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1788 - Der Zombie-Sumpf

1788 - Der Zombie-Sumpf

Titel: 1788 - Der Zombie-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen. Aus seinem Mund wehte ein schwacher Laut, dann sackte er zusammen und blieb zu den Füßen des Monsters liegen.
    Yuri hatte alles mit angesehen. Er wusste nicht, wie es seinem Kumpel ging. Ob er tot war oder nur bewusstlos. Da konnte wirklich beides zutreffen. Und er kam auch nicht dazu, sich weiterhin Gedanken über ihn zu machen, denn Pontin gab sich einen Ruck und ging vor. Es sah so aus, als wollte er mit einem Tritt den Kopf des Mannes zertreten, aber das tat er nicht. Er stieg über ihn hinweg und kam auf Yuri zu.
    Der schaute nach vorn. Nur nach vorn. Er starrte in das Gesicht, das eigentlich keines war, betrachtete man es mit menschlichen Maßstäben. Nur die Augen traten hervor. Sie leuchteten in einem kalten Gelb. Es war das Licht des Todes, diesen Eindruck hatte Yuri. Und dann wusste er auch, dass er es nicht schaffen würde, seinen Auftrag durchzuführen. Einer wie Pontin ließ sich nicht lenken. Er hatte zu lange in einer Zone existiert, die man als nicht menschlich bezeichnen musste. Vielleicht in einer Zwischenwelt, eben durch das Gift des Rasputin.
    Und jetzt?
    Er wollte töten!
    Plötzlich war Yuri klar, was dieses Wesen mit ihm vorhatte. Einfach nur töten und sofort den Widerstand oder das Problem aus dem Weg räumen. Welche Kraft in ihm steckte, das hatte Yuri bei dem Glatzkopf gesehen, und das würde das Monster auch bei ihm beweisen.
    Er wollte noch mal reden, aber dann ging er zurück, weil der andere einen schnellen Schritt machte und so aussah, als wollte er jeden Moment angreifen.
    Yuri stieß einen Fluch aus.
    Dann griff er unter seine Jacke. Er war ja nicht waffenlos gekommen und holte eine russische Armeepistole hervor, deren Magazin zehn Schuss fasste.
    Seinen Entschluss hatte er gefasst. Er wollte den anderen Weg gehen und den Mann vor sich erschießen. Das widersprach zwar seinem Auftrag, doch er würde sich schon eine Erklärung einfallen lassen.
    Pontin zeigte keine Angst. Er ignorierte die Waffe. Er ging noch weiter, und jetzt musste Yuri etwas tun, wollte er nicht in die Reichweite des Geschöpfs gelangen.
    Er schoss.
    Die Kugel fuhr in die Brust des Monsters. Sie blieb im Körper stecken, aber Pontin fiel nicht.
    Yuri fluchte.
    Pontin ging weiter.
    Und Yuri schoss erneut.
    Er traf noch einmal. Diesmal am Hals.
    Und jetzt zeigte Pontin Folgen.
    Er stolperte, und Yuri glaubte schon an seinen Sieg, als er in die Falle lief. Das Stolpern war nur vorgetäuscht, weil Pontin näher an ihn herankommen wollte.
    Dann fiel er nach vorn. Und dabei schlug er zu.
    Yuri Balkow war ein Mann, der mit allen Wassern gewaschen war. Er glaubte, sich voll und ganz auf sich verlassen zu können, aber das war nicht drin.
    Pontin war raffinierter und auch stärker.
    Er schlug im Fallen zu.
    Und seine Faust konnte mit dem Hammer des Gottes Thor verglichen werden. Sie traf Juri voll am Kopf. Sie drückte die Nase zusammen, sie brach Knochen und verteilte die Masse aus Knorpel und Blut mitten im Gesicht.
    Pontin zog die Hand wieder zurück. Er brauchte sie auch nicht mehr als Faust. Er streckte seine Finger und schaute zu, wie auch der zweite Mensch vor ihm zusammenbrach.
    Pontin war mit seiner Leistung zufrieden. Das Ende hatte er fast erreicht, aber noch nicht ganz. Er wollte sich rächen, und er wollte auch seine Macht beweisen. Das konnte er jetzt in die Wege leiten.
    Er bückte sich, streckte seine Arme aus und fasste nach der Schulter des Leblosen. Er gab sich einen Ruck und zerrte ihn in die Höhe.
    Der Sumpf-Zombie war zufrieden, aber er musste den Menschen festhalten, sonst wäre er zusammengeknickt. Er hatte sich für Yuri entschieden.
    Damals hatte man ihn in den Sumpf geschickt, um ihn sterben zu lassen. Das war nicht eingetreten. Rasputins Vorsicht hatte ihn vor dem schrecklichen Ende bewahrt. Er wusste nicht, ob es dem Mann auch so ergehen würde, für ihn war es wichtig, dass er ihn mit in den Sumpf nahm und ihn dort versenkte.
    Diese Rache musste sein.
    Er hob den Mann noch mal an und machte sich auf den Weg. Sein Ziel war der Sumpf …
    ***
    In einer Stille wie in dieser Umgebung waren die Schüsse besonders gut zu hören gewesen.
    Olga Schaljapin blieb stehen. Sie presste dabei eine Hand unter ihren Hals und flüsterte: »Das war bei mir. Das war in meinem Haus.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Karina.
    »Ja, die Richtung stimmt.«
    Karina und ich schauten uns an. Nur kurz, dann nickten wir zugleich und machten uns wieder auf den Weg. Wären wir allein gewesen, hätten wir

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