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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kennst. Daran musst du dich gewöhnen.«
    »Du hast bestimmt das Licht aus dem Jenseits gemeint.«
    »Ja.«
    »Und was ist mit dem Auge?«
    Sarah Lane blähte sich fast auf. »Das Auge ist unser Sinnbild und unser Helfer. Es ist ein Stück Jenseits. Es gibt seine Beobachtungen weiter.«
    Was sie da hörte, war für Jane alles zu konfus. Sie dachte an konkretere Dinge, und da konnte ihr Sarah Lane helfen, sie aufzuklären.
    »Und warum hast du deine Eltern getötet? Ich habe sie in ihrem Blut liegen sehen. Nur du kannst das getan haben. Das weiß ich genau, und ich an deiner Stelle würde mich nur schämen.«
    »Ja, du...«
    Jane war noch nicht fertig. »Was bringt es dir? Warum hast du sie getötet?«
    »Ich wollte frei sein.«
    »Das bist du doch gewesen.« Jane schüttelte den Kopf. »Niemand hat dich eingesperrt.«
    »Da hast du recht, es ist aber eine andere Freiheit gewesen. Die Freiheit, ins Jenseits schauen zu können.«
    »Das kann niemand.«
    »Doch.« Es hörte sich an wie eine Drohung. »Durch das Auge ist es mir gelungen. Es ist so wunderbar, denn es eröffnet Welten. Andere Welten.«
    Jane wusste nicht, was sie von diesen Aussagen halten sollte. Eines aber war ihr schon gelungen, sie hatte es geschafft, wieder ganz nahe an Sarah Lane heranzukommen, und das sollte auch so bleiben. Jane wollte sich auf keinen Fall zurückziehen. In Sarah hatte sie eine Person, die viel sagen konnte.
    »Wo bist du gewesen?«
    Sarah war von der Frage so überrascht worden, dass sie eine Antwort gab. »Das Auge hat mich geleitet.«
    »Aha. Ins Jenseits?«
    »Nein, aber ich kenne die Zwischenwelt.«
    »Wie schön. Und jetzt weißt du auch, wem das Auge gehört?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Es hat keinen Körper. Es hat niemanden, dem es gehorcht. Es ist völlig auf sich allein gestellt. Es ist nicht das Auge des Horus, sondern eines, das zu uns passt.«
    »Und du magst es.«
    »Ja.«
    Jane fragte weiter, denn sie wollte Zeit gewinnen. »Könnte ich es auch mögen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Du magst mich ja auch nicht.«
    Das stimmte. Jane sagte es nicht, sie dachte es nur. Und sie hatte sich wieder so weit erholt, dass sie zu einer Gegenreaktion ansetzen konnte.
    Ein zweites Mal wollte sie sich nicht überrumpeln lassen. Deshalb huschte sie von Sarah Lane weg, die auch nichts dagegen tun konnte, und zog ihre Waffe. Der Verlauf passte Jane zwar nicht, aber was hätte sie sonst tun sollen, um die Dinge wieder für sich ins Lot zu bringen?
    Sarah Lane reagierte überhaupt nicht. Sie stand vor Jane wie eine Statue. Die Arme hingen am Körper herab, der Mund war zu einem Lächeln verzogen, das war alles.
    Bis sie fragte: »Willst du mich töten?«
    »Das kommt auf dich an. Ich will dich nicht unbedingt töten, aber ich will, dass du wieder normal wirst.«
    »Ich bin normal.«
    »Nur in deinem Sinne und nicht in meinem, das sollte dir doch klar sein.«
    Sie lachte nur.
    Jane kümmerte sich nicht darum. Sie wollte ihren Weg gehen. Inzwischen fühlte sie sich auch sicherer. Da war die Waffe in der Hand schon ein Argument.
    »Und fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Sarah.
    »Ja.«
    »Das freut mich.«
    »Hör auf mit deinen Lügen. So etwas kann dich nicht freuen. Du wirst einer Kugel nicht widerstehen können.«
    »Meinst du?«
    »Bist du schneller als eine Kugel?«
    Sarah Lane zeigte ein breites Lächeln, als sie fragte: »Möchtest du es ausprobieren?«
    »Nein, das ist nicht nötig.«
    »Aha. Dann glaubst du mir also. Na gut, ich werde es dir beweisen und bin gespannt, wie du reagieren wirst. Ich bin eine Botin, die das Jenseits geschickt hat. Das Auge ist so etwas wie ein Zugang in eine andere Welt. Es ist das Objekt, das in das Diesseits und in das Jenseits schauen kann. Es ist ein Wunder, sage ich dir.«
    Es schien Sarah nicht zu stören, dass man sie mit einer Waffe bedrohte. Sie ging ihren Weg, und der führte sie auf Jane Collins zu, die das nicht wollte und auch nicht wieder in eine für sie schlechte Position geraten wollte.
    »Bleib stehen!«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich es will!«
    »Nein, ich bleibe nicht stehen. Es ist mir egal, ob du etwas willst oder nicht. Ich werde meinen Weg gehen, und du hältst mich nicht auf.«
    Auch Jane hatte sich bewegt. Sie war leicht zurückgewichen, die Beretta aber hielt sie nach wie vor fest. Das kümmerte Sarah Lane nicht. Die Sicherheit, die sie zur Schau trug, grenzte schon an Überheblichkeit. Jane Collins war zwar da, aber sie war für Sarah nicht

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