Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1796 - Rückkehr der Sydorrier

Titel: 1796 - Rückkehr der Sydorrier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Unsicherheitsfaktor stellten derzeit die Fermyyd dar. Michael hoffte, daß Ron-Er-Kan sich einsichtig zeigen würde.
    „Unsere Aufgabe ist es, den Frieden in Hirdobaan zu wahren", grollte der oberste Kommandant der Fermyyd. „Dazu gehören umstürzlerische Aktivitäten, wie sie derzeit durch die Sydorrier geschehen."
    „Daher haben wir uns hier an diesem Tisch zusammengefunden", entgegnete Kamhele.
    Michael Rhodan fiel auf, daß ihre angenehme helle Stimme einen besonderen Tonfall annahm, wie wenn man mit den Fingern leicht über Samt streicht. Er konnte die Wirkung dieses Klangs sofort sehen: Ron-Er-Kan, dessen Haltung bis jetzt höchste Wachsamkeit ausgedrückt hatte, schloß halb die Augen, senkte leicht den Kopf und drehte die Ohrmuscheln nach vorn.
    Diese Haltung konnte nicht mißverstanden werden; der oberste Kommandant der Fermyyd zeigte deutlich seine augenblickliche Friedfertigkeit. Er war bereit, zuzuhören und sich seine eigene Meinung zu bilden, bevor er die endgültige Entscheidung über das zukünftige Handeln der Fermyyd traf.
    Zumindest für den Moment gab es keinen Grund zur Alarmbereitschaft. Es lag nun an Kamhele, die richtigen Worte zu finden.
    Mike wandte den Kopf zu Kamhele, und ihre Blicke trafen sich kurz. Als er leicht nickte, zwinkerte sie mit einem Auge.
    Er wußte von Gucky, daß das langsame Zwinkern mit einem Auge bei den Sydorriern mit dem zustimmenden Kopfnicken von Menschen vergleichbar war. Sie wußte also, was in ihm vorging und versicherte ihm auf diese Weise, daß sie die Situation im Griff hatte. Der Unsterbliche glaubte ihr.
     
    *
     
    Kamhele hielt sich nicht lange mit weitschweifigen Erklärungen auf. Sie berichtete dem Ferm-Kommandanten von Gomasch Endreddes Intelligenz-Erweckungs-Programm und der ursprünglichen Bestimmung der Sydorrier: Sie hatten das Elitevolk der Galaxis stellen sollen.
    Die machthungrigen Maschtaren jedoch schränkten die Rechte der Sydorrier im Lauf der Jahre immer mehr ein, veränderten ihre Geschichtsschreibung und löschten ihre Erinnerung an die Vergangenheit aus. Dann machten sie aus den Sydorriern Sklaven; weil sie aber nicht ganz auf die Fähigkeiten dieses Volkes verzichten wollten und auch Gomasch Endreddes Zorn fürchteten, gaben sie sie den Hamamesch-Fürsten als Luxussklaven, die den Händlern als Mittler und Berater zur Seite stehen sollten.
    Die Unterlagen über die Sydorrier waren von einem Kukonden namens Eschtor gehütet worden; er und seine Vorgänger hatten diese Information vermutlich deswegen so gut verwahrt, um im Notfall ein entsprechendes Druckmittel gegen die Maschtaren in der Hand zu haben.
    Mit der Unterstützung der Galaktiker war es den Mitgliedern der Geheimloge endlich gelungen, das Geheimnis um die Vergangenheit ihres Volkes zu lüften. Nachdem die Maschtaren tot waren, gab es keinen Grund, weswegen sie nun nicht die ihnen zugedachte Aufgabe erfüllen sollten.
    „Gerade jetzt ist es notwendig, Ordnung zu halten", schloß Kamhele. „Und wir können die Aufgabe so erfüllen, daß sie allen Völkern Hirdobaans gerecht wird."
    „Was macht dich darin so sicher?" stellte Ron-Er-Kan nach einer Gedankenpause die erste Frage.
    „Wir besitzen nicht das Verlangen nach Macht wie die Maschtaren", antwortete Kamhele. Ihre Augen waren jetzt offen und klar. „Wir sind nicht so eigennützig wie viele andere. In dieser Hinsicht haben wir viel mit den Fermyyd gemeinsam. Auch wir wollen dem Wohl der Gemeinschaft dienen. Wenngleich natürlich nicht mit denselben Mitteln. Unsere Waffen sind die Worte - und unsere Überzeugungskraft."
    „Das kann ich nur bestätigen", warf Fürst Jeschdean ein.
    „Ich gebe zu, du bist sehr redegewandt", stimmte Ron-Er-Kan zögernd zu. „Das beunruhigt mich. Dies ist nicht die Stärke der Fermyyd. Wir sind auch nicht in Intrigen erfahren."
    „Es gibt keinen Grund des Mißtrauens", beschwichtigte Kamhele. „Daß ihr euch in den Maschtaren getäuscht habt, ist nicht eure Schuld. Ihr wart ihnen verpflichtet, insofern habt ihr gemäß eures Auftrages gehandelt. Deshalb halte ich euch auch für vertrauenswürdig und loyal, weiterhin für Hirdobaans Schutz zu sorgen - innerhalb wie außerhalb."
    „Wie denken die Handelsfürsten darüber?" wandte Ron-Er-Kan sich an Fürst Jeschdean.
    „Kamhele und Calizo als Vertreter der Geheimloge der Sydorrier haben uns zugesichert, daß sie uns in unseren Rechten nicht sehr einschränken werden", lautete Jeschdeans Antwort. „Die bisherige Politik mit der

Weitere Kostenlose Bücher