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1797 - Station der Roach

Titel: 1797 - Station der Roach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich der Fragmente des alten, rauhen Gesangs bediente, den ihre Vorfahren vor Hunderttausenden von Jahren gebraucht hatten. „Empfangt uns, wie es sich gehört!"
    Pulandiopoul! Ihre Gedanken rasten vor Überraschung. Seit wann kannst du das? Die Erkenntnis traf sie völlig unvorbereitet. Ihr Gefährte verfügte über höheres Wissen der Vergangenheit, als sie hatte ahnen können. Jetzt verstand sie auch, warum er für kurze Zeit psychisch in die Rolle eines Roach geschlüpft war.
    Die klobige, wenig proportionierte Korridor-Verschlußmaschine tauchte in ihrem Blickfeld auf.
    Sie wackelte bedenklich und sandte eine Reihe Taststrahlen aus. Geduldig ließ die Arcoana die Prozedur über sich ergehen.
    „Roach!" rumpelte es etwas verständlicher aus einem kaum erkennbaren Audio-Gitter an der Seite des Monstrums. „Nennt eure Namen!"
    Ehe Colounshaba die Mundzange zusammenbrachte, gab ihr Gefährte die Antwort.
    „Ich bin Brachoff, das ist Grenoch. Wir kommen aus Noheyrasa. Die Trikter sind neue Modelle, keine Fehlkonstruktionen."
    In dem mechanischen Moloch rasselte und quakte es.
    „Ihr seid identifiziert. Ich schalte meine Abwehr aus. Aber Fehlkontruktionen werden eliminiert.
    Ich vollstrecke."
    Irgendwie war sein Programm durcheinander. Roach mit Übergröße akzeptierte er, Trikter anderer Bauart nicht. Die modernen Trikter aus der LAMCIA unterschieden sich von den Modellen der Vergangenheit durch kompaktere Bauweise und sensiblere Steuerung. Im Vergleich mit den Maschinen der Roach brachten sie es auf ein Zehntel des Gewichts, aber auf eine fünfzigfache Leistungsfähigkeit.
    Colounshaba wollte kein Risiko eingehen. Die Gelegenheit war günstig. Gemeinsam mit Pulandiopoul aktivierte sie die Gravobolzer auf einer der Transportplattformen und stauchte das jetzt wehrlose Monstrum auf ein Viertel seiner Größe zusammen. Das Wimmern des Alarms brach ab, und der reduzierte Wächter rutschte nach hinten und stürzte in das Loch zurück, aus dem er gekrochen war. Die Weltenseite schloß sich mit einem vernehmlichen Knirschen.
    Die Arcoana atmete auf.
    „Siehst du", sagte sie zu ihrem Begleiter. „Die erste Hürde ist genommen. Irgendwo befindet sich eine Steuerautomatik, die jetzt weiß, daß Roach angekommen sind. Das Programm arbeitet streng logisch."
    Wer in der Lage war, die fünf dimensionalen Neutralisationsfelder abzuschalten und bis zu den ersten Hindernissen vorzudringen, konnte kein Gegner sein, den man sofort vernichten mußte.
    Es konnte ja sein, daß Roach zurückkehrten und vergaßen, die entsprechenden Kodes einzugeben und damit die Sperren abzuschalten.
    Sie setzten ihren Weg fort. Die Spürer orteten ohne Unterlaß und meldeten eine halbe Netzstrecke später einen Schacht, der von der Hauptebene des Zylinders hinab in die Tiefe führte. Zwei Zehntel-Sonnenlauf benötigten sie, um festzustellen, daß es sich um einen harmlosen Einstieg in die weitläufigen, unterirdischen Anlagen handelte. Sie benutzten ihn und erreichten ein Oval mit gut dreißig Fadenlängen Durchmesser, in dem ein halbes Dutzend Türen mündeten.
    Colounshaba sandte die vier übrigen Trikter aus. Sie fanden drei ausgeschaltete Sperren und ein zerstörtes Tor auf dem Weg, der hinab in das Zentrum.des Szoccas führte.
    „Sie sind weiter vorgedrungen als im Lobrog auf der Eiswelt", informierte sie ihren Gefährten.
    Pulandiopoul trat unruhig von einem Beinpaar aufs andere.
    „Wozu warten wir dann noch? Eile ist geboten. Bestimmt befinden sich ein paar von ihnen in den Anlagen. Sie verstehen es nicht, mit der Technik unserer Vorfahren umzugehen. Nicht auszudenken, was geschehen könnte, wenn sie die Anlagen in Betrieb nehmen."
    Drei Ebenen stiegen sie ungehindert hinab. Immer wieder entdeckten sie geöffnete Räume und leichtbeschädigte Netze. Vereinzelt lagen Geräte aus Hamamesch-Produktion herum, ein deutliches Zeichen, daß hier Crypers und Origaner experimentiert hatten. Und sie fanden Hinweise, daß sie fast an jedem Hindernis Blutzoll gezahlt hatten.
    Nach dem Durchqueren einer Doppelschleuse hielten sie an. Silbrig glänzende Maschinenanlagen lagen vor ihnen. Ein gleichmäßiges Summen erfüllte die Luft.
    Colounshaba musterte ihren Gefährten und erschrak. Pulandiopouls Augen und Gliedmaßen schimmerten in dunklem Grau. Die Farbe erinnerte ans Sterben. Ein einziges Mal hatte sie bisher einen Artgenossen mit einer solchen Augen- und Beinfarbe gesehen, den toten Affraitancar.
    „Was ist mit dir? Was hast du?" stieß sie

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