1795 - Die Farbe Alenant
kampfeslustigen Iendarom, einem cholerischen Kospi, der davon träumte, die Galaxis zu erobern. Lenemat erfuhr, daß Iendarom beabsichtigte, in sein Reich Merloath einzufallen und gleichzeitig zwei Sonnensysteme zu annektieren.
Lenemat stellte Iendaroms Raumflotte eine Falle und schlug sie vernichtend. Den streitsüchtigen Iendarom nahm er gefangen und ließ ihn hinrichten. Anstatt sich jedoch selbst zum Herrscher auszurufen, hob er Iendaroms Sohn, der den schönen Farben mehr zugetan war als der Kriegskunst, auf den Thron und ging mit ihm ein Bündnis unter seiner Oberherrschaft ein.
Dies war die Geburt des Imperiums Merloath.
Lenemat schloß noch einige vorteilhafte Bündnisse mit anderen Kospien-Herrschern, so daß Merloath zum größten Machtblock geworden war, bevor Lenemat vom Regenbogen geholt wurde.
Auf Lenemat folgte Ollan, diesem Grundill, dann Arlobar und Cerainem und Kenuna und weitere rund ein Dutzend Herrscher, die das Imperium Merloath ganz im Sinne von Lenemat verwalteten, durch geschickte Feldzüge und diplomatisches Geschick vergrößerten und zu ungeahnter Blüte führten. Viele der kleinen Sternenreiche unterwarfen sich freiwillig Merloath, auch Fremdyölker unterstellten sich dem Gesetz des Imperiums, weil sie auf dem unaufhaltsamen Aufschwung partizipieren wollten. Und alle Völker, die in das Imperium Merloath eingingen, hatten diese Unterwerfung nicht zu bereuen, denn sie konnten von nun an in Frieden und Wohlstand leben.
Lenemat galt auch zehntausend Jahre später noch als der Begründer des Imperiums Merloath und als größter Friedensstifter, der das Zeitalter der Wissenschaft einläutete, das 500 Jahre nach seiner Zeit begründet wurde. Ohne Lenemats erfolgreiche Friedensbemühungen hätten spätere Generationen keine Gelegenheit gefunden, ihre Kräfte statt dem Ersinnen neuer Methoden zur gegenseitigen Vernichtung der Erforschung der Naturkräfte und deren Nutzung zu widmen.
Lenemat war heute fast so etwas wie ein Heiliger. Aber dieser Nimbus wurde von Ashobar, Clentim, Rosumet und den anderen Bauleitern zerstört.
Lenemat hätte nie solche Erfolge zu verbuchen gehabt, wäre hinter ihm nicht Aachthor als sein Schirmherr und Berater gestanden. Es war Aachthor, der einst Iendaroms Angriffspläne erkundete und sie Lenemat verriet, der ihm sagte, wie er dagegen erfolgreich ankämpfen konnte. Es war Aachthor, der Lenemat die Weisheit gab, seine Gegner nicht zu berauben und zu vernichten, sondern sie zu seinen untergebenen Verbündeten zu machen. Sie, anstatt mit grell und strund zu blenden, mit kreyder und nastar zu besänftigen und für sich zu gewinnen.
„Besiege deine Feinde, indem du sie zu Verbündeten machst, Lenemat", war ein überlieferter Ausspruch Aachthors.
Und was die Geschichte darüber aussagte, daß Ollan, Grundill, Arlobar, Cerainem und Kenuna und die anderen Nachfolgeherrscher sich an Lenemats Taktik von kreyder und nastar hielten, mußte dahingehend berichtigt werden, daß Aachthor es war, der ihnen sagte, was sie zu tun hätten, um ein galaxisweites Imperium zu errichten, den Frieden zu sichern und für Wohlstand zu sorgen.
Dies tat Aachthor von der Öffentlichkeit unbemerkt. Er ließ seinen Schützlingen Ruhm und Macht, denn ihm ging es um ganz andere Werte. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen, und er wollte die Kospien zu einem Entwicklungsstand bringen, daß sie sich als Hilfsvolk eigneten und ihm bei der Erfüllung seiner Mission helfen konnten.
Dieses Etappenziel war erreicht, als nach 500 wechselvollen Jahren das Imperium Merloath ganz Nanshui beherrschte und der Friede eingekehrt war.
Zeit spielte für Aachthor keine Rolle. Jahrhunderte waren für ihn wie ein Tag. Er war ein Unsterblicher.
Aber nun war die Zeit gekommen, die nächste Etappe in Angriff zu nehmen und das Zeitalter der Wissenschaften einzuläuten. Aachthor erwählte für seine Zwecke den größten Wissenschaftler aller Zeit. Sein Name war Uridir, jener Uridir, der in geheimen Kreisen der Gegenwart immer noch als der Entdecker des sagenhaften Elements Alenant galt.
Aachthor beteiligte sich an Uridirs Experimenten als geheimer Berater und lenkte diese in die gewünschten Bahnen: Es galt, Uridir dazu zu bringen, das Alenant zu erschaffen.
Aachthor kannte die Formel, aber ihm lag daran, daß Uridir selbst davon überzeugt war, Alenant aus eigener Kraft entdeckt und erschaffen zu haben. Darum übte sich Aachthor in Geduld und half nur versteckt nach, wenn Uridirs Arbeit in die falsche Richtung
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