jetzt nicht zu entscheiden, das hatte noch Zeit.
    Die Zigarette drückte sie im Ascher aus und drehte sich um. Leila warf einen Blick in den Spiegel und sah eine Frau in den Vierzigern, die ihre Haare dunkelblond gefärbt hatte und an diesem Abend ein hautenges grünes Kleid trug, das ihren Körper umschloss wie ein Etui. Hin und wieder ging sie mit einem Gast aufs Zimmer und zeigte ihm, was eine erfahrene Frau zu bieten hatte.
    An diesem Abend würde es wohl nichts mehr werden. Außerdem war sie nicht in der Stimmung. Sie gab sich sowieso etwas lässig und sogar lustlos. Es mochte daran liegen, dass so wenig los war. Das Wetter hielt auch viele Freier zurück.
    Sie wollte sich einen Drink machen, drehte sich vom Spiegel weg und hörte in ihrem Rücken eine Stimme, die neutral klang. Man konnte nicht sofort heraushören, ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelte.
    »Guten Abend...«
    Leila Zackery fuhr herum. Sie wollte etwas sagen, doch der Anblick raubte ihr den Atem. Sie hatte Besuch bekommen, aber ihr war es nicht möglich zu sagen, woher er so plötzlich gekommen war, denn sie hatte nichts gehört und nichts gesehen.
    Doch jetzt stand er da.
    Ein Mann? Eine Frau? Oder beides in einem?
    Letzteres traf eher zu, wenn sie das Haar ansah und auch das ungewöhnliche Outfit. Das konnte schon zu einer Frau passen.
    Aber wie war diese Person in die Bar gekommen? Darüber zerbrach sich Leila den Kopf, wobei sie sehr schnell abgelenkt wurde, denn der Besucher sagte seinen nächsten Satz.
    »Nett haben Sie es hier.«
    »Danke, ich gebe mir Mühe. Aber um mir das zu sagen, sind Sie nicht gekommen, denke ich.«
    »Stimmt.«
    »Schön. Was wollen Sie also? Ich kann Ihnen einiges anbieten. Unsere Mädchen sind...«
    »Nein, nein, nicht diese Dinger.«
    »Sondern?«
    »Dich!«
    Jetzt war es heraus, und Leila atmete scharf ein. Sie war wirklich kein Kind von Traurigkeit und hatte schon einiges in ihrem Leben mitgemacht, aber was sie jetzt hörte, das war schon ein wenig zu viel des Guten.
    Sie lachte kratzig. »Mich also?«
    »Ja.«
    »Und warum das?«
    »Weil ich das so bestimmt habe. Ich will dich und keine andere. Ist das okay?«
    Mit dem Bestimmen hatte sie es nicht so. Es sei denn, sie selbst bestimmte die Richtung, und deshalb sagte sie auch: »Und wenn ich nicht will?«
    »Du wirst wollen.«
    »Aha.« Langsam wurde der Typ unverschämt. »Und warum werde ich wollen müssen?«
    »Weil es nicht das ist, was du denkst.«
    Leila war überrascht. »Das hört sich schon mal interessant an«, gab sie zu.
    »Das ist es auch.« Der Fremde hatte genug geredet, er handelte. Er griff hinter seinen Kopf. Da gab es eine bestimmte Stelle, von der er etwas löste, und als er seine Hände wieder in die normale Richtung brachte, sah Leila auch, was er hervorgeholt hatte.
    Es war ein Bogen und ein dazugehöriger Pfeil.
    Jetzt begriff sie gar nichts mehr. Aber eine innere Stimme sandte Warnrufe aus. Dieser Besucher, über den sie nichts wusste, war alles andere als harmlos, auch wenn er jetzt lächelte.
    Leila starrte Pfeil und Bogen an, bevor sie fragte: »Was soll das? Willst du hier schießen?«
    »Ja.«
    »Wie komisch.

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