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1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefährten zu. „Ich will die Station aus der Ferne vermessen."
    Pulandiopoul folgte ihr sichtlich enttäuscht. In seinen Augen verschmähte sie wohl sein mühevoll erarbeitetes Werk.
    Colounshaba nahm jetzt keine Rücksicht darauf. „Jeder Lobrog ist wie der andere", hörte sie ihn murmeln. Sie erreichte die Zentralmulde und gab den Automaten Anweisungen.
    „Das ist kein Lobrog", sang sie voller Überzeugung. „Ein Lobrog ist zu klein für so etwas."
    „Bestimmt hast du recht. Du hast immer recht. Wozu mache ich mir überhaupt die Mühe, eine optische Dokumentation zu erstellen ..."
    „Weil es wichtig ist." Sie wandte sich um und lenkte mit dem Spiel ihres vorderen Beinpaares seine Aufmerksamkeit auf sich. „Ohne deine Arbeit wäre ich nie zu diesem Zeitpunkt auf den richtigen Gedanken gekommen. Du hast den Standort der Zentrale fett markiert, und ich wußte sofort, daß es sich dabei nicht um einen Lobrog handeln kann."
    „Worum dann?"
    „Um etwas Größeres. Ach, warum wissen wir nur so wenig über unsere Vorfahren?"
    „Ist es denn so wenig?"
    „Nein, natürlich nicht. Vieles ist uns geläufig. Aber unzählige Details aus den einzelnen Epochen von Beauloshairs Netz sind uns nach wie vor unbekannt. Welche Schiffe haben die Roach gebaut, als sie nach Queeneroch kamen? Wie unterschieden sich ihre Konstruktionen tausend Jahre GREL später von denen in Noheyrasa? Kehrten die Queeneroch-Roach in ihre Heimat zurück, oder gingen sie ohne Ausnahme im Unendlichen Land zugrunde?"
    „Es gibt Untersuchungen und Theorien", blieb Pulandiopoul zurückhaltend. „Als es Noheyrasa verließ, stand unser Volk vor dem Untergang. Die Planeten waren geplündert und verödet, andere Völker durch den Entzug jeder Lebensgrundlage vernichtet. Die Auswanderer hatten keinen Grund, jemals in ihre Heimat zurückzukehren."
    „Das dürfte der Wahrheit ziemlich nahekommen."
    Colounshaba widmete ihre Aufmerksamkeit der letzten Supra-Netzstrecke und den Spürern.
    Was würden sie am Ziel anzeigen?
    Ihre Erwartungen erfüllten sich nicht. Die Spürer schlugen nicht aus. Pulandiopoul fuhr empor und drehte den Körper, bis er Colounshaba in die Augen sehen konnte.
    „Da ist nichts!" rief er. „Wir sind verkehrt. Eine fehlerhafte Supra-Netzstrecke. Ja, das muß es sein."
    Colounshabas Schweigen setzte Maßstäbe, doch er schien es nicht zu bemerken oder verschloß sich absichtlich jeder Wahrnehmung.
    Die LAMCIA hatte die Netzstrecke im Supra-Raum wie immer absolviert. Die Anlagen des Schiffes registrierten keine Beeinträchtigungen. Wieder einmal hatte Pulandiopoul unrecht. Daß die Spürer nichts wahrnahmen, lag einfach daran, daß die Station sich im fünfdimensionalen Bereich tarnte.
    Eine Nahbereichstarnung, die augenscheinlich auf weite Entfernung hin nicht wirkte, sondern nur hier in diesem Sonnensystem.
    In der Heimatgalaxis ihrer Vorfahren hatten sie Stationen mit ähnlichen Programmen gefunden. Die Aktivierung der Tarnung ließ nur den einen Schluß zu. Es befanden sich Fremde in unmittelbarer Nähe der Station.
    Colounshaba fixierte das Flugziel. Es kreiste als zweiter von drei Planeten um den gelbweißen Stern. Hart an der Grenze der Biosphäre nahm es seinen Weg. Die Oberfläche hatte vor Jahrmillionen Pflanzen und Tiere in üppigen Formen hervorgebracht. Viel war nicht davon übrig.
    Die Vegetation beschränkte sich auf Gebirgstäler, ein paar Inseln inmitten der Ozeane und die beiden dichtbewachsenen Polkappen. Der Rest war vertrocknet und ziemlich heiß.
    „Der Sauerstoffgehalt der unteren Luftschichten entspricht dem von Dadurshane", meldete Pulandiopoul laut. „Es gibt eine kleine Population. Sie bewohnt eine Stadt rund um die Station.
    Die Auswertung einiger Funksprüche liegt vor. Es handelt sich um Crypers. Sie nennen die Welt Gaillan."
    „Sie gehören nicht zu diesem Planeten." Colounshaba nahm weitere Messungen vor.
    Die Altersbestimmung der Gebäude ergab nur wenige Jahre. Davor existierten keine Spuren.
    Die Crypers hatten die Station mitten im Herzen des Unendlichen Landes vermutlich nur durch Zufall entdeckt.
    Die Arcoana setzte den Kurs und lenkte die LAMCIA an dem Stern vorbei zum zweiten Planeten. Die erste und dritte Welt zogen auf der anderen Seite der namenlosen Sonne ihre Bahn.
    Wieder umhüllte sich die LAMCIA in bewährter Manier mit ihrem Tarnschirm und stieß auf die fremde Welt hinab. Diesmal überwogen in der Arcoana die Gefühle der Neugier. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Dies waren eindeutig

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