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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück. Etwas Kaltes huschte an uns vorbei, wir hörten auch eine Stimme, das war alles.
    Es erschien keine Justine Cavallo, um sich zu rächen, und auch Assunga hielt sich zurück.
    Wir blieben weiterhin auf uns allein gestellt, was mir entgegenkam.
    Es gab keine Störung. Der Vorgang wurde von einer starken Magie getragen, hier löste sich die eine Dimension auf, um einer anderen Platz zu machen.
    Und wir gerieten in die andere Dimension, mit der wir mehr anfangen konnten, denn es war die Unsrige, und der Ort Barno war uns auch nicht fremd.
    Es war die Kirche, die uns als Erstes auffiel. In deren Nähe standen wir plötzlich, und als Bill seinen rechten Arm hob, da wusste ich, was er wollte, und klatschte ihn ab …
    ***
    »So sehen Sieger aus«, sagte er nach einer Weile. Dabei schaute er mich an, um eine Bestätigung zu erhalten, die ich ihm leider nicht geben konnte.
    Ich antwortete mit einer Frage. »Sind wir tatsächlich die Sieger, Bill?«
    »Das sehe ich so.«
    »Weiß ich nicht.«
    »Was stört dich denn?«
    »So einiges. Das ist ein Fall oder eine Sache, bei der es wohl keine Sieger gibt. Jedenfalls bisher nicht.«
    »Das musst du mir erklären.«
    »Ja, Bill. Was hast du denn erreicht? Nichts. Und ich habe auch nichts erreicht. Es gibt die Cavallo, es gibt Assunga und es gibt eine Dimension, in der sich die blonde Bestie aufhält.«
    »Aber gesehen haben wir sie nicht.«
    »Leider.«
    »Dann kann das alles ein Bluff gewesen sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Bill. Mit so etwas blufft Assunga nicht. Es ist schon eine Tatsache, und diese Tatsache wird noch ausgebaut werden.«
    »Na, ist das nicht etwas zu viel?«
    »Das glaube ich nicht. Diese andere Welt ist ideal für die Cavallo. Sie braucht nicht mehr in einem Zimmer zu hocken wie bei Jane Collins, sie hat hier eine ganze Welt für sich. Dorthin kann sie mit ihren Opfern verschwinden und es sich gut gehen lassen. Idealer als das Dorf der Verdammten kann doch so ein Rückzugsgebiet nicht sein. Sie hat voll damit zu tun, sich dort einzurichten. Sie hat dabei nicht mal an uns gedacht. Wir waren für sie völlig out, obwohl wir in ihrer Nähe waren. Die beiden Leibwächter zu schicken war ein billiger Versuch. Sie kennt uns. Sie weiß, dass sie uns mit derartigen Gestalten keine Angst einjagen kann. Ich sage dir nach wie vor, dass sie nicht die Absicht hatte, sich auf einen Kampf mit uns einzulassen. Sie muss sich erst um andere Dinge kümmern, dann erst wird sie wieder in unserer Welt auftauchen.« Ich hatte viel geredet, jetzt musste ich erst mal Luft holen.
    Bill sah mich an, bevor er sagte: »He, du bist ganz schön vorgeprescht.«
    »Warum?«
    »Kann es nicht auch anders laufen?«
    »Es kann alles, doch ich sage dir, dass ich recht habe.«
    »Sollen wir uns auch den Beweis besorgen?«
    »Das wird dir kaum gelingen. Nicht sofort.« Ich schüttelte den Kopf. »Wir können jetzt bereits ein Fazit ziehen.«
    »Tu das.«
    Ich grinste breit. »Es ist wieder alles unter Dach und Fach. Die große Auseinandersetzung kann von vorn beginnen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wie früher.«
    Bill musste lachen. »Ganz von vorn?«
    »Nein, nicht ganz. Aber wir haben jetzt mehr Wissen und werden uns nicht mehr so leicht einlullen lassen.«
    »Hört sich an wie ein Gutenachtgruß.«
    »Ist es aber nicht. Ich brauche übrigens einen Schluck. Bist du dabei?«
    »Dass du das fragst, Alter. Du kennst mich doch. Keine Party ohne Vati.«
    »Aha, und was sagt die Mutti?«
    »Nichts. Sie ist ja selten genug dabei …«
    ***
    Wir hatten ein Ziel. Das war das Gasthaus, dessen Inhaber, der Wirt Tony Black, nicht mehr lebte. Ob es sich durch Kevin Proud im Ort schon herumgesprochen haute, wussten wir nicht. Es war alles möglich, aber der Ort lag in einer nächtlichen Ruhe, sodass sich unser Misstrauen in Grenzen hielt.
    »Hier weiß noch niemand was«, meinte Bill, als er neben unserem Leihwagen anhielt.
    »Denke ich auch.«
    Kein Mondschein, den gab es sowieso nicht, sondern den Schein, der aus den Fenstern der Gasstätte fiel, bemerkten wir, denn er breitete sich auf unserem Auto aus.
    Bill schaute an der Hauswand hoch. »Sieht aus, als ob sich da noch jemand im Haus aufhält.«
    »Dann lass uns nachschauen.«
    Es war ja kein weiter Weg, den wir zurücklegen mussten. Obwohl alles gut abgelaufen war, ließen wir die nötige Vorsicht nicht außer Acht. Wir schauten uns um, sahen keinen Verfolger, der uns unter Kontrolle hielt und gingen auf die Tür zu.

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