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1791 - Die Brut

Titel: 1791 - Die Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denkenden, fühlenden und handelnden Einheit verband, vermochte keiner der Galaktiker sich vorzustellen.
    Es unternahm auch niemand den Versuch dazu; die Phantasie reichte nicht aus, sich die Schrecken auszumalen.
    Nur einige Dutzend Meter entfernt war zu sehen ...
    Reginald Bull brauchte ein paar Augenblicke, bis er begriff, was dort geschah. Eine Chimäre wuchs gleichsam aus einer der stählernen Leitungen heraus, überaus schnell, hockte dann auf dem sanft schimmernden Stahl und spähte witternd umher. Ein paar Augenblicke später, ebenfalls mit unglaublicher Geschwindigkeit, schien das Geschöpf wieder mit dem Stahl zu verschmelzen.
    „Eine Synthese von toter Materie und Leben?" rätselte Dino Gonkers, ein Techniker mit medizinischpsychologischer Zusatzausbildung, zudem ein Experte in seinem Fach. „Oder eine besondere Form der Teleportation?"
    Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    „Keine Teleportation", sagte er schnell. „Das geht anders."
    Fherrl Checkert grinste.
    „Du mußt es ja wissen, als Guckys Freund", spottete sie.
    Die Zeiten, in denen der Mausbiber sein Hauptvergnügen darin gesehen hatte, Reginald Bull mehr oder weniger alberne Streiche zu spielen, lag zwar viele Jahrhunderte zurück. Solche Geschichten hatten sich aber über die Generationen hinweg erhalten, gleichsam als ein Bestandteil der Gucky-Legende.
    „Mich erinnert das eher ..."
    Reginald Bull legte den Kopf ein wenig schief.
    „Die Woolver-Zwillinge", ergänzte er nachdenklich. „Wellensprinter. Sie konnten sich in elektrische Ströme und Funksprüche sowie ähnliche Signale und Wellen einklinken und mitreisen. Eine phantastische Fähigkeit, aber außer Rakal und Tronar habe ich nie wieder jemanden gesehen, der diese ParaGabe besessen hätte. Vielleicht ist es bei diesen Kreaturen etwas Ähnliches."
    „Siehst du hier Funkanlagen oder elektrische Leitungen?" fragte Fink Petticul nach. „Oder konnten die Wellensprinter auch allgemeine Funkwellen und Energieströme zum Reisen benutzen, beispielsweise die elektromagnetischen Strahlungen einer Sonne?"
    Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    „Soweit ich mich erinnern kann, nicht", sagte er. Er grinste. „Ich weiß, daß mich die Woolvers ein paarmal erschreckt haben, indem sie aus meinem Helmfunkgerät herausgequollen kamen.
    Nein, sie brauchten einen Sender, um sich einzufädeln, und ein Empfangsgerät, um auszutreten - bei sehr, sehr großzügiger Interpretation der Begriffe Sender und Empfänger. Allem Anschein nach brauchen die Kreaturen aus der Werkstatt von Gomasch Endredde das nicht. Aber irgendein kontrollierter und halbwegs gesteuerter Energiefluß muß wahrscheinlich vorhanden sein."
    „Dann reichen die Kabel und Leitungen, mit denen die Kelche untereinander verbunden sind."
    „Höchstwahrscheinlich", stimmte Bully zu.
    Fink Petticul sah sich scheu um.
    „Dann stecken wir ja ganz schön in der Klemme", murmelte er beeindruckt.
    „Deswegen sollten wir uns sofort aufmachen", bestimmte Reginald Bull. „Hier sind wir keinen Augenblick sicher."
    „Und wohin?"
    „Erst einmal raus aus dieser Ebene", schlug Bully vor. „Und dann - wir haben ja Perry während unseres Tiefschlafs in den Kelchen sehen können. Vielleicht, ich hoffe sehr darauf, hat er auf Nundor einen Brückenkopf errichtet. Dann müßten wir uns dorthin durchschlagen."
    „Und wo wäre dieser Brückenkopf?" wollte Fherrl Checkert wissen. „Zugegeben, Nundor ist nicht gleich Arkon, aber auch dieser Planet ist ganz schön groß, aus dem Blickwinkel von fünf Leuten betrachtet, die so gut wie keine Ausrüstung haben und allen Gefahren nahezu schutzlos ausgeliefert sind."
    Reginald Bull wiegte den Kopf. Er lächelte schwach.
    „Hoffen wir auf Gucky", sagte er. „Oder auf ein Wunder."
    Fherrl Checkert bedachte ihn mit einem skeptischen Blick.
    „Was wohl auf das gleiche hinauskommt", murmelte sie.
    Reginald Bull machte ein energisches Handzeichen.
    „Vorwärts!"
     
    2.
     
    Dino Gonkers hatte Angst.
    Es gab keine Möglichkeit, es anders auszudrücken oder sich vor dieser Einsicht zu verstecken.
    Und es wurde auch nicht besser, wenn man der Angst Beinamen gab: Mordsangst, Todesangst oder was auch immer.
    Es war ein Gefühl, vergleichbar dem, im Netz einer riesigen Spinne festzukleben, nichts mehr machen zu können und darauf zu warten, daß die Spinne kam, um einen zu fressen. Oder als Brutablage zu verwenden. Oder einzuspinnen und irgendwo als Vorrat aufzuhängen.
    Es war nicht nur die Angst davor, zu

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