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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gegenmaßnahmen hatte er keine getroffen, denn er hatte keine Angst vor diesen Feinden. Nicht einmal ihre Gewehre störten ihn.
    Harrington säuberte seine schleimige Hand mit mehreren Papiertaschentüchern. »Widerlich!« brummte er. »Sieh dir das an. Man bekommt es einfach nicht ab.«
    Das Wesen hielt sich an ihm fest!
    Der Feind aus der Hölle bestand nicht nur aus diesen wenigen Zellen, die sich an Harrington klammerten. Er war eine große, unförmige Masse, die die verschiedensten Gestalten annehmen und sich auch teilen konnte.
    Cameron wollte etwas erwidern, doch plötzlich vernahm er ein dumpfes, schmatzendes Geräusch, das ihn förmlich herumriß. Der Nebel färbte sich rot. Diesen Eindruck hatte Cameron jedenfalls, doch er irrte sich.
    Der Höllengegner befand sich im Nebel!
    Ein riesiges Etwas ohne Kopf, glänzend, tropfend. Es stellte eine Verbindung zwischen sich und Tom Harrington her: Dünne, aber sehr widerstandsfähige Fäden hingen wie Kaugummi an dem starken Boxer.
    Das Schwergewicht schrie auf und schlug um sich. Er verstrickte sich in den Fäden, besann sich des Gewehrs in seinen Händen, konnte es aber nicht mehr gegen den Feind richten. Er drückte trotzdem ab.
    Die doppelläufige Flinte donnerte und spuckte geweihtes Silberschrot aus. Die Ladung prasselte in den Boden und riß ein großes schwarzes Loch.
    Der Nebel wehte auseinander, und Travis Cameron sah mehr von der Scheußlichkeit des gefährlichen Feindes. Der Schleim schien zu glühen. Nirgendwo war seine Oberfläche glatt. Er war ständig in Bewegung, bildete Blasen, die irgendwann aufplatzten und zu tiefen, schattigen Löchern wurden. Es tropfte, rann, zog Fäden.
    Und es warf immer mehr von diesen Fäden über Tom Harrington. Anfangs konnte er noch einige davon zerreißen, doch nun waren es bereits zu viele. Er wehrte sich trotzig, doch der Feind war zu stark.
    Das Wesen kam auf ihn zu.
    Hände bildeten sich, Arme stießen aus dem roten Schleim - und das alles spielte sich in einer kaum meßbaren Zeitspanne ab. Als Travis Cameron reagierte, gab es für seinen schwergewichtigen Freund keine Rettung mehr.
    Zwei große Krallenhände packten Tom Harrington und rissen ihn auf das aufragende Schlammgebirge zu. Er verlor sein Gewehr. Der Körper des großen Mannes klatschte gegen den vertikalen Sumpf und versank sofort darin.
    »Neiiin!« brüllte Travis Cameron bestürzt. »Du verdammtes Scheusal!«
    Er schoß, drückte gleich noch einmal ab, holte sich Harringtons Waffe, feuerte abermals. Drei Treffer - drei große schwarze Löcher!
    Schweiß brannte in Camerons Augen. Er hörte ein Zischen, Fauchen und Pfeifen.
    Die Schleimbestie zog sich zurück. Cameron ließ Harringtons Flinte fallen, »Bleib hier!« brüllte er, während er den Lauf seiner Waffe kippte. »Stell dich zum Kampf, du feige Kreatur!«
    Er riß die leergeschossenen Patronen aus der Waffe, schleuderte sie zur Seite, lud das Gewehr nach.
    Dann schlug er den Lauf hoch und schoß wieder auf den schleimigen Feind, der nicht zu kämpfen bereit war. Das Wesen glitt in die Grube. Cameron folgte ihm. Immer wieder lud er seine Waffe nach und schoß das Monster mit jeder Ladung mehr zusammen. Der nächste Schuß riß das Ungeheuer in der Mitte auseinander. Es klatschte auf den Müll, und Cameron sah, wie es sich mit spitzen Krallen in den Boden wühlte. Es grub sich ein!
    Wieder knickte Travis Cameron sein Gewehr und warf die leeren Patronen weg. Sein Herz hämmerte wie verrückt gegen die Hippen. Er hatte seinen besten Freund verloren! Er konnte es noch gar nicht richtig fassen, daß es Harrington nicht mehr gab, aber er hatte mit angesehen, wie Tom in diesem Scheusal versunken war. Es gab ihn nicht mehr. Das Ungeheuer hatte ihn verschlungen, und er mußte sich im selben Moment darin aufgelöst haben.
    »Du verdammter schleimiger Teufel!« schrie Cameron, während er die letzten Patronen in den Doppellauf drückte. »Ich mache dich fertig! Ich schieße dich in die Hölle!«
    Erjagte die letzten Ladungen durch den Lauf. Das geweihte Silberschrot zerfetzte die Schleimreste. Sie spritzten hoch, flogen weit über die illegale Deponie und verschwanden zwischen dem rostigen, stinkenden, scheppernden Abfall.
    Cameron stolperte den Hang hinunter. Eine Drahtrolle brachte ihn zu Fall. Er fluchte, Erde knirschte zwischen seinen Zähnen. Wütend und haßerfüllt sprang er auf.
    Sein Verstand war ausgerastet. Er vergaß jede Vorsicht. Der Schmerz über den Verlust des Freundes und Kollegen

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