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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden war, hatte es ausgesehen, als hätte er sich aufgelöst.
    Noch immer hatte sie sich nicht bewegt. Das behielt sie auch weiterhin bei, aber sie tat etwas anderes. Sie fing an zu schnüffeln, denn ihr war ein bestimmter Geruch in die Nase gestiegen.
    So alt. Auch muffig. Vergleichbar mit Lumpen, die allmählich vermoderten.
    Von der Girlande stammte der Geruch nicht. Sie war auch nicht das Übel. Das musste jemand gewesen sein, den es vorher nicht gegeben hatte.
    Ihn!
    Ja, die Gestalt an der Hauswand. Sie hatte den Gestank hinterlassen. Er roch nach alter Erde, die feucht geworden war. Nach Friedhof und Fäulnis, das jedenfalls nahm sie an.
    Cindy war durcheinander. Sie schaffte es auch nicht, sich einen Ruck zu geben. Sie blieb stehen und schaute nach wie vor ins Leere.
    Was tun?
    Gehen und die Girlande zu den anderen bringen, die darauf warteten? Sie hatte sich noch nicht entschieden. Irgendwie fürchtete sie sich vor dem Weg.
    In der Umgebung war es still. Die Kinder durften nicht mehr aus dem Haus. Sie bereiteten sich zudem auf Halloween vor, denn das war auch für sie ein Fest.
    Sie zuckte plötzlich zusammen, als sie ein Geräusch hörte, das die Stille zerriss. Es war nicht in ihrer Nähe aufgeklungen, sondern weiter entfernt und vor dem Haus.
    Ein normales Geräusch, das zu einem Roller gehörte, mit dem jemand auf der Straße vor dem Haus fuhr. Auch dieses Geräusch störte sie. Cindy war übersensibilisiert – und schrak sogar zusammen, als das Geräusch verstummte. Da hatte jemand einen Motor abgestellt, weil er sein Ziel erreicht hatte.
    Und jetzt?
    Sie stand in ihrem eigenen Garten und wusste nicht mehr weiter. Noch immer traute sie sich nicht, zurück ins Haus zu gehen.
    Und dann hörte sie wieder etwas. Vor ihr klangen die Geräusche auf. Jemand ging an der rechten Seite des Hauses entlang. Und dieser jemand rief sogar ihren Namen.
    »He, Cindy, bist du draußen oder wo?«
    Sie wollte eine Antwort geben, denn sie hatte den Rufer erkannte. Es war Jim Kline, der sie wegen der Girlande angerufen hatte.
    Eigentlich hätte sie froh sein müssen, aber sie war es nicht, und als Jim sie sah und auf sie zukam, da warf sie sich doch nach vorn und direkt hinein in seine Arme …
    ***
    Beide standen auf der Stelle und sagten nichts. Jim vor Überraschung, denn er begriff die Reaktion seiner Freundin nicht. Die kam ihm vor, als hätte sie etwas Schlimmes erlebt. Er sah die Girlande vor ihren Füßen und schüttelte den Kopf.
    »Was war denn los?«
    Es dauerte, bis Cindy es geschafft hatte, Luft zu holen, um sprechen zu können.
    »Er war da.«
    »Wer?«
    »Der Unheimliche mit der Sense«, flüsterte sie.
    »Wer …?«
    Sie wiederholte den Satz.
    Jim Kline musste lachen. »Aber das ist doch Quatsch. Einfach Unsinn. Niemand glaubt daran. Außerdem ist bald Halloween. Dann ist alles möglich, das wissen wir selbst.«
    »Er war so echt.«
    »Ach ja? Und weiter?«
    Cindy Dale drückte ihren Freund weg. Sie wollte sein Gesicht sehen, und das Grinsen auf seinen Lippen gefiel ihr nicht.
    »Du brauchst nicht zu lachen, Jim. Das ist so gewesen. Ich hatte Besuch von einem Kuttenmann mit einer Sense.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Nichts weiter. Er hat mir gedroht. Er hat uns allen gedroht. Er würde uns alle holen. Ja, das hat er gesagt. Er hat sogar auf dem Friedhof schon unsere Gräber geschaufelt.«
    »Bitte?«
    »Ja, unsere Gräber!«, hauchte sie, schaute Jim an und nickte.
    »Das ist doch Blödsinn.«
    »Nein, ist es nicht.« Sie nickte heftig. »Halloween sind wir dran, darauf kannst du dich verlassen. Dann ist es vorbei mit uns, und davor habe ich jetzt schon Angst.«
    »Hör auf damit. Das alles hast du dir eingebildet.«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Das war ein Halloween-Scherz«, sagte Jim Kline. Er wusste nicht, was er noch sagen sollte. Dafür tippte er gegen seine Stirn.
    »Du hältst mich für verrückt, wie?«, fragte Cindy.
    »Nein, aber für leicht übergeschnappt.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Ich weiß, doch jetzt geht es um die Girlande. Die hast du ja geholt.« Er bückte sich und hob die Girlande an. An ihr hingen noch die bunten Glühbirnen, und er fragte: »Brennen noch alle?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Meinetwegen.« Cindy hatte die Antwort gemurmelt. Dann fragte sie: »Wo wollt ihr die Girlande denn hinhängen? Wie die beiden letzten Male über der Tür des Gemeindehauses?«
    »Hatten wir vor.«
    »Ist das nicht langweilig?«
    »Nein, warum sollte es?«
    »Ich

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