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1789 - Der Fluch aus dem Norden

1789 - Der Fluch aus dem Norden

Titel: 1789 - Der Fluch aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schiffes gelangen und von dort mit den Aufzügen zu den einzelnen Decks hochfahren, wo sich die Kabinen befanden. Unsere lag auf Deck fünf und recht weit oben.
    An Bord warteten zwei Kontrolleure auf uns. Eine Bordkarte besaßen wir nicht, dafür ein Schreiben, das uns als Fax zugesandt worden war und dafür sorgte, dass wir das Schiff betreten konnten.
    Wir wurden freundlich begrüßt und kamen uns vor wie irgendwelche VIPs.
    Es wurde telefoniert, eine junge Frau mit dunkler Hautfarbe sprach davon, dass sich der Kapitän bald bei uns melden würde, und begleitete uns dann bis zu unserer Kabine.
    Bestimmt hätte sie gern den Grund gewusst, der uns an Bord geführt hatte, aber den verrieten wir ihr nicht. Das war einzig und allein unsere Sache. Und auch Donald Winter, dem Kapitän, wollten wir keinen reinen Wein einschenken und bei Erklärungen allgemeiner Art bleiben.
    Wir bekamen von unserer Begleiterin die Karten zum Öffnen der Kabinentür, dann zog sich die junge Frau zurück. Nicht ohne uns zu erklären, dass unser Gepäck unter dem Bett am besten aufgehoben war, denn da störte es nicht.
    Wir bedankten uns, dann waren wir allein, und ich öffnete zunächst die Balkontür, während Suko eine Bettprobe im Sitzen startete.
    Ich trat auf den Balkon.
    Für wenige Sekunden überkam mich der Eindruck, ganz woanders zu sein.
    Ich hatte das Gefühl, in der wirklich klaren Luft zu fliegen. Ich schloss die Augen und genoss den kühlen Sommerwind, der mein Gesicht streichelte.
    Auch der Ausblick war stark. Ich schaute nicht auf das hügelige Land, sondern in den Hafen hinein und natürlich darüber hinweg, wo sich die offene See bewegte.
    Der Himmel zeigte ein herrliches Blau, wie es ihn nur in den nördlichen Regionen gab. Es war recht hell, und die Wolkentupfer kamen mir weißer als weiß vor.
    Auch die Sonne zeigte sich. Sie stand nicht mehr sehr hoch, und bald würden die dunklen Monate beginnen. Schon jetzt waren die Nächte recht kühl. Da konnten auch mal Schneeschauer durch die Luft wirbeln.
    Auch Suko kam auf den Balkon. Er hatte zuvor mit Shao telefoniert und von unserer Ankunft gesprochen. Sie würde die Nachricht weiterleiten an unser Büro.
    »Und?«
    »Was und?«
    Ich verdrehte die Augen. »Wie gefällt es dir hier?«
    Suko zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, dass du den Norden magst, John, und will dich nicht ärgern. Es ist schön hier.«
    »Toll!«
    »Wie du willst.«
    Suko hatte ja recht. Ich mochte den Norden. Diese oft so klare Luft, ebenso wie den Wind, der uns um die Ohren wehte. Es war einfach eine Klasse für sich, hier zu leben. Zumindest im Sommer. Der konnte warm sein, aber nicht brütend heiß und schwül, denn hier gab es auch keine heiße Luft aus der Sahara, die wirklich alles andere als angenehm war.
    Wir würden noch weiter nach Norden fahren, um das Nordkap herum und auf der bekannten Hurtigrute-Route bleiben bis nach Kirkenes, wo schon Russland begann, das Land, in dem ich meinen letzten Fall erlebt hatte.
    Noch hatten wir nicht abgelegt. Wir sprachen darüber, eine Kleinigkeit zu essen, zumindest ich hatte Hunger. Suko nicht so sehr.
    »Dann warte ich eben auch.«
    »Außerdem werden wir Besuch bekommen.«
    »Ja, der Kapitän.«
    »Du sagst es.«
    Suko hatte die Antwort kaum gegeben, als sich das Telefon meldete. Ich hob ab und hörte eine fremde Männerstimme, die einem Mann namens Donald Winter gehörte. Er war der Kapitän.
    Er begrüßte mich und erkundigte sich, ob wir bereit wären, ihn zu empfangen.
    »Natürlich.«
    »Danke, dann bin ich in wenigen Sekunden bei Ihnen.«
    »Wir freuen uns …«
    ***
    Der Mann hielt Wort. Er klopfte, Suko öffnete ihm die Tür, dann betrat der Kapitän unsere Kabine mit einem Lächeln auf den Lippen. Er trug seine Uniform, die perfekt saß, und nahm die Mütze ab, als er uns die Hand reichte.
    Donald Winter war kein Mann, der in einem Film einen Kreuzfahrtkapitän abgegeben hätte. Er war eher klein, wirkte gedrungen, auf seinem Kopf kräuselte sich dunkelbraunes Haar, und auch die Augen unter der hohen Stirn waren von dieser Farbe.
    Aber sie konnten auch energisch blicken, wie wir feststellten. Es gab eine schmale Sitzbank in der Kabine, direkt gegenüber der Glotze. Wir boten Donald Winter den Platz an, doch er winkte ab. Er wollte lieber stehen bleiben. Außerdem würde der Besuch nicht lange dauern, auch er hatte ein Zeitlimit.
    »Es hat mich natürlich überrascht, plötzlich einen Anruf von hoher Stelle zu bekommen, der mir ankündigte,

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