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1791 - Im Dorf der Verdammten

1791 - Im Dorf der Verdammten

Titel: 1791 - Im Dorf der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn Bill und ich hatten etwas gehört.
    Es war ein Schrei!
    Und es war der Schrei eines Mannes, der uns alarmierte. Bill starrte mich an.
    »Soll ich noch immer allein gehen?«
    »Nein, jetzt nicht mehr …«
    ***
    Kevin Proud wusste selbst nicht, ob es richtig gewesen war, die Gaststätte zu verlassen. Auf der einen Seite war das okay, er wollte ja nach Hause, doch auf der anderen war er schon skeptisch. Er hatte sich noch nie so blöd gefühlt, denn er konnte die Kleine mit den blonden Haaren nicht vergessen. Sie war für ihn eine schöne Teufelin.
    Sie war den beiden Männern aus London entwischt. Damit hatte Kevin Proud eigentlich nicht gerechnet. Sie war also noch immer da und konnte weiter morden.
    Kevin Proud hatte die letzte Kurve zu seinem Haus hinter sich gelassen, als es passierte. Er hörte noch einige dumpfe Geräusche in seiner Nähe, wusste aber nicht genau, wo sie aufgeklungen waren. Es hörte sich an, als würde dort jemand laufen.
    Das war auch so.
    Noch führte der Weg in die letzte Kurve hinein und auch bergab.
    Von dort waren die Geräusche gekommen.
    Kevin Proud wusste nicht, was er tun sollte. Alles konnte falsch sein. Er blieb stehen und schaute hoch.
    Von einer Mauer her flog die Gestalt heran. Kevin Proud hatte den Kopf etwas gedreht und war deshalb in der Lage, sie zu erkennen.
    Es war Irma. Mehr sah er nicht, denn plötzlich rammte etwas Hartes gegen seinen Kopf, nahm ihm die Sicht und schleuderte ihn nach hinten.
    Dass er auf das harte Pflaster schlug, bekam er deutlich mit. Ein einziger Gedanke beherrschte ihn. Er durfte auf keinen Fall bewusstlos werden, dann war alles vorbei.
    Es bekam noch die Chance, den Mund zu öffnen. Das tat er auch und schrie wie noch nie in seinem Leben …
    ***
    Wir hatten die Gaststätte verlassen und huschten nach rechts weg, denn aus dieser Richtung hatte uns der Schrei erreicht. Wir wollten so schnell wie möglich zu Kevin Proud kommen, denn es war schon genug Unheil angerichtet worden.
    Es war dunkel. Wir kannten den Ort nicht und merkten schon bald, dass wir abschüssiges Gelände erreichten, wo eine recht enge Kurve begann.
    Bill behielt seinen Vorsprung bei. Schreie erreichten unsere Ohren nicht mehr, dafür waren jetzt andere Geräusche zu hören, und als ich nach vorn schaute, sah ich einen dunklen Scherenschnitt, der sich auch bewegte. Zumindest sah es so aus.
    Jemand erhob sich dort. Es war eine Gestalt, die ein helles Kleid trug, den Kopf schüttelte und zu einem Angriff auf Bill ansetzte.
    Den hätte Bill bequem abwehren können, aber der Körper der Gestalt hatte sich verändert. Er fing an zu leuchten und dann zuckten urplötzlich kleine Flammen hervor.
    Das war gefährlich für Bill.
    Ich wusste nicht, ob er die Übersicht behielt, und brüllte ihm deshalb eine Warnung zu.
    »Fass sie nicht an!«
    Bill zuckte zurück. Er hatte die Arme hochgerissen. Für einen Moment kämpfte er mit dem Gleichgewicht, dann gab er sich einen Ruck und warf sich nach hinten.
    Er landete auf dem Rücken, konnte sich nicht abrollen, war aber auch nicht mit dem Flammenkörper in Berührung gekommen, und als die Hexe den nächsten Angriff startete, war ich da.
    Ich kam von der Seite. Das Kreuz hielt ich in der Hand. Ich hätte auch die Beretta nehmen können, aber ich nahm mein Kreuz und schleuderte es auf die Hexe zu, ließ die Kette aber nicht los.
    Ich erwischte sie da, wo ich es haben wollte.
    Am Hals! Kreuz und Kette rollten sich darum.
    Jetzt schrie die Hexe!
    Es war ein Schrei, der sie in den Tod begleitete. So mussten auch die Frauen und Männer geschrien haben, die man gefoltert und verbrannt hatte.
    Ich trat zurück und schaute auf den Körper nieder. Das Kreuz hatte ich wieder an mich genommen und konnte jetzt zuschauen, wie Irma starb und verging.
    Es war auch kein normales Sterben. Durch die Macht des Kreuzes hatten sich die Flammen gegen sie gewendet, denn jetzt fraßen sie das auf, was sie eigentlich erhalten wollten.
    Die Person selbst, von der nichts anderes als Asche übrig blieb …
    ***
    Bill Conolly hatte sich um Kevin Proud gekümmert. Der Mann musste gestützt werden, obwohl ich äußerlich keine Verletzungen sah.
    In der Nähe fand ich eine Treppe. Ich setzte mich auf eine Stufe, schaute in Richtung Osten, wo die Sonne aufgehen würde, was aber noch eine Weile hin war.
    Bis dahin wollte ich nicht sitzen bleiben, aber fünf Minuten Ruhe, die musste ich mir einfach gönnen. Denn jetzt stand für mich fest, dass der Kampf immer weitergehen

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