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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahe Sumpf roch. Es stank faulig, als wäre er ein Ungeheuer, das seinen Rachen weit aufgerissen hatte, um irgendwelche Dünste loszuwerden.
    Mein Blick glitt automatisch über die Fassaden der Häuser. Gassen gab es nicht, aber in den Räumen zwischen ihnen sah ich doch Bewegungen. Aber es kümmerte sich niemand um uns, obwohl wir von mehreren Personen gesehen wurden.
    Strom gab es hier auch, denn nicht weit entfernt lief eine Leitung durch die Lücken zwischen den Bäumen.
    »Und jetzt?«
    »Fragen wir den Alten«, schlug ich vor.
    »Okay.«
    Wir gingen zu ihm. Es war kein Problem, und er schaute uns auch entgegen. Wenig später blieben wir am Rand der Terrasse stehen und nickten ihm zu.
    Der Alte nahm seine Pfeife aus dem Mund und fragte etwas. Die Antwort gab Karina. Dann nickte der Alte, in dessen unterer Gesichtshälfte ein dichter Bart wuchs.
    »Was sagt er?«, fragte ich.
    »Nicht viel. Aber er ist kooperativ, glaube ich. Ich werde mal versuchen, ihn auszuhorchen.«
    »Tu das.«
    Was dann passierte, war nicht mehr meine Sache. Die beiden sprachen miteinander, und sie redeten so schnell, dass ich nichts verstand, was mich nicht weiter störte. Karina würde mir schon alles erklären. Und sie machte auf mich einen angespannten Eindruck, besonders dann, als der Alte in eine bestimmte Richtung deutete.
    Die Agentin gab nur eine kurze Antwort, lächelte, nickte und drehte sich zu mir um.
    »Und? Hast du was erfahren?«, fragte ich sie.
    Karina lachte leise auf. »Ja, es sind Fremde im Ort. Zwei Männer. Er hat sie hierher fahren sehen.«
    »Und wo sind sie jetzt?«
    »Bestimmt noch da. Wir müssen nur woanders hingehen.«
    »Zu dieser Olga Schaljapin?«
    »Genau. Und deren Haus liegt auch in der Richtung, in die die beiden Fremden gefahren sind. Ob es etwas zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Es ist möglich.«
    »Zwei Männer«, sagte ich.
    »Genau.«
    »Das kann Ärger bedeuten.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht. Ich gehe nur meinem Gefühl nach. Ich glaube, hier müssen wir schon tiefer graben, um an die Schatzkiste zu gelangen.«
    »Dann werde ich mit dir suchen.«
    Ich fühlte mich hier alles andere als wohl. Nicht, dass ich irgendwelche Feinde gesehen hätte, es lag einzig und allein an der Umgebung und auch an der Witterung. Die Schwüle und der Dunst widerten mich an.
    Der Weg war uns gut beschrieben worden. Ein Auto brauchten wir nicht. Wir gingen dorthin, wo ein paar Häuser dicht beisammen standen, aber durch Bäume vor unseren Blicken geschützt waren.
    Und dort sahen wir plötzlich die Gestalt. Es war eine Frau, die geduckt lief, und dieses Laufen sah aus wie eine Flucht. Sie hatte eine bestimmte Richtung eingeschlagen, und die hielt sie auch bei. Sie schaute sich allerdings des Öfteren um, was darauf schließen ließ, dass sie sich verfolgt fühlte.
    Nach vorn schaute sie auch. Sie hätte uns sehen müssen, aber das gab sie mit keiner Regung zu erkennen. Bis sie uns fast in die Arme gelaufen wäre.
    Wir mussten ihr wie Gespenster vorkommen. Sie schrie auf, und Karina war sofort bei ihr und legte ihr beide Hände auf die Schultern.
    »Bitte, beruhigen Sie sich. Wir tun Ihnen nichts.«
    Der flackernde Blick beruhigte sich, und sie sah wieder recht normal aus. Die Lippen zuckten, der Atem floss laut und stöhnend aus ihrem Mund.
    Karina und ich waren ja keine Anfänger. Wir wussten genau, wie wir Menschen einzuschätzen hatten. Auch in diesem Fall war uns das möglich. Es war zu sehen, dass sie Angst hatte, nur wussten wir nicht, wovor sie sich fürchtete.
    Das wollte Karina erfahren.
    »Bitte, wir sind hier, um etwas aufzuklären. Dafür müssen wir zunächst mit einer Frau sprechen, die hier wohnt. Ihr Name ist Olga Schaljapin.«
    Die Frau riss den Mund auf und hob die angewinkelten Arme an. »Das bin ich!«, stieß sie hervor.
    »Was?«
    »Ja, ja.«
    »Und was ist mit Ihnen los?«
    »Ich bin auf der Flucht.«
    Diesmal brauchte ich keine Übersetzung. Ich hatte verstanden, was da gesprochen wurde, und plötzlich hatten sich für uns die Schleusen geöffnet. Wir hatten ein Ziel erreicht, und wenn jemand das Sumpf-Wesen näher beschreiben konnte, dann war sie es.
    »Vor wem sind sie auf der Flucht? Vor dem Mörder Ihres Mannes?«
    »Nein.« Sie starrte Karina an. »Eigentlich nicht. Ich fliehe mehr vor zwei fremden Männern, die bei mir eingedrungen sind und mich sogar töten wollten, weil sie keine Zeugen zurücklassen wollten. Sie haben geglaubt, dass ich das Monster aus dem Sumpf kenne. Ich sollte

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