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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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will ich ihn auch nicht stören. Wenn du ihn siehst, sag ihm Bescheid.«
    »Gut.«
    Auch Glenda hatte keine Lust, mit mir zu fahren. Suko sowieso nicht, denn er wusste ja nicht, wie lange es dauerte, und so musste ich mich allein auf den Weg machen.
    »Du schaffst das schon«, sagte Glenda.
    »Klar. Ist ja eine meiner leichtesten Übungen. Außerdem habe ich mit Katzen meine Erfahrungen sammeln können.« Ich schaute sie genauer an. »Auch mit zweibeinigen.«
    »Soll ich jetzt lachen?«
    »Ist mir egal. Aber besser als weinen.« Ich erhob mich von meinem Platz. »Dann werde ich euch mal allein lassen. Macht euch einen wunderschönen Tag, ihr zwei.«
    »Das werden wir«, sagte Glenda und lachte, während ich das Büro verließ.
    ***
    Das Wetter war zwar keine sommerliche Offenbarung, aber mir gefiel es. Der Himmel zeigte einen dichten Schleier aus grauen Wolken und filterte das Sonnenlicht, sodass sich die Temperaturen um die zwanzig Grad Celsius einpendelten.
    Genau mein Wetter.
    Ich fuhr wieder in nördliche Richtung, aber leicht nach Westen hin. Ich hatte mich in diesem Fall für den Motorway 25 entschieden, den ich bei Rickmansworth verließ, um von dort auf Landstraßen weiter zu fahren.
    Ich erreichte sehr schnell die Straße, die nach Chesham führte.
    Ich kannte sie, denn sie war ich auch schon in der Nacht gefahren. Bis Chesham musste ich nicht. Östlich davon lag diese kleine Farm, auf die es mir ankam.
    Ich war wirklich gespannt, wie man mich empfangen würde. Als ich an die Katzen dachte und auch daran, was sie eventuell getan hatten, verspürte ich schon einen leichten Schauer auf der Haut. Ich wollte nicht unbedingt auf Mordkatzen treffen, aber ich wusste auch, dass ich es mir nicht aussuchen konnte.
    Es war recht einfach, den Weg zu finden. Ich musste nur von der normalen Strecke weg und die Wege nehmen, die quer durch die Felder führten. Auf einigen stand noch das Korn, das gemäht werden musste, aber momentan spielte das Wetter nicht so richtig mit.
    In der Dunkelheit hatte alles anders ausgesehen. Jetzt musste ich schon schauen und suchte auch nach einem Hinweis auf den Katzenhof.
    Ich rollte auf einen kleinen Ort zu. Er hieß Lye Green. Damit konnte ich nichts anfangen, aber die Gegend kam mir schon bekannt vor, besonders die hohen Silos am Anfang des Dorfes.
    Auf der Straße vor mir bewegten sich Trecker mit den hoch beladenen Anhängern. Sie brachten ihre Ladung zu den Silos, wo das Heu gelagert wurde. Ich sah vor den Silos auf einem Platz zwei Arbeiter. Einer von ihnen wies die Wagen mit dem Heu ein, ein anderer schaute zu, und genau vor ihm stoppte ich.
    Er trug einen Helm, den er jetzt in den Nacken schob und dabei zusah, wie die Scheibe des Fensters nach unten glitt.
    Ich grüßte höflich.
    Er nickte zurück und fragte: »Was wollen Sie?«
    »Ach, nicht viel, eine Auskunft.«
    »Gebe ich nicht. Außerdem haben Sie an einer falschen Stelle gehalten. Das passt nicht.«
    »Es dauert nicht lange.« Ich lächelte weiter, sodass er zustimmte.
    »Gut, fragen Sie.«
    »Es gibt hier in der Nähe einen Hof. Vielleicht so etwas wie einen Bauernhof.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Warten Sie doch mal ab.«
    »Gut.«
    »Auf ihm sollen Katzen ein Zuhause gefunden haben.«
    Der Mann verzog sein Gesicht. Dann sagte er: »Nur das nicht, bitte, nur das nicht.«
    »Wieso?«
    »Ja, ich kenne den Hof. Bauern sind es nicht. Sie haben Katzen aufgenommen.«
    »Ach, wie heißen die Leute?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen, ehrlich nicht.«
    »Wie viele sind es denn?«
    Der Mann überlegte. Er wiegte den Kopf, murmelte etwas vor sich hin und war nicht in der Lage, mir eine genaue Antwort zu geben. Er musste passen.
    »Das ist schlecht«, sagte ich.
    »Kann ich nicht ändern. Aber ich weiß es nicht. Man kann davon ausgehen, dass es unterschiedlich ist.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Mal mehr, mal weniger.« Er hob die Schultern. »Man kann nie sagen, wer alles dort haust.«
    »War die Polizei schon da?«
    »Keine Ahnung. Aber sie wird wohl bald kommen.«
    »Wieso?«
    »Da brauche ich doch nur Sie anzuschauen. Sind Sie denn kein Polizist, Mister?«
    »Kann sein.« Ich nickte ihm zu und sagte: »Vielen Dank für die Auskünfte.«
    »Keine Ursache.«
    Für mich ging es weiter. Es war kein großes Problem mehr, das Ziel zu finden, auch wenn ich bei der Hinfahrt einen anderen Weg genommen hatte.
    Die Häuser ließ ich an der linken Seite liegen, die beiden Silos verschwanden auch, und dann rollte ich auf einen Weg zu, den ich

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