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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die für die Sicherheit des Wissenschaftlers und seines Begleiters verantwortlich waren. Sie waren unaufmerksam, redeten angeregt miteinander und achteten kaum auf ihre beiden Schützlinge.
    Ihre Haltung war verständlich, schien ihnen doch keine Gefahr zu drohen. Die einzige Gefahr, die sie zu sehen schienen, ging von dem Patienten aus, den sie in ihre Obhut genommen hatten.
    Katie Joanne wußte über ihn ebensoviel wie Millionen anderer Menschen im Solsystem, da die Nachrichtensysteme sowohl über sein Erscheinen auf Trokan wie auch über seinen Abtransport berichtet hatten.
    Da zudem ein Dutzend LFT-Raumer der PROTOS-Klasse Mimas abriegelte, zweifelte niemand daran, daß der Fremde exakt hier behandelt wurde.
    Die Journalistin nutzte die Situation: Geschickt trat sie in dem Moment an den Automaten heran, als Myles Kantor es auch tat.
    Sie stand vor ihm und nahm sich Kaffee, damit deckte sie den entscheidenden Teil des Automaten mit ihrem Körper ab. Blitzschnell hob sie zwei Schälchen heraus, tupfte mit ihrem Zeigefinger einen Tropfen eines Phsychopharmakons hinein und schob das so präparierte Schälchen wieder in die Halterung. Dann nahm sie das andere, füllte ihren Kaffee ein und wandte sich ab.
    Dann aber drehte sie sich noch einmal um. Sie wollte sehen, wie Myles Kantor zwei Schälchen nahm und mit Kaffee füllte.
    Der Wissenschaftler redete mit Bruno Drenderbaum über ein sportliches Ereignis auf der Erde, bei dem sich zwei überaus beliebte Sportler in einer Art Duell gegenüberstanden. Dabei zapfte er den Kaffee nebenbei und ohne hinzusehen.
    Katie Joanne fühlte, wie es sie plötzlich kalt überlief. An jedem Tag zuvor hatte Myles Kantor jeweils zwei Schälchen auf einmal genommen. Heute hielt er nur eines in der Hand!
    Der Aktivatorträger füllte den Kaffee ein, schob ihn Drenderbaum als kleine Gefälligkeit hin, nahm das nächste Schälchen und wandte sich mit dem Kaffee in der Hand ab. Mit Bruno Drenderbaum plaudernd kehrte er an einen der Tische zurück.
    Der Assistent des LFT-Kommissars hatte das Psychopharmakon! Am liebsten hätte Katie es ihm aus der Hand gerissen, denn für ihn war es auf keinen Fall bestimmt! Ihm konnte sie sich nicht nähern. Von ihm konnte sie auch die gewünschten Informationen nicht bekommen.
    Sie setzte sich an einen der Tische, fühlte dabei, wie ihr die Knie zitterten.
    Ihr Angriff zielte in eine völlig falsche Richtung und hatte Konsequenzen zur Folge, die sie überhaupt nicht durchdacht hatte. Sie hatte den Anschlag nicht auf einen angesehenen Wissenschaftler verübt, sondern auf einen der höchsten Staatsbeamten der LFT!
    Verzweifelt dachte die Journalistin daran, aufzuspringen und Bruno Drenderbaum anzurempeln, damit ihm das Schälchen aus der Hand fiel. Für ihre Ungeschicklichkeit konnte sie sich dann immer noch entschuldigen.
    Doch bevor sie einen entsprechenden Entschluß fassen konnte, hatte er den Kaffee schon getrunken und begann, das Schälchen zu verzehren.
    Katie Joanne hatte das Gefühl, ins Bodenlose zu stürzen. Plötzlich richteten sich die Blicke Drenderbaums auf sie. Im gleichen Moment wußte sie, daß er genau wußte, wie es in ihr aussah!
     
    *
     
    „Wir haben eine Antwort", meldete Ibo Cantarrue, der Erste Offizier des Händlerraumschiffs PRETTY PLAID. „Endlich!"
    „Was heißt endlich?" fragte Kommandant Pavel Morquoise, der mit allen Anzeichen der Gelassenheit in die Zentrale kam.
    Wiederum hielt er ein Glas Wein in der Hand. Er leerte es und stellte es danach ab.
    „Es sind doch erst zehn Tage vergangen, seit wir hier eingetroffen sind", sagte er spöttisch.
    „Zehn Tage", stöhnte’ Cantarrue. „Eine lange Zeit!"
    „Nicht, wenn es darum geht, Kontakt mit einem Bruno Drenderbaum zu bekommen und so Beziehungen zu nutzen, die zu guten Geschäften führen werden", lächelte Morquoise. Der Plophoser ließ sich in seinen Kommandantensessel sinken. „Der Assistent des LFT-Komissars ist nun mal nicht für jeden zu sprechen. Er ist das, was man ein ganz großes Tier in der Politik nennt. Aus unserer Sicht ein Edelstein, der umworben werden will. Wo ist er, und was hat er gesagt?"
    Cantarrue strich sich mit den Fingern über die Wangen und zuckte mit dencAchseln.
    „Er sagt, einen Morquoise kennt er nicht, und er will auch nichts mit ihm zu tun haben!"
    Wenn Cantarrue erwartet hatte, daß sein Kommandant enttäuscht war, dann hatte er sich gewaltig geirrt.
    Der Plophoser lachte schallend und schlug sich mit beiden Händen auf die

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