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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr. Ich trat an ihn heran.
    Das Kreuz hatte ihn am Hals und an der Brust erwischt. Dort waren keine Haut und kein Fleisch mehr zu sehen. Das Kreuz hatte beides regelrecht weggeätzt.
    Ich nahm auch den widerlichen Geruch wahr. Bevor er mir in die Nase steigen konnte, wedelte ich ihn mit der Hand zur Seite, schaute nach unten und sah schon den Beginn der Fäulnis.
    Es war ein älterer Blutsauger gewesen. Einer, der als normaler Toter schon längst verfallen wäre. Jetzt gab es nichts mehr, was seinen Verfall aufhalten konnte.
    Ich drehte mich von ihm weg. So richtig erhebend war der Anblick ja nun nicht. Aber es gab noch einen zweiten Vampir, und der lag neben Bill.
    Sicherheitshalber zielte mein Freund noch mit der Waffe auf ihn, aber das konnte er lassen. Was da vor seinen Füßen lag, würde sich nicht mehr erheben. Wie sein Kumpan war auch er schon in den Zustand der Verwesung übergegangen und löste sich langsam auf. Da zog sich die Haut zusammen und zerfiel schließlich zu Asche.
    »Und?«, fragte ich.
    Bill grinste. »Komische Leibwächter, muss ich dir ehrlich sagen. Die haben ja nichts gebracht.«
    »Ja, nicht gegen dich.«
    »Ich weiß, was du meinst. Wir haben die beiden erledigt, und jetzt müssen wir damit rechnen, dass wir eine bestimmte Person ziemlich sauer gemacht haben.«
    Keiner von uns brauchte den Namen der blonden Bestie auszusprechen.
    Ich ging zurück, weil ich mich in der Umgebung umschauen wollte. Es hatte sich nichts verändert, bis auf eine Tatsache. Es gab jetzt zwei Pferde, die in der Nähe standen.
    Bill pfiff. Keines der Tier rührte sich und kam auf uns zu.
    »Die wollen nicht.«
    »Willst du denn reiten?«
    »Nur zur Not.«
    »Eben.«
    Beide waren wir keine Reiter. Wir hätten wie Mehlsäcke auf den Rücken der Tiere gehockt.
    Ob die Cavallo schon von der Vernichtung ihrer beiden Leibwächter erfahren hatte, wusste ich nicht, es war aber durchaus möglich.
    »Ich sehne mich nach Barno«, sagte Bill.
    »Ja, nur weiß ich nicht, ob wir dorthin kommen. Bisher sind wir eingeschlossen. Ich wüsste nicht, welche Richtung wir einschlagen müssten.«
    »Ist auch wieder wahr.«
    »Dann lass uns mal in den Ort hineingehen«, schlug ich vor. »Kann sein, dass wir dort eine Möglichkeit finden.«
    »Ja, nicht schlecht.« Bill nickte mir zu und setzte sich schon mal in Bewegung.
    Ich blieb hinter ihm und dachte über diesen Ort nach. Er war tatsächlich etwas Besonderes. Es lag nicht nur an der Stille, wir sahen auch die Häuser, die zum größten Teil nur halb verbrannt waren.
    Hier waren Menschen in den Flammen umgekommen. Hier im Ort hatte das Feuer viel vernichten können, aber nicht den Geist, der hier herrschte. Der war böse, der war hinterhältig und leider noch immer vorhanden. Das spürte auch Bill, obwohl er nicht so sensibilisiert war wie ich.
    Nach einer Weile erkundigte er sich nach der Reaktion meines Kreuzes.
    »Im Moment nicht viel, Bill. Ein schwacher Wärmeschauer ist schon vorhanden, das ist aber auch alles.«
    »Könnte die andere Seite dann verschwunden sein?«
    »Du meinst Flucht?«
    »Ja. Zusammen mit den beiden Bodyguards hatte sie noch was vor. Wir kamen ihr dazwischen, und da musste es verschoben werden.«
    »Dann können wir ja von hier verschwinden«, schlug Bill vor.
    »Ja, wenn du mir sagst, wie wir wieder zurückkommen können.«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht.«
    Wir saßen tatsächlich hier fest. Das heißt, wir konnten uns bewegen, uns hielt niemand fest. Es stellte sich nur die Frage, ob wir dann in der anderen Dimension bleiben mussten oder ob man uns nicht länger hier haben wollte, weil wir doch schon einiges in Bewegung gesetzt hatten.
    Dass Assunga nicht kam, sah ich als feige an. Ich hätte gern noch mit ihr geredet. Doch wir blieben allein, und ich ging davon aus, dass wir diese Welt bald wieder verlassen konnten, denn sicher wollte man uns hier nicht haben.
    Bill hielt mich plötzlich am Arm zurück.
    »Probleme?«, fragte ich.
    »Kann ich nicht sagen, es ist schon komisch, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich habe das Gefühl, dass wir dabei sind, dieses Dorf der Verdammten zu verlassen.«
    »Meinst du?«
    »Es sieht so aus. Achte mal darauf.«
    Wir gingen nicht mehr weiter. Wir blieben im Dunkeln und zwischen den Häusern. Und dabei veränderte sich etwas. Es wurde nicht heller, womit man hätte rechnen können, es geschah etwas anderes.
    Die Umgebung veränderte sich. Sie lockerte auf. Da traten die Häuser

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