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1801 - Die Herreach

Titel: 1801 - Die Herreach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Welt zu bringen.
    Die Art und Weise, wie man sich der Gnostes erwehren konnte, fand rege Nachahmung. Nach einer Weile traf man überall in der Steppe auf Herrach, die sich mit Steinen bewaffneten.
    Am Ende seiner Zeit erlebte Jahel etwas, das für die Herrach sehr, sehr ungewöhnlich war: Erlegte sich zu Boden, er hatte keine Kräfte mehr, und er spürte, wie in seinem Körper etwas den Dienst versagte. Jahel wurde nicht gefressen, jedenfalls nicht sofort. Die Gnostes der Gegend, die seine Schwäche wittern konnten, näherten sich zwar, aber sie wurden von den Steinwerfern der Schar auf Abstand gehalten. Erst als Jahel gestorben war, ließen sie seinen Leichnam liegen. Dann erst landete er im Magen eines Räubers, den der Geruch von Aas herbeigelockt hatte.
    Der Anstoß, den Jahel zu Lebzeiten gegeben hatte, wirkte jedoch fort. Viele Herrach wußten mittlerweile Bescheid, und bald konnte man in Tausenden von Kilometern Entfernung, bis zum anderen Ende der Welt, dieselbe Methode beobachten wie in der Steppe, in der es angefangen hatte.
    Dieses Mal vergaßen die Herrach nicht. Sie gaben die Erinnerung an ihre Kinder weiter. Immer noch folgten sie dem Weg der Herden, aber sie taten es in Gruppen zu vielen Dutzend. Die Zeit der Einzelgänger und der Paare war zu Ende.
    Aus den Gegenden, in denen es festes Holz gab, versorgten sich die Herrach mit Knüppeln; und es dauerte nicht sehr lange, bis die erste primitive Steinschleuder erfunden war.
    Mutige Herrach übten sich darin, die Übergriffe der Räuber im Keim zu ersticken, dafür wurden sie von reinen Nahrungssammlern mit Wurzeln und feuchten Gräsern versorgt. Schwächere Mitglieder einer Gruppe konnten nun beschützt werden. Krankheit war nicht mehr gleichbedeutend mit Tod.
    So kam es, daß die Zahl der Herrach in der Steppe ständig wuchs. Etlichemal reichte die Nahrung, die man finden konnte, nicht mehr für alle aus. Die Fälle häuften sich, daß Heuach sich vom Fleisch der Fresser ernährten, daß sie also in direkte Konkurrenz mit den Gnostes traten.
    Und bald war die Zeit gekommen, in der man Schwache wieder aus der Gruppe verstieß, in der Kranke getötet oder zurückgelassen wurden.
    In hunderttausend oder mehr Perioden lernte es das Volk, mit seiner neuen Situation umzugehen. Der Paarungstrieb, dem sie für ein Viertel ihrer Lebenszeit fest unterlagen, verlor an Stärke. Es wurden weniger Herrach geboren, bis es wieder genügend Nahrung für alle gab.
    Nur die Gnostes wurden immer weniger. Manchmal konnte man zehn Perioden wandern, ohne daß man einem der schwarzen Räuber begegnete.
     
    *
     
    Bohnji tat, was sie von ihren Eltern gelernt hatte: Sie legte den Kurzhörnern Fesseln aus geflochtenem Gras an und schaute, daß sie den Hügel nicht verließen.
    Wenn eine Dutzend-Schar am Hügel vorbeizog, kamen die Herrach für kurze Zeit herauf und sprachen mit Bohnji. Aber es gab wenige Herrach, die sich für gefesselte Kurzhörner interessierten. Bohnji vermochte sich das nicht zu erklären. Die Fessel-Methode besaß mehrere Vorteile: Beispielsweise konnte man immer tote Kurzhörner essen, wenn in der Steppe Trockenheit herrschte und andere Nahrung knapp wurde. Man konnte warten, bis sie von selbst starben -oder man konnte sie mit einem spitzen Stein töten.
    Aber da existierte noch ein anderer Weg. Ihre Eltern waren kurz vor dem Tod, bevor der halb verhungerte Gnostes sie erwischte, darauf gestoßen.
    Legte man einem Kurzhorn ein langes Seil um und band man an das Ende einen schweren Stein, dann riß ein solcher Stein einige Handbreit tief die Erde auf. Man mußte das Kurzhorn nur ein bißchen erschrecken.
    Dann geriet es in Panik und zog den Stein.
    Da, wo die harte Kruste geplatzt war, wuchsen zehn oder zwanzig Schlafperioden später frische Gräser.
    Sich von frischem Gras zu ernähren, das brachte viele Vorteile. Bohnji fühlte sich stärker und gesünder.
    Sie mußte nicht mehr auf die Suche gehen, sie mußte auch kein Vieh mehr töten, sondern sie aß einfach das, was sie sich auf diesem Weg selbst geschaffen hatte.
    Es war die beste Sorte Leben, die sie sich denken konnte. Auch wenn da manchmal der Drang erwachte, mit den anderen hinauszuziehen und ein Nomadenleben zu beginnen.
    Nach vielen Perioden kam aus der Steppe ein Wanderer. Bohnji sah ihn von weitem, weil sie ja auf dem Hügel lebte.
    Vielleicht kam er nur deswegen, weil er aus der Entfernung die gefesselten Kurzhörner sah. Aber vielleicht wußte er auch, daß Bohnji an diesem Ort lebte.
    Der

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