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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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macht mich mißtrauisch."
    „Und was?" wollte Kentok Mirkom wissen.
    „Ich habe keine Ahnung. Wir zwei gehen alleine rein. - Ihr anderen bleibt als Rückendeckung zurück."
    Tekener tat den ersten Schritt ins Innere - und im selben Augenblick flammte von der Decke helles Licht auf. In der Säule gab es Energie. Sein Mißtrauen erwies sich als berechtigt. Aber Energie bedeutete noch lange nicht, daß es gefährlich war, das Gebäude zu betreten.
    Sie aktivierten ihre Schutzschirme. Durch den Korridor, der sich anschloß, setzten sie vorsichtig Schritt an Schritt. Nichts geschah. Die Wände der Säule erwiesen sich als viele Meter dick, als müßten sie mindestens einer atomaren Explosion standhalten.
    Kurz darauf öffnete sich der Innenraum; ein kuppelförmiger Saal von, 190 Metern Höhe und einer kreisrunden, 90 Meter messenden Grundfläche. Im Inneren fanden sich nicht mehr als zwei Gegenstände.
    Wobei man das Wort „Gegenstand" im ersten Fall vielleicht durch „Vorrichtung" ersetzen mußte; denn es handelte sich um einen kreisrunden Sockel von 25 Metern Durchmesser. Der Sockel bestand aus poliertem Metall. Drei fußhohe Stufen führten ringsum zur Sockelplatte hinauf. Über dem Sockel wölbte sich ein mächtiger schimmernder Bogen, zwanzig Meter breit und zehn Meter hoch.
    Und dahinter schien sich ein lockendes, schwarzes Nichts zu verbergen. Tekener fühlte sich unwillkürlich davon angezogen, aber nicht so sehr, daß er nicht hätte widerstehen können.
    Er vermutete, daß es sich bei der Vorrichtung um einen Transmitter handelte.
    Den zweiten Gegenstand hielt er auf Anhieb für ein Schaltpult. Einige Dutzend Bedienungselemente gruppierten sich um eine Fläche, die einem aufgeschlagenen Buch entsprach. Rings um das Pult lagen am Boden vier Rostoperatoren. Keiner zeigte das geringste Anzeichen von positronischem Leben.
    „Das ist ein Ding ...", flüsterte Kentok Mirkom mit der Lautstärke einer Bohrmaschine. „Komm, wir wollen es uns ansehen."
    „Nein, Kentok!" entschied Tekener. „Wir verschwinden von hier. Sofort!"
    „Wieso?" Der Überschwere fuhr überrascht herum. „Meinst du, es ist zu gefährlich für uns zwei?"
    „Das nicht. Aber ich habe keine Funkverbindung mehr zu Tolot."
    Sie begaben sich hinaus ins Freie, in die beinahe leere Etage. Ihre Gefährten hatten ungeduldig abgewartet. Tekener wehrte alle Fragen ab und versuchte statt dessen den Funkkontakt wiederherzustellen. Es klappte auf Anhieb. Die abgebrochene Verbindung ließ sich entweder auf eine Störung zurückführen, oder das Baumaterial der Kuppel isolierte gegen Funkverkehr.
    Tolot ließ sich detailliert beschreiben, was sie entdeckt hatten, und war sofort imstande, eine Querverbindung zu ziehen.
    Zum ersten Mal bewährte sich die Aufteilung in zwei Gruppen. Wären sie gemeinsam nach unten marschiert, hätten sie vielleicht niemals etwas über die Hintergründe erfahren.
    „Nach den wenigen Daten, die mir vorliegen", sagte der Haluter, „möchte ich behaupten, daß es sich bei eurem Fund um die sogenannte Maschtar-Haube handelt. Sowohl die Ausmaße als auch die Lage stimmen mit den Hinweisen von RobRepair überein. Über die Gegenstelle des schwarzen Bogens kann ich allerdings nicht aussagen."
    „Die Maschtar-Haube ist also tatsächlich ein Transmitter?"
    „Das halte ich für wahrscheinlich. Sei vorsichtig, Tek. Wenn es dir gelingt, eine Verbindung herzustellen, darfst du auf keinen Fall hindurchgehen."
    „Keine Angst, Großer. Ich bin nicht lebensmüde. Wir versuchen es jetzt noch mal. Wundere dich nicht, wenn, die Funkverbindung wieder weg ist."
    „Alles klar. Ende."
    Diesmal drangen alle acht Personen zugleich ein. Während seine Gefährten den eigentlichen Transmitterbogen untersuchten, machte sich Tekener am Schaltpult zu schaffen. Es erwies sich als gar nicht mal schwierig, konkrete Daten zutage zu fördern; demnach wurde die Gegenstation des Transmitters mit dem Namen COENUS bezeichnet. Tekener hatte das Wort nie zuvor gehört. Er konnte nichts damit anfangen.
    Probeweise checkte er die Instrumente durch. Der Transmitterbogen erwachte zu pulsierender Bewegung.
    Tekener spürte sofort, daß etwas nicht in Ordnung war. Ein deutlich hörbares Summen drang aus dem Sockel, und Lena Shawn, die sich nahe herangewagt hatte, sprang erschrocken zurück.
    Tekener grinste schief. „Keine Angst. Ich passe auf das Ding auf."
    Die Gegenstelle des Transmitters schien entweder nicht mehr zu existieren, oder sie war abgeschaltet worden.

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