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1783 - Luzifers böser Amor

1783 - Luzifers böser Amor

Titel: 1783 - Luzifers böser Amor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Und auf wen?«
    »Immer auf den, der fragt.«
    Er hatte gelächelt und er hatte auch lässig gesprochen, dennoch durchrann Leila ein Schauder der Angst. Einem wie diesem war nicht zu trauen, auch wenn er den Eindruck einer biblischen Gestalt machte. Oder eines Götterboten, das war auch möglich.
    Hier kamen einige Punkte zusammen, und sie musste zugeben, dass ihr keiner davon gefiel.
    Er lächelte noch immer. Sein langes Haar lag wie ein Vlies auf den beiden Schultern. Er sagte nichts mehr, nickte und das war auch für Leila das Zeichen, etwas zu tun.
    Unternimm was! Mach schon! Lass dich nicht fertigmachen! Du musst was tun!
    Sie wollte sich selbst anspornen, um über den eigenen Schatten springen zu können.
    Darum kümmerte sich der Besucher nicht. Er wusste genau, was er zu tun hatte. Er brachte Pfeil und Bogen zusammen, spannte dann die Sehne und hob die Waffe an.
    Auch Leila hob etwas an. Es waren ihre Hände, die sie in eine Bittstellung brachte.
    Kein Erfolg.
    Der Besucher schoss!
    Und der Pfeil jagte in ihr linkes Bein!
    ***
    Leila spürte den harten Aufschlag, wurde leicht herumgeschleudert, blieb aber auf den Beinen. Sie drehte den Kopf nach links.
    Dass der Pfeil ihr linkes Bein getroffen hatte, wusste sie. Aber sie wollte genau sehen, wo der Pfeil steckte. Sie sah, dass er aus dem Oberschenkel hervorragte. Schmerz spürte sie noch keinen, der Schock über das Erlebte saß wahrscheinlich noch zu tief, doch der löste sich schnell.
    Aus ihrem Mund drang ein leiser Schrei. Plötzlich fing das linke Bein an zu brennen, und jetzt war es ihr auch nicht mehr möglich, sich auf den Beinen zu halten. Den Druck hielt das linke Bein nicht mehr aus. Sie knickte zur Seite hin weg und landete auf dem Boden, wobei sie zusah, nicht auf das linke Bein zu fallen. An einem Stuhl hielt sie sich fest, und so behielt sie die sitzende Position bei.
    Das linke Bein brannte. Leila biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, aber sie sagte sich auch, dass sie jetzt nicht durchdrehen durfte und möglichst cool bleiben musste.
    Der unheimliche Besucher war noch da. Sie wunderte sich darüber. Eigentlich hätte er schon längst verschwunden sein müssen, aber er stand da und schaute sie an. Sein Blick zeigte einen neutralen Ausdruck. Er machte den Eindruck eines Mannes, der genau wusste, was er getan hatte.
    Wollte er noch mal schießen? Diesmal in den Kopf? Diese Gedanken machte sich Leila. Es war furchtbar, denn sie sah keinen Grund für eine solche Tat. Und warum war der Typ überhaupt gekommen? Er schien sich vor nichts zu fürchten. Gelassen schaute er sich um, sein Blick streifte über jedes Detail, und Leila Zackery spürte, wie der Schmerz in ihrem linken Bein nachließ.
    Der Fremde kam auf sie zu. Er fasste sie aber nicht an und schaute nur auf sie nieder. Dann nickte er, öffnete den Mund, sagte aber nichts und lächelte nur.
    Schließlich ging er zur Seite und bewegte sich auf die Tür zu. Dabei löste sich etwas von seinem Rücken, fiel aber nicht zu Boden und blieb dort hängen.
    Hängen?
    Das war ihr zu hoch. Sie dachte über die Gründe nach und kam wenig später aus dem Staunen nicht heraus, als sich das, was nach unten hing, plötzlich bewegte und sich sogar ausbreitete.
    »Nein«, flüsterte sie. »Nein...« Und doch war es der Fall, was sie kaum fassen konnte, aber es traf zu.
    Diese Person hatte zwar einen menschlichen Körper, zugleich aber war etwas an ihr, das kein Mensch an sich hatte.
    Flügel!
    Wie bei einem Engel!
    Leila war nicht eben gläubig, aber dass es Engel gab, das konnte sie sich schon vorstellen. Die mussten auch nicht immer nur nett sein, denn das war ihr Besucher auch nicht gewesen. Ihr fiel der Begriff Todesengel ein oder mörderischer Engel, das war alles okay, aber sie erkannte keinen Hintersinn.
    Er tat ihr nichts mehr. Er zeigte ihr nur, wozu er fähig war. Mit lässigen Flügelbewegungen segelte er durch die Bar. Sogar über die Tische schwebte er hinweg und änderte die Richtung, um ein neues Ziel ins Auge zu nehmen.
    Das war der Ausgang.
    Dort flog er hin und verschwand, obwohl Leila das Öffnen einer Tür nicht gesehen hatte.
    Er war weg. Er war wie ein Spuk gekommen und ebenso wieder verschwunden. Das konnte alles nicht wahr sein, das war einfach nur verrückt, doch in ihrem linken Oberschenkel steckte ein Pfeil, und das war eine unumstößliche Tatsache.
    Sie schaute hin.
    Schräg ragte der Pfeil aus dem Oberschenkel hervor. Wie tief er eingedrungen war, das wusste sie nicht,

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