Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wußte.
    Stationen mit starken Angriffspotentialen waren das. Sie beinhalteten alles, was die Roach zur damaligen Zeit an Technik erzeugt hatten. Szoccas verwandelten sich zur Not in Raumschiffe und flohen ins All, wenn sie eine übermäßige Bedrohung erkannten, der sie nicht gewachsen waren. Einen solchen Fall hatte es in der ganzen bekannten Geschichte jedoch nicht gegeben.
    Sie schloß zu ihrem Gefährten auf. Gemeinsam beobachteten sie die Stadt.
     
    *
     
    Die LAMCIA stand in einer bewaldeten Senke. Von deren Rand aus betrug die Wegstrecke zur Stadt etwa zweihundert Fadenlängen. Das Treiben in der Siedlung beschränkte sich auf Alltägliches wie die Instandsetzung technischer Geräte. Colounshaba zählte ein paar hundert Crypers und ein Dutzend anderer Wesen, denen die Crypers Doppelnamen gaben und die sie allgemein als Origaner bezeichneten.
    „Die Wesen aus dem Lobrog", informierte sie Pulandiopoul. „Sie besaßen dieselbe Gestalt wie die Origaner in dieser Stadt vor uns. Es kann kein Zufall sein. Die Crypers wissen um die Standorte der Lobrogs und der Koordinationszentrale. Sie versuchen, die Macht über das System an sich zu reißen."
    Pulandiopoul schwieg bis zum Stadtrand. Dann sagte er unvermittelt: „Ich habe es bereits bei der ersten Begegnung gespürt, daß diese Wesen eine Gefahr für uns darstellen. Allerdings scheint ihre Technik nicht besonders fortschrittlich zu sein. Womit überwinden sie dann die Sperren unserer Vorfahren?"
    „Es spielt keine Rolle."
    Die Stadt umgab den Szocca ringförmig und lückenlos. Sie umrundeten ein paar Gebäude und suchten sich den kürzesten Weg zwischen den Häusern und abgestellten Fahrzeugen. Niemand bei den Crypers und Origanern ahnte, daß sich mitten unter ihnen Fremde befanden.
    Hinter den letzten Häusern ragte die Station in den Himmel, wuchtig und kaum zu überschauen. Das Gebilde glänzte dunkelgrün und gelb und strahlte etwas Bedrohliches aus.
    Auch Pulandiopoul empfand es, denn er stellte sich quer und versperrte den Triktern den Weg, die ihnen den Vortritt gelassen hatten.
    „Schnell weg von hier!" forderte der Tanzheiler. „Das ist nichts für uns."
    „Halt deine Sinne beisammen und gib den Weg frei!" Als er nicht hören wollte, schob sie ihn einfach zur Seite. „Der Szocca ist der Schlüssel zum Lobrog-Netz des Unendlichen Landes. Wir werden Gaillan erst verlassen, wenn wir alles über ihn herausgefunden haben."
    Mit einem lang anhaltenden Klirren seiner Mundzangen stellte Pulandiopoul seinen Widerstand ein.
    „Laß mich ein Trikter sein", beschwor er das Schicksal. „Auf diese Weise spüre ich wenigstens meinen Tod nicht. Ein Schuß, ein Schlag, und das Programm setzt aus."
    Die Roboter trugen die Ausrüstung zu dem hellroten Oval am zylinderförmigen Rumpf. Eine Ghawwa suchten sie hier vergeblich. Auch die anderen Tore, von denen es beim Szocca etliche Dutzend gab, ließen sich nicht zuordnen. Vier davon standen offen. Wie bei den Lobrogs existierte auch hier kein äußerer Schutzschirm.
    Die Trikter untersuchten den Tunnel hinter dem Oval und gaben Entwarnung. Colounshaba ließ alle Tarnkappen abschalten, stellte sich hinter Pulandiopoul und schob ihn einfach in den Szocca hinein. Erst protestierte er, dann ließ er es schweigend geschehen.
    „Mach mich für nichts verantwortlich", beschwerte er sich. „Sieh nach oben! Diese Netzfäden. Sie sind anders als die in den Lobrogs. Sie verkörpern eine einzige Drohung. Jeder dieser Fäden ist in der Lage, uns mit einem einzigen Energieblitz zu töten."
    Colounshaba gestand sich ein, daß er recht hatte. Wie ahnungslose Schlupflinge tappten sie der Gefahr entgegen. Sie machte sich an die Untersuchung der Schleusenautomatik. Diese besaß keine Kennung und keinen eigenen Steuermechanismus. Ein zentrales System verwaltete alle Eingänge und steuerte sie entsprechend den Erfordernissen.
    Die Arcoana schickte zwei Trikter als Kundschafter voraus. Sie selbst begleitete die vier übrigen Maschinen mit der Ausrüstung. Pulandiopoul hielt sich zwischen den beiden Gruppen.
    Zwanzig Fadenlängen hinter dem Eingang stießen sie auf erste Spuren der Tragödien, die sich im Szocca seit langem abgespielt haben mußten. Pulandiopoul brachte Lirilarum zum Einsatz und entdeckte winzige Reste blutiger Körper auf der Weltenseite. Sie stammten von Origanern und Crypers und waren mehrere Jahrzehnte alt.
    „Das ist erst der Anfang", flüsterte er. „Willst du nicht doch ..."
    Entschlossen schob sie ihn weiter.

Weitere Kostenlose Bücher