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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ansicht, daß diesen Kampf jemand bestreiten mußte, der eine echte Siegeschance hatte, und der war nach seiner Meinung ich.
    »Ich habe damals leider nicht ganze Arbeit geleistet«, sagte Cameron finster. »Das Monster lebt noch. Es brauchte 33 Jahre, um sich zu erholen, lag dort unten in der Grube und ließ uns in dem Glauben, es vernichtet zu haben. Aber es ist noch da, und es wird wohl bald zurückkehren.«
    »Ist das nicht eine etwas gewagte Theorie, Mr. Cameron?« fragte ich.
    Der Reporter des Satans erhob sich, »Haben Sie Zeit? Dann kommen Sie mit mir. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    ***
    Die schleimige Krallenhand befand sich unmittelbar über James Lukas' Kopf, In diesem Augenblick spreizten sich die Finger. Jeder!, der diese Szene gesehen hätte, hätte für Lukas’ Leben auch nicht einen Penny gegeben.
    Der alte Mann saß mit geschlossenen Augen in seinem Lieblingssessel. Er bot ein Bild des Friedens, das umrahmt war von triefendem, zähflüssigem, gefährlichem Leben.
    Gwendolyn Lukas kam in dem Augenblick zur Tür herein, als die Schleimhand zupacken wollte. Sie brach das Lied ab, das sie vergnügt summte, und ihre Augen weiteten sich in namenlosem Grauen.
    »J-a-m-e-s-!« kreischte sie, und ihr Mann schreckte hoch.
    Gwendolyn stand starr vor Entsetzen da. Sie preßte die Fäuste gegen ihre Wangen, aus denen das Blut gewichen war.
    »Paß auf!« schrie sie.
    Jetzt erst merkte Lukas, in welcher Gefahr er schwebte. Er warf sich nach vorn. Dadurch griff die Schleimhand daneben.
    Gwendolyn war einer Ohnmacht nahe, sie wankte und japste nach Luft, Dafür, daß sie ihren Mann gewarnt hatte, wurde sie vom Schleim grausam bestraft.
    Der zweite Angriff der Höllenhand richtete sich gegen sie. Voller Panik wich sie zurück, doch die Hand war schneller, James Lukas glaubte, ihn würde der Schlag treffen, als er sah, was mit seiner Frau geschah.
    Die Hand schwang auf sie zu und klatschte gegen ihren zitternden Körper.
    Lukas brüllte auf.
    »Neiiin!«
    Der Schleim hüllté Gwendolyn ein, Lukas wußte nicht, ob es gefährlich war, damit in Berührung zu kommen. Er dachte in diesem furchtbaren Augenblick nicht an sich, sondern nur daran, daß er seiner Frau beistehen mußte.
    »G-w-e-n!«
    Seine Frau wehrte sich nicht. Himmel, warum unternahm sie denn nicht den geringsten Versuch freizukommen? War sie nicht mehr bei Bewußtsein?
    Lukas wußte nicht, womit er sich bewaffnen sollte. Er packte den Zinnkrug, der auf dem Tisch stand, und hieb damit auf den dicken Schleimarm ein. Der Krug drang in die Masse ein - und in derselben Sekunde hatte James Lukas nur noch den Griff in der Hand.
    Der Schleim bewegte sich rasch nach oben. Gwendolyn nahm er mit. Lukas konnte es nicht verhindern. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie er: »Du gottverdammtes Ding, gib mir meine Frau zurück!«
    Die Masse nahm Gwendolyn auf. Der Schleim begann sich zurückzuziehen. Begnügte er sich mit diesem einen Opfer? Die zähe Masse »rann« -allen physikalischen Gesetzen zum Trotz - nach oben!
    Sie sammelte sich.
    Es war so, als würde man einen Film zurücklaufen lassen.
    Der Schleim wogte und bewegte sich plötzlich sehr heftig. Jetzt, wo es zu spät war, versuchte Gwendolyn sich zu befreien. Vorhin hatte sie wahrscheinlich der Schock gelähmt. Nun konnte sie sich zwar bewegen, aber es nützte nichts mehr. Lukas hörte sie schreien.
    »James, hilf mir, um Gottes willen, hilf mir, es bringt mich um!«
    Im nächsten Moment hörte Lukas nichts mehr. Die rote Masse durchdrang die Decke, verschwand mit ihrem Opfer ins Obergeschoß.
    Lukas stand wie erschlagen da. Nichts zeugte mehr von dem Horror, den er eben noch erlebt hatte.
    War das alles nur eine grauenvolle Schreckensvision gewesen? Lukas’ altes Herz klopfte wild. Er versuchte seine Erregung in den Griff zu bekommen, lauschte und hoffte, Gwendolyn in der Küche singen zu hören.
    Stille. Er rannte aus dem Zimmer und riß die Küchentür auf.
    Gwendolyn war nicht da.
    Also war dieser Wahnsinn tatsächlich passiert. Lukas hatte keine Erklärung dafür. Woher kam der Schleim? Wohin hatte er Gwendolyn geholt?
    Nach oben! Durch die Decke! schrie es in Lukas. Dieses fürchterliche Ungeheuer muß sich jetzt im Obergeschoß befinden! Und dort hält sich auch der Junge auf!
    ***
    Das Krankenhaus, das wir mit Travis Cameron aufsuchten, befand sich in Shoreditch. Der Reporter des Satans kannte den Leiter der Klinik, Dr. Shimkus, sehr gut. Shimkus’ ausgedehnte Glatze glänzte im Neonlicht.
    Er

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