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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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stand da. Die Schuhe sahen ähnlich teuer aus wie die Kleider. Aha!  Alle Größe 38.
    Lennets Bild von der Fremden wurde immer wirrer.
    Im Bad fand er Unmengen kleiner Töpfe und Tiegelchen voller Cremes und Wässerchen. Er hatte aber so gut wie keine Ahnung von Kosmetik und ging schulterzuckend weiter in die Küche.
    Die Küche wirkte ähnlich unpersönlich und kalt wie das Schlafzimmer. Der Kühlschrank war leer; der Herd sah aus, als würde er nie gebraucht. Sie aß wohl selten zu Hause, diese Androdingens!  Zurück in der Garderobe, überprüfte Lennet, ob er die Türen zu Bad und Küche auch wirklich geschlossen, die zu Wohn- und Schlafzimmer offengelassen hatte, so wie es auch vorher gewesen war. Alles war okay.
    So, und was weiß ich jetzt eigentlich über unsere schöne Andrologos? sinnierte er. Sie lebt allein, spielt Tennis und hat Schuhgröße 38. Damit werde ich sie sicher unter Tausenden wiedererkennen! Hoffentlich hat der gute Blandine inzwischen ein bißchen mehr rausgekriegt.
    Lennet schlich ins Schlafzimmer zurück, nahm den Hörer des weißen Telefons ab und hatte schon den Finger auf der Wählscheibe, als er ein seltsames Schaben an der Wohnungstür hörte: Irgendwer stand da draußen und war gerade dabei, die Tür zu öffnen.
    Sehr leise legte Lennet den Hörer auf die Gabel zurück und glitt geräuschlos ins Bad. Er konnte dorthin gelangen, ohne durch die Garderobe zu gehen, und außerdem konnte er von dort aus schnell verschwinden, wenn Graziella Andronymos erst mal im Wohnzimmer war.
    Doch dann stutzte Lennet. Das war doch kein normaler Schlüssel, was er da hörte! Sein geschultes Ohr verriet ihm, daß da ein Dietrich im Schloß bewegt wurde. Irgendwer kam gerade auf die gleiche Weise herein wie er selbst zehn Minuten zuvor.
    Mit Genugtuung stellte der junge Geheimagent fest, daß er selbst nicht halb so laut gewesen war. Bei dem da mußte man ja taub sein, um nichts zu hören!  Nach mehreren vergeblichen Versuchen schaffte der  Eindringling es schließlich, die Tür zu öffnen.
    Lennet, der durch einen Türspalt in den Flur lugte, sah für einen kurzen Augenblick das hell erleuchtete Treppenhaus und dann die Umrisse eines hochgewachsenen, vierschrötigen Mannes in der Türfüllung.
    Was wird er jetzt wohl tun? fragte Lennet sich gespannt. Aber der Mann tat gar nichts. Er lehnte an der Wand und wartete. Nur sein Atem war noch zu hören.
    Fünf Minuten vergingen, fünf lange, unendlich lange Minuten. Lennet wurde ungeduldig.
    Ob ich mit dem Kerl da draußen mal ein paar Takte reden soll? überlegte er und streichelte den Griff seiner Pistole, die er im Schulterhalfter unter der linken Achsel trug. Aber Blandine hatte gesagt, keine Eigeninitiative...
    Da kratzte es wieder an der Tür. Ein Fingernagel auf Holz.
    Der Mann in der Garderobe flüsterte heiser: »Wer ist da?«
    »Nummer drei", war die Antwort des Neuankömmlings. Der erste Mann öffnete die Tür, und herein kam ein weiterer Mann, oder besser, ein Männlein, klein, schmal und mager.
    »Wer bist du?« fragte er den ersten. Er sprach mit südlichem Akzent.
    »Nummer eins", antwortete der Große. »Und wie viele sind wir?«
    »Vier.«
    »Prima! Je mehr Leute, desto mehr Spaß.«
    »Wieso Spaß?«
    »Na, halt Spaß!«
    »Spinnst du?«
    »Wenn ich aber Spaß haben will?«
    »Erst mal hältst du jetzt endlich die Schnauze. Hier befehle ich, kapiert?«
    »Schon gut, schon gut. Hältst dich wohl für Napoleon, was?  Weißt du, daß ich in derselben Stadt geboren bin wie Napoleon?  Also ich...«
    »Schnauze!« zischte da die Nummer 1. Und Lennet konnte hören, wie er dem Kleinen seine schwere Pranke auf die Schultern hieb.
    Abermals vergingen Minuten. Lennet überlegte, ob es nicht besser sei, jetzt aus dem Versteck zu kommen. Im Moment hatte er es nur mit zwei Gegnern zu tun - bald würden es vier sein!  Aber Hauptmann Blandine...
    Wieder ein leises Geräusch an der Tür. Diesmal war es Nummer 4. Auch er war klein, wirkte aber durchtrainierter als Nummer 3. Nummer 2, ein großer, dünner Mensch, der sich marionettenhaft ungeschickt bewegte, kam als letzter. Beim Öffnen der Tür blieb er an einem schmiedeeisernen  Kleiderständer hängen, den Nummer l gerade noch vor dem völligen Umkippen bewahren konnte.
    »Kannst du nicht aufpassen?« flüsterte der Boss scharf.
    »Entschuldigen Sie! Es tut mir wirklich leid, ich habe es nicht mit Absicht getan!« stammelte Nummer 2 in voller Lautstärke.
    »Es wird dir gleich noch viel mehr leid

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