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1790 - Ende einer Ewigkeit

Titel: 1790 - Ende einer Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fehlte nur noch der Spielmannsanzug mit bimmelnden Glöckchen.
    „Okay, Gyrengo, es kann weitergehen."
    „Warte ... Alaska!"
    „Was ist?"
    Saedelaere blickte sich um, weil er befürchtete, daß in der kurzen Zeit etwas vorgefallen war.
    Die Galaktiker am Karussell wirkten so planlos wie vorher. Aber sie bewegten sich nicht mehr.
    Warum nicht? Vom Horizont kam ein sehr leises Geräusch, das er vorher nicht wahrgenommen hatte. Es klang wie eine sich nähernde, gewaltige Flutwelle.
    Gyrengo nickte unmerklich. Er hatte sich kerzengerade aufgerichtet. Saedelaere checkte rasch die Anzeige seiner Kombiuhr. Auf Schrett war es die Stunde sieben, also lag das Planetenbeben sieben Stunden zurück.
    Das Geräusch schwoll jedoch immer weiter an. Saedelaere merkte bald, daß es nicht vom Horizont kam, sondern aus der Tiefe des Planeten, daß die ganze Erde daran beteiligt war.
    Zu seinen Füßen bebte es. Zur völlig falschen Zeit! Ringsum zerstob der Nebel der Ebene zu winzigen, sich zu Wattebäuschchen ballenden Flecken in der Luft. Staub wurde aufgewirbelt, die Bretterbuden gaben mit steigender Intensität knarrende Geräusche von sieh. Jemand fing zu schreien an. Es wurde immer lauter. Was nun seinen Anfang nahm, drohte ein fürchterliches Inferno zu werden.
    Saedelaere stützte sich fest auf beide Beine. Der Horizont verschwand unter Wolken aus Staub. Die Erde schüttelte sich unter urwelthaftem Gebrüll. Er wurde mit einem heftigen Ruck von den Beinen gerissen und mindestens drei Meter weit durch die Luft geschleudert.
    Gyrengo verlor den Halt und stürzte. Blitze drangen aus dem Boden, gewaltige Mengen statischer Elektrizität entluden sich in die Atmosphäre.
    Mit unwiderstehlicher Macht wurde Saedelaere auf eine der verfallenen Bretterbuden zugedrückt, immer wieder zu Boden geworfen und emporgeschleudert. Er hatte niemals ein Erdbeben erlebt, das diesem hier gleichkam. Der Schuppen brach zusammen. Zum Vorschein kam eine Art Stahlskelett, das aussah wie ein Rost aus verbogenen Eisennägeln. Es war im Grunde lächerlich, aber die grätenartige Struktur stellte eine tödliche Gefahr dar. Saedelaere krabbelte mit Händen und Füßen weg vom Stahlskelett, wann immer er mehr als eine halbe Sekunde Bodenkontakt hatte.
    Auf Schrett zittert die Erde. Die Welt geht unter. Planetenbeben mal unendlich. Warum gerade jetzt?
    Ein orangefarbenes Leuchten schimmerte durch die stauberfüllte Atmosphäre. Der ehemalige Maskenträger war nicht sicher, ob ein Planet solche Entladungen überstehen konnte.
    Sturmböen von dreifacher Orkanstärke wirbelten ihn fort vom Karussell. Er hätte sich nicht dagegen wehren können, höchstens mit SERUN.
    Neben ihm war plötzlich Gyrengo. Ein schlangengleicher, abnorm verlängerter Arm faßte seine Hüfte, zog den dünnen Mann zu Boden, umklammerte ihn, nagelte ihn förmlich in einer Bodensenke fest. Saedelaere sah, daß Gyrengo seinen Ghyrd um die Hüfte verknotet trug. Dieses Mal hatten die Arme nicht getötet, sondern geholfen.
     
    *
     
    Während Rhodan, Voltago und die Tube in NETWORK II verschwanden, befand sich Atlan mitten im Weltraum. Durch die syntronschädigende Strahlung war auf den Levels nur eingeschränkter Verkehr möglich. Wollte er die Ebene der Kelche verlassen, mußte er zuvor aus dem Orbit ein Schiff herbeirufen. Man brauchte immer ein paar Minuten, bevor man überhaupt an Bord war.
    Als er Kantor und seine sechs Korvetten erreichte, war alles längst gelaufen. NETWORK II war offensichtlich in Funktion. Was Rhodan und die anderen an Bord trieben, darauf gab es keine Hinweise.
    Etwa eine Stunde lang warteten sie tatenlos ab. Und was dann geschah, kam aus einer völlig unerwarteten Richtung: nämlich von Mollen, Level 12.
    „Funkspruch von Ronald Tekener!" meldete jemand. „Dringender Funkspruch von ..."
    Atlan war sofort zur Stelle. „Her damit", sagte er scharf. „Kommandantenpult."
    Vor seinen Augen entstand ein kleiner Holowürfel mit dem zernarbten Gesicht des Smilers.
    „Hallo, Tek. Was gibt es?"
    „Neuigkeiten von Freund Tréogen, Alter. Er hat den Schutzschirm ausgeschaltet."
    „Wie bitte?"
    Tekener verzog sein Gesicht zu jenem Lächeln, das ihn berühmt gemacht hatte. Es wirkte bedrohlich und wissend zugleich.
    „Du hörst ganz richtig, Atlan. Von einer Sekunde zur anderen war der Schirm um NETWORK weg.
    Ohne jede Vorwarnung. Tolot, Dao und ich glauben, daß es sich um eine Falle handelt."
    Atlan dachte ein paar Sekunden nach. „Falle oder nicht, Tek. Ich komme

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