1788 - Der Zombie-Sumpf
unter. Bevor dies geschah, sah ich noch, wie auch das Licht im zweiten Auge verlosch, dann war nichts mehr zu sehen.
Karina gab mir die Pistole zurück und bedankte sich.
»Keine Ursache.«
Wir waren gespannt. Und ebenso gespannt schauten wir auf die Wasserfläche. Sie war in Bewegung geraten, und aus der Tiefe stiegen kleine Blasen bis an die Oberfläche, wo sie zerplatzten.
Etwas Großes folgte.
Es war ein Körper.
Nur gehörte der nicht dem Zombie, sondern dem Killer, in dem kein Leben mehr steckte. Er war tatsächlich ertrunken und hatte sich vom Druck des Gewichts nicht befreien können.
Er schaukelte auf der Oberfläche. So konnten wir in sein Gesicht schauen. Es sah schrecklich aus. Der Mund stand weit offen. Die Augen waren verdreht, und wir konnten erkennen, dass er einen schlimmen Tod gefunden hatte.
Und der Zombie?
Ja, auch er wurde hochgespült. Als wir ihn sahen, konnten wir uns sicher sein, dass er uns nicht mehr verfolgen würde. Drei Kugeln hatten seinen Schädel zertrümmert.
»Das war Pech, John.«
»Für wen?«
»Für ihn und sicherlich auch für andere Menschen. Rasputins Erben müssen jedenfalls auf einen weiteren Gehilfen verzichten, und das macht mich froh.«
»Mich auch.«
Nach diesem knappen Kommentar ruderten wir zurück. Um die Toten kümmerten wir uns nicht. Das konnten später andere Menschen tun …
***
Der Weg war leicht zu finden, und an dessen Ende wartete schon Olga Schaljapin auf uns.
»Ich habe die Schüsse gehört, und da wusste ich, dass alles gut wird.«
Mit den letzten Paddelbewegungen erreichten wir das Trockene. Olga half uns beim Aussteigen, und dann standen wir neben ihr.
»Hatte ich recht?«
»Ja«, sagte Karina, »Sie hatten recht. Wir haben diesem Wesen den Schädel zerschossen.«
»Sehr gut.« Sie nickte uns zu. »Dann können wir ja wieder zurückgehen. Oder nicht?«
»Das wäre uns sehr lieb.«
Die beiden Frauen gingen schon vor. Ich schaute ein letztes Mal über den Sumpf, der sein Geheimnis auch in der Zukunft bewahren würde, was ich sehr gut fand …
***
ENDE
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