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1795 - Die Farbe Alenant

Titel: 1795 - Die Farbe Alenant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er uns dermaßen verachtet, wie er tut, dann muß man sich fragen, warum er uns nicht einfach ziehen läßt."
    „Was weiß ich", meinte Atlan leichthin. „Vielleicht verwendet er uns als Geiseln, um unsere Leute zu erpressen, damit er von ihnen nicht belästigt wird. Oder er braucht uns einfach als Kanonenfutter - wie beim Kampf gegen Tréogens Horde."
    „Aachthor wird uns die Antwort darauf nie geben", zeigte sich Rhodan überzeugt. „Voltago hatte recht, als er meinte, daß Aachthor uns über die Kospien Hintergrundinformationen zukommen lassen möchte. Er ist einfach zu überheblich, um selbst zu uns zu sprechen."
    „Das ist auch besser so", sagte Atlan. „Vestibors Sichtweise der Dinge, und wenn sie noch so verklärt sein mag, ist mir viel lieber. Man spürte förmlich den Pulsschlag des Lebens aus seinen Bildern. Aber bisher haben wir zuwenig über die Roach erfahren. Der konservierte Körper eines Spinnenwesens auf dem Mond Nundor und die entartete Biomasse aus den Genen der Roach beweisen, daß Aachthor sich sehr intensiv mit Colounshabas Vorfahren beschäftigt hat."
    „Machen wir weiter, Atlan?" fragte Rhodan den Arkoniden. „Ich fühle mich, dank der regenerierenden Wirkung des Zellaktivators, wieder bei Kräften."
    „Ich bin ebenfalls bereit", sagte Atlan.
    Sie versenkten ihre Blicke wieder in die trübe Konservierungsflüssigkeit, bis ihnen Vestibors regenbogenfarbener Gollup entgegenleuchtete. Die Farben des Regenbogens - das Farbspektrum des Todes für die Kospien.
    Die zuvor unleserlichen Bilder über den Wänden wurden wieder lebendig, und die beiden fremden Betrachter fühlten sich wieder in die Zeit vor 210.000 Jahren versetzt, als die Zivilisation der Kospien ihren Höhepunkt erreicht hatte.
    In welcher Epoche sich aber auch bereits Dämmerung auf die Galaxis Nanshui niedersenkte ...
     
    *
     
    Vestibor stand nach wie vor ganz im Banne Aachthors, als er erneut Breshon gegenüberstand.
    Sie befanden sich noch immer an Bord der AACHTHOM, wohin Aachthor sie beide geholt hatte.
    Breshon schien sich hier auszukennen. Aber auch wenn es den Anschein hatte, daß er völlige Bewegungsfreiheit besaß, so war Vestibor klar, daß Aachthor über jeden ihrer Schritte wachte.
    Es hatte diesen Gott nur einen Gedanken gekostet, sie an Bord zu holen, und es bedurfte wohl auch nicht mehr als eines Gedankens, sie jederzeit irgendwo anders hin zu befördern - auch vom Leben zum Tode.
    Breshon signalisierte Vestibor: Mitkommen! Die Nuance von Schwarz verriet, daß dies auf Aachthors Wunsch geschah.
    Sie kamen zu einer großen energetischen Blase mit einer Ausdehnung von gut 200 Körperlängen, die jedoch nur vier Körperlängen hoch war. Die Blase war angefüllt mit einem Gespinst aus feinen und feinsten Fäden, die gelegentlich vibrierten.
    Vestibor sah sofort, daß es sich bei dem Material nicht um Alenant handelte. Nicht nur die Farbe stimmte nicht, obwohl die Fäden im Lichtschein glitzerten und funkelten.
    Aber die silbrigen Reflexionen hatten etwas von gappa und quench an sich, schickten Signale von lantak und maxxe. Vestibor spürte die Nähe von Unheil und Schrecken.
    Breshon betätigte mit geschickten Fingern einige Sensoren. Plötzlich begann das Netz in ihrer Nähe heftig zu vibrieren, und ein hohes Singen entstand, das Vestibors Gehör weh tat. In das Singen mischte sich ein tiefes Knurren, einem wütenden Röcheln gleich. Man mußte genau hinhören, um die Worte verstehen zu können.
    „Fütterung! Fütterung! Her mit dem Fraß!" tönte es bebend aus den Lautsprechern.
    Gleich darauf schälte sich die Gestalt eines furchterregenden, achtbeinigen Monstrums aus dem Netz. Die acht Beine waren dünn und behaart und mehrfach abgewinkelt, sie zuckten nervös aber geschickt über das Netz. Auf dem zweigeteilten prallen, auf- und abwippenden Leib saß ein häßlicher Kopf mit schabenden Mundwerkzeugen und großen, bedrohlich glitzernden Facettenaugen.
    „Kommt rein! Traut euch nur!" dröhnte es kaum verständlich in der Sprache der Kospien. „Ein Kospi als festlicher Verzehr, das wäre was!"
    „Was ist das für ein monströses Tier, das sprechen kann?" fragte Vestibor schaudernd.
    „Kein Tier", antwortete Breshon gelassen, „sondern ein Wesen mit überragender Intelligenz.
    Nur eben grausam. Bestialisch. Roach!"
    „Das ist ein Roach?" staunte Vestibor gmanata. „Ich dachte, niemand hätte je einen von diesen Schrecklichen zu Gesicht bekommen ... Er sieht zum Fürchten aus. Kann er uns auch wirklich

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