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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denken. Auf der anderen Seite war es das nicht, denn sie hatte geschossen, und die Kugel hatte Sarah auch erwischt, aber keinen Schaden hinterlassen.
    So jedenfalls sah es bisher aus. Wie es wirklich war, wusste Jane nicht, die nach wie vor auf die Person auf der Treppe zielte und bereit war, ein zweites Mal zu feuern.
    Und das Auge?
    Ja, es war noch da. Nur wusste Jane nicht, ob es vor, hinter oder innerhalb Sarah Lanes steckte.
    Und sie sah, wie sich das Auge in seinem Innern bewegte. Die dunkle Pupille zog sich plötzlich zusammen, als wollte es allen drohen, die es sahen. Jane fragte sich, warum dies passierte, als sie an ihrem Nacken einen Luftzug spürte.
    Für sie stand fest, dass jemand eine Tür geöffnet haben musste. Das konnte nur die Haustür gewesen sein.
    Sie drehte sich um, schaute in die Richtung und sah, dass sie sich nicht geirrt hatte. Die Haustür war geöffnet worden, und durch sie hatte ein Mann das Haus betreten, den Jane sehnlichst erwartet hatte...
    ***
    Ich war froh gewesen, dass mir Jane irgendwann mal einen Schlüssel für das Haus überlassen hatte. So hatte ich die Haustür lautlos aufschließen können, um einen Fuß über die Schwelle zu setzen.
    Ich riskierte einen ersten Blick und wusste schon nach einer Sekunde Bescheid. Jane stand nicht weit entfernt und wandte mir ihre linke Seite zu.
    Sie hatte sich so hinstellen müssen, um die Treppe hoch schauen zu können, die direkt vor ihren Füßen begann. Ich sah, dass sie ihre Pistole in der Hand hielt, aber auf was sie zielte, blieb meinen Augen verborgen.
    Ich ging weiter und bemühte mich, leise zu sein. Die Tür fiel langsam zu, und bevor sie ins Schloss fallen konnte, hatte Jane etwas bemerkt und drehte den Kopf.
    Es war der Moment, in dem wir uns sahen.
    Das Leuchten in ihren Augen war nicht zu übersehen. Ein Zeichen, dass sie sich freute, denn zu sagen brauchte sie nichts. Diese Reaktion reichte mir schon aus.
    »Du kommst gerade richtig, John.«
    »Okay. Was gibt’s?«
    »Komm näher.«
    Das hätte ich sowieso getan. Ich ging auf sie zu, stellte mich so hin wie sie auch, blieb an ihrer Seite und schaute ebenfalls die Treppe hoch, wo sich etwas verändert hatte.
    Die Stufen waren besetzt. Nicht alle, aber einige davon. So sah es jedenfalls aus.
    Ich sah Sarah Lane. Aber ich sah noch mehr. Das Auge fiel mir ebenfalls auf, und ich wusste nicht, ob es außerhalb von Sarah vorhanden war oder in ihr. Jedenfalls bildeten beide so etwas wie eine Gemeinschaft.
    Ich stieß Jane an. »Was ist passiert?«
    »Ich habe auf sie geschossen.«
    »Das konnte ich hören. Auf wen hast du geschossen?«
    »Auf Sarah!«
    »Und was passierte dann?«
    »Das muss ich dir nicht sagen, John, das kannst du sehen. Sie und das Auge sind eins geworden, das jedenfalls nehme ich an, wobei ich mich auch irren kann.«
    »Das kann durchaus sein.«
    »Jedenfalls leben sie noch«, erklärte Jane.
    »Trotz der Kugel?«
    »Wie du siehst, John.«
    »Das ist in der Tat ein Phänomen, aber ich habe es mir bereits gedacht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Weil sich mein Kreuz kurz vor dem Eintreten gemeldet hat.«
    Jane trat zur Seite und lehnte sich gegen die Wand. »Dann ist es jetzt dein Fall.«
    »Stimmt.«
    Ich drehte den Kopf und blickte noch mal zur Haustür hin. Dort sah ich eine geschlossene Tür und dachte daran, dass Suko noch draußen war.
    Das erklärte ich auch Jane.
    »Soll ich ihn holen?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Gut.« Sie ging davon. Im Vorbeigehen streichelte sie noch meine Wange, um mir Mut zu machen. Ab jetzt war es eine Sache zwischen Sarah Lane, dem Geisterauge und mir...
    ***
    Angegriffen wurde ich nicht. Es konnte sein, dass die andere Seite noch Kräfte sammelte und sich bereit machte, gegen mich zu kämpfen. Sie würde es nicht einfach haben, denn die stärkste Waffe hielt ich noch unter meiner Kleidung versteckt.
    Jane Collins hatte geschossen und auch getroffen. Das glaubte ich ihr auch, obwohl ich keinen Einschlag der Kugel sah. Sarah Lane war wohl nicht verletzt, aber getroffen.
    Wenn das stimmte, musste sie etwas Besonderes sein, sodass das Geisterauge sie schützte.
    Es war da.
    Es hatte sich auch nicht verändert, und es hielt sich in Brusthöhe von Sarah Lane auf. Ob vor dem Körper oder in ihn integriert, das fand ich nicht heraus. Es konnte sein, dass sich beide auf einer Stufe befanden, die sie in eine andere Dimension schleudern konnte. Sie waren nur zur Hälfte körperlich vorhanden, so konnte man das durchaus sehen.
    Ich wollte mir

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