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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst.
    Da sie nichts sagten, hielt auch ich den Mund. Nur Bill murmelte einige Flüche vor sich hin. Er ließ die beiden Bodyguards auch nicht aus den Augen und fragte sich wohl, welche Aufgaben sie hatten. Eine Uniform trugen sie nicht, dafür lange Mäntel, die mich an Umhänge erinnerten.
    »Willst du sie vernichten?«, hauchte Bill.
    »Wäre nicht die schlechteste Idee.«
    »Dann locken wir sie von den Gäulen«, sagte Bill.
    »He, nicht so voreilig. Wir müssen davon ausgehen, dass wir einen Zeugen haben.«
    »Meinst du Assunga?«
    »Wen sonst? Die wird im Hintergrund lauern und eingreifen, wenn sie es für nötig hält. Sie wartet nur darauf, dass wir uns den beiden stellen.«
    Da gab es keinen Widerspruch. Und auch die Gestalten auf den Pferderücken dachten ähnlich. Sie schienen unsere Gedanken erraten zu haben und wussten nun, was zu tun war.
    Sie schwangen sich von den Rücken der Pferde und blieben neben den Tieren stehen. Von der Cavallo sahen wir nichts. Wir hörten sie auch nicht und auch Assunga war wieder abgetaucht. Es gab nur noch die beiden Leibwächter.
    Es lag auf der Hand, dass sie einiges mit uns vorhatten. Beide konzentrierten wir uns auf die Gesichter, die in der Dunkelheit und unter den Hutkrempen nur schlecht zu erkennen waren. Mir kamen sie vor wie geschnitzt.
    Ich wartete darauf, dass sie redeten, doch das taten sie nicht. Jemand musste ihnen erzählt haben, wie wir zu ihrer Chefin standen, denn jetzt gab es für sie nur noch Bill und mich.
    Sie trennten sich sogar.
    Und dann sah ich in ihren Gesichtern in den unteren Hälften die zuckenden Bewegungen. Es war so etwas wie ein Vorspiel, denn als die Bewegungen stoppten, da hatten sich ihre Gesichter verändert. Aus den Öffnungen ihrer Münder schimmerte oder blitzte uns etwas entgegen, und das konnten nur Vampirzähne sein.
    Bill reagierte darauf sofort. »He, Kumpel, packen wir es!«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Sofort.«
    »Okay, darauf habe ich nur gewartet. Dann mal los …«
    ***
    Ich war nicht so stürmisch wie mein Freund, sondern blieb erst mal im Hintergrund. Bill ließ sich nicht aufhalten. Sein Ziel war der Vampir vor ihm, und er ging direkt auf ihn zu, und das nicht eben mit langsamen Schritten.
    Der hoch gewachsene Blutsauger tat nichts. Er war wohl zu überrascht, dass es jemand wagte, ihn anzugreifen und ihm dabei so nahe zu kommen.
    Seine Pistole hielt Bill in der Hand.
    Plötzlich stoppte er.
    Irgendetwas sagte er noch, was ich nicht verstand, weil er abgedrückt hatte. Vielleicht war auch der Rest im Abschussknall untergegangen, jedenfalls hatte Bill gut gezielt und die geweihte Silberkugel direkt in das Gesicht geschossen.
    Der Untote wurde gestoppt. Sein Gesicht war zu einer Fratze geworden. Der Einschuss hatte einige Teile des Kiefers weggeblasen und dafür gesorgt, dass sie irgendwo auf dem Boden lagen.
    Bill fing an zu lachen. Und er tat noch mehr. Er lief näher auf den Wiedergänger zu, der noch nicht zu Boden gefallen war.
    Als er heran war, drosch Bill mit seiner Waffe zu und traf seinen Feind an der Brust. Das war der entscheidende Treffer. Die Gestalt kippte nach hinten und prallte rücklings auf den Boden.
    Ich hatte mich bewusst zurückgehalten und erst mal abgewartet, was passierte, wenn der erste Leibwächter erledigt war.
    Es geschah nichts. Oder nichts, was man als ungewöhnlich hätte bezeichnen können. Der zweite Blutsauger, der eigentlich hätte auf mich losstürmen müssen, drehte sich schwerfällig um und starrte auf das, was mit seinem Artgenossen passiert war.
    Er brüllte.
    »Los, John, hol ihn dir!«, rief Bill.
    Das tat ich, aber nicht mit einer geweihten Silberkugel, ich holte mein Kreuz hervor. Vampire hatten eine irre Todesangst davor.
    Ich hielt das Kreuz erst sichtbar hoch, als ich den Blutsauger schon fast berühren konnte. Er sah das Kreuz und es war vorbei mit seiner Beherrschung. Das Brüllen hörte sich schlimm an, obwohl ich ihn noch nicht berührt hatte.
    Das geschah Sekunden später.
    Da drückte ich das Kreuz gegen seine Brust. Ich kam seiner Reaktion damit zuvor, und jetzt erlebte er sein grausames Sterben oder Vergehen. Ja, er verging. Er taumelte von mir weg und hielt sich noch auf den Beinen, bis er gegen einen dünnen Baumstamm prallte und auf dem Boden landete. Dort blieb er liegen, aber nicht starr, denn in ihm steckte noch der letzte Rest eines wilden Lebens, und so warf er sich von einer Seite auf die andere, was ihm auch nichts einbrachte, denn erheben konnte er sich

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