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1789 - Der Fluch aus dem Norden

1789 - Der Fluch aus dem Norden

Titel: 1789 - Der Fluch aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr Einzelheiten er zu hören bekam.
    Als ich fertig war, nickte er und gab einen ersten Kommentar. »Sie wollen aufs Schiff?«
    »Das sieht so aus.«
    Er blies seine Wangen auf und dachte nach. Nach einer Weile hatte er die richtigen Worte gefunden. »Aber was hat das zu bedeuten? Was wollen Sie da? Ist das Ihr Job?«
    »Raniel sagte es.«
    Sir James winkte ab.
    »Er hat mich noch nie angelogen oder getäuscht. Das möchte ich mal festhalten.«
    »Okay, ich glaube Ihnen ja. Dann ist alles paletti. Es kommt nur so überraschend. Da Sie hier zu zweit sitzen, gehe ich davon aus, dass Sie Suko mit an Bord haben wollen.«
    »Das ist wahr.«
    Ich musste grinsen, auch Suko verzog seine Lippen. Das sah unser Chef und winkte ab.
    »Ja, ja, ich sehe schon, dass ich hier gegen eine Wand laufe. Wie lange soll die Kreuzfahrt denn dauern?«
    Ich wiegte den Kopf. »Einige Tage, denke ich. Also nicht zu lange. Das Schiff fährt an der nordnorwegischen Küste entlang. Dort kann es durchaus kühl werden.«
    »Ja, das sehe ich auch so.« Die Stirn unseres Chefs legte sich in Falten. »Sind Sie nicht vor Kurzem erst in Norwegen gewesen, John?«
    »Stimmt. Aber weiter im Süden. Und da habe ich auch an keiner Kreuzfahrt teilgenommen.«
    »Hört sich an, als wollten Sie in Urlaub fahren, John.«
    »Das bestimmt nicht.«
    »Und Sie brauchen Unterstützung?«
    »Ja, denn dieser Andrax scheint ein wahrer Fluch zu sein.«
    »Und stellt sich dieser Raniel auch auf Ihre Seite?«
    »Das ist er eigentlich immer.«
    »Dann kann er doch Ihren Begleitschutz mimen.«
    Suko mischte sich ein. »Sollten Sie Probleme bekommen, dann bleibe ich natürlich hier.«
    Der Superintendent winkte ab. »Nein, nein, Sie können fahren. Ich hoffe nur nicht, dass es zu lange dauert. Wenn wir Sie hier brauchen, müssen Sie so schnell wie möglich wieder zurück sein.«
    »Das wird sich machen lassen.«
    »Also gut.« Sir James lächelte, »dann fahren Sie. Aber ist das alles so einfach, dass Sie mal mir nichts dir nichts auf das Schiff kommen? Oder müssen wir zuvor beim Kapitän intervenieren?«
    »Das wäre besser.«
    »Und wo wollen Sie an Bord gehen?«
    »Hammerfest. Das müsste zu schaffen sein. Das Schiff fährt von dort weiter in Richtung Norden und Osten bis Kirkenes an die russische Grenze.«
    »Hört sich richtig spannend an.«
    »Das kann es auch werden. Noch haben wir Sommer, aber da oben ist es kalt.«
    Sir James bedachte mich mit einem knappen Seitenblick. »Sie lieben ja die Kälte.«
    »Das stimmt.«
    Unser Chef zeigte sich kooperativ. Er würde dafür sorgen, dass wir problemlos an Bord gehen konnten. Das Schiff fuhr unter britischer Flagge und hieß Seabird . Es gehörte nicht zu den übergroßen Kreuzfahrern. Aber mit etwas über tausend Passagieren war es auch nicht klein. Wir hatten uns schon zuvor erkundigt. Fast alle Kabinen waren belegt, doch wir hatten noch eine bekommen, eine Doppelkabine. Noch war nichts bestellt, aber das würde sich bald ändern, und das war der Job unserer Assistentin Glenda Perkins.
    Sie studierte unsere Gesichter, als wir das Büro betraten. »He, könnt ihr starten?«
    »Rate mal«, sagte ich.
    Sie trat zurück und wies mit dem Zeigefinger auf uns. »Ich denke, dass man euch von der Leine gelassen hat.«
    »Stimmt.«
    »Sehr gut, und weiter?«
    »Jetzt bist du an der Reihe. Es ist noch eine Kabine frei, vielleicht kannst du mal checken, wo und auf welchem Deck.«
    Glenda nickte. »Wie heißt der Kahn denn?«
    » Seabird .
    » Aha.«
    Während Suko und ich in unser Büro gingen, telefonierte Glenda. Telefonieren wollte Suko auch, denn Shao musste wissen, dass sie für einige Tage Strohwitwe sein würde.
    »Vielleicht will sie mit.«
    Suko nickte. »Bestimmt. Aber noch eine dritte Person mit auf die Reise zu nehmen, das ist nicht drin.« Er lächelte. »Mir wäre es egal.«
    »Glaube ich dir.« Ich ließ ihn telefonieren und holte mir einen Kaffee. Auch Glenda telefonierte, und so konnte ich mich meinen Gedanken hingeben.
    Ich fragte mich, ob ich mich auf die Seereise freuen sollte oder nicht.
    Die Freude hielt sich in Grenzen, denn wenn jemand wie Raniel mobil machte, dann konnte das leicht böse enden. Unser Feind hieß Andrax. Er war wohl unterwegs, um den Segen der Hölle zu verteilen, auf den ich gut verzichten konnte. Ich gönnte ihn auch anderen Menschen nicht, aber darauf würde die Gestalt keine Rücksicht nehmen.
    Suko hatte sein Telefonat beendet und kam zu mir. »So, alles klar, John.«
    Ich war skeptisch.

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