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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mimas", entgegnete der LFT-Kommissar. „Wir kennen die Mentalität Kummerogs nicht. Wenn durch eine Nachlässigkeit auch nur ein einziges menschliches Leben verlorengeht, dann ist das genau ein Leben zuviel! Auch wenn es extrem heikel ist, ein fremdes Wesen einfach festzuhalten."
    Am nächsten Tag begann Myles Kantor damit, Kummerog astronomische Unterlagen zur Lokalen Gruppe vorzulegen. Der Genesende griff augenblicklich nach dieser Information und nahm sie mit großem Interesse auf.
    Der Wissenschaftler gewann den Eindruck, daß er selbst auch wissen wollte, in welchem Teil des Universums er sich aufhielt. Sollte er also vorher nicht über die Position von Trokan informiert gewesen sein?
    „Wo befindet sich diese Galaxis namens Bröhnder?" fragte Myles Kantor.
    Er spielte die astronomischen Unterlagen auf große Monitoren an der Wand des Raumes ein.
    Kummerog erhob sich von seinem Krankenlager. Er stand auf noch unsicheren Beinen, atmete einige Male tief durch und erschien danach gekräftigt. Er machte einige Schritte auf die Wand zu und sah sich die Sternenbilder genau an.
    Zögernd hob er den rechten Aren und zeigte mit seiner unversehrten Hand auf einige Sternenabschnitte.
    Unwillkürlich blickte Myles Kantor auf den linken Arm des Fremden. Die Hand war weitgehend nachgewachsen.
    Sie war noch kleiner als die rechte Hand, und sie wurde von der transparenten Haut schlaff umgeben.
    Schon jetzt war abzusehen, daß sie bald ebenso groß wie die rechte sein würde. Der Wissenschaftler vermutete, daß die Zusatzhaut sich dann von ihm lösen würde.
    „Aus diesem Blickwinkel habe ich die Sterne noch nie gesehen", behauptete er. „Ich weiß nicht, wo ich bin, aber wir werden es herausfinden. Ich brauche genauere Angaben aus diesem Gebiet und aus diesem ..."
    Er zeigte Myles Kantor insgesamt vier Bereiche auf den Sternenkarten, über die er eingehendere Informationen wünschte. Der Wissenschaftler versprach sie ihm.
    Kummerog kehrte zufrieden auf sein Lager zurück und legte sich wieder hin.
     
    *
     
    Katie Joanne blickte ihre Unterlagen noch einmal durch. Kritisch stellte sie fest, daß sie keinen einzigen Schritt weitergekommen war, seit sie auf Mimas war. Nach wie vor wußte sie nicht, wo sich die Unsterblichen verbargen und was das Projekt Camelot bedeutete.
    Sie beschloß, die Initiative, zu ergreifen und wandte sich mit der Bitte an die Klinikleitung, ihr ein Gespräch mit Myles Kantor zu ermöglichen.
    Die Antwort traf umgehend ein: Die Klinikleitung weigerte sich, ihren Wunsch an den Wissenschaftler weiterzugeben.
    Danach nutzte die Journalistin die nächste Gelegenheit, um Myles Kantor direkt anzusprechen. Sie trat in der Cafeteria an ihn heran, stellte sich vor und bat ihn um ein Treffen.
    Freundlich, aber bestimmt wies sie der Aktivatorträger zurück.
    „Ich bitte dich um Verständnis", sagte er, „aber aufgrund besonderer Umstände ist so etwas zur Zeit völlig unmöglich."
    Damit beendete er das kurze Gespräch und ließ keine weitere Frage zu.
    Na schön! dachte sie und trat zur Seite, um ihm den Weg freizugeben. Dann läßt du mir keine andere Wahl, dann muß ich es mit einer anderen, weniger angenehmen Methode versuchen!
    Wieder hatte sie beobachtet, wie Myles Kantor sich seinen Kaffee in den Gebäckschälchen nahm.
    Immer wieder hatte sie sich diese Szene in den vergangenen Tagen vor Augen geführt und dabei überlegt, wie sie diese Angewohnheit des Wissenschaftlers für ihre Zwecke nutzen konnte.
    Es mußte möglich sein, ein Psychopharmakon in eines der Schälchen einzubringen und es ihm auf diese Weise zuzuführen!
    Die Journalistin hatte winzige Mengen einiger Präparate in Form von Pulver in ihrem Gürtel versteckt.
    Ein Tropfen Wasser genügte bei allen Mitteln, um sie in eine Form zu bringen, in der sie verabreicht werden konnten.
    Am nächsten Tag - es war der 14. November 1288 - ging Katie Joanne daran, ihren Plan zu verwirklichen. Sie wollte die Informationen; die sie brauchte.
    Wie an jedem Tag zuvor ging sie in die Cafeteria. Während sie noch überlegte, ob sie etwas essen sollte, trafen Myles Kantor und Bruno Drenderbaum ein.
    Jetzt blieb ihr keine Zeit mehr, über irgend etwas nachzudenken. Sie mußte handeln, bevor Myles Kantor an den Automaten trat, um sich zu bedienen. Sie mußte unmittelbar vor ihm dort sein.
    Die beiden Männer redeten miteinander und achteten auf keinen der vielen Männer und Frauen in der Cafeteria.
    Längst hatte Katie Joanne die beiden Frauen ausgemacht,

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