Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ich soll von Kummerog und ihm ablenken!
    Sie wollte langsamer laufen, doch die Beine gehorchten ihr nicht. Sie rannte vor der gelbblinkenden Antigravliege her, als habe sie vor, den Weg zum Hangar in Rekordzeit zurückzulegen.
    „Um Himmels willen, Kindchen, was ist denn los?" rief Anne Borkan, die plötzlich zwischen einigen Büschen hervortrat. „Was hast du angestellt?"
    Katie Joanne antwortete nicht. Sie stürmte in den Hangar. Dort blieb sie endlich stehen.
    Bruno Drenderbaum und Kummerog eilten an ihr vorbei direkt in die Schleuse einer bereitstehenden Space-Jet. Zugleich erlosch der Seuchenschirm.
    In diesem Moment gelang es der Journalistin, sich gegen das Pharmakon zu behaupten, das ihre Nervenbahnen beeinflußte. Alles, was in den letzten Minuten geschehen war, ging ihr noch einmal durch den Kopf. Sie sah Szene für Szene wie im Zeitraffer.
    Nun erkannte sie, daß sie eine gefährliche Zeugin für Drenderbaum war. Er hatte ihr ein Medikament gegeben. Als medizinischer Laie konnte er nicht sicher sein, daß es tatsächlich so wirkte, wie er hoffte.
    Katie begriff, daß sie nur noch Bruchteile von Sekunden zu leben hatte, wenn sie da blieb, wo sie war.
    Indem sie ihre ganze Kraft zusammennahm, warf sie sich mit einem weiten Satz nach vorn, ließ sich zu Boden fallen, um ein möglichst ungünstiges Ziel zu bieten, und rollte sich über die Schulter ab.
    Nur Zentimeter von ihr entfernt schlug ein nadelfeiner Energiestrahl in die Wand, glutflüssiges Material spritzte auf. Katie Joanne rollte sich schon weiter, kam auf die Füße, sprang geschmeidig zur Seite und rettete sich mit einem weiteren Satz ins Freie.
    Wiederum feuerte Kummerog auf sie. Auch jetzt verfehlte er sie.
    Dann war sie in Sicherheit. Ihm blieb keine Zeit, sie zu verfolgen.
    Die Hangarschotte schlossen sich, und die junge Frau rannte weiter in den Park hinein.
    Als sie endlich stehenblieb, blickte sie nach oben. Sie sah die Space-Jet durch eine Strukturlücke in der alles überspannenden Energiekuppel davonfliegen. ‘ Die Flucht von Mimas war dem Fremden gelungen.
    Anne Borkan tauchte plötzlich neben ihr auf.
    „Kindchen, willst du mir nicht endlich sagen, was los ist?" fragte sie.
    Katie Joanne blickte sie an. Sie erinnerte sich noch daran, daß diese Frau Anne Borkan hieß und äußerst geschwätzig war.
    „Wie bitte?" entgegnete sie.
    Anne Borkan packte sie bei den Schultern.
    „Nun sieh mich doch mal an, Kindchen!" forderte sie. „Erkennst du mich denn nicht?"
    „Nein", erwiderte Katie Joanne wahrheitsgemäß. „Eben noch habe ich deinen Namen gewußt, aber jetzt habe ich ihn vergessen. Ich weiß immerhin, daß wir uns irgendwann begegnet sind."
    „Ich bin Anne Borkan", lachte die Frau. „Mädchen, wir waren beinahe jeden Tag zusammen und haben uns wundervoll unterhalten!"
    „Jeden Tag?"echote die Journalistin.
    Verwirrt fuhr sie sich mit den Händen über die Augen, dann schloß sie die Augen und versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, was geschehen war. Es gelang ihr nicht. Ihr war, als sei ihr Kopf wie ein großer Behälter, aus dem das Wissen herauslief wie das Wasser aus einem beschädigten Eimer.
    Sie verlor den Kontakt zur Wirklichkeit. Von Sekunde zu Sekunde wußte sie weniger. Ihr war klar, daß dies die Wirkung des Medikaments war, das sie erhalten hatte.
    „Sind wir uns denn schon mal begegnet? Wer bist du?" fragte Katie.
    Ärzte kamen und nahmen ihre Hände.
    „Am besten läßt du Katie in Ruhe", sagte einer von ihnen zu Anne Borkan. „Sie hat das Gedächtnis verloren."
    „Gedächtnis?" Milde lächelnd blickte sie von einem zum anderen. „Was ist das - Gedächtnis? Und wer ist Katie?"
     
    7.
     
    Bruno Drenderbaum hatte sich voll und ohne jede Einschränkung dem Willen der Haut und damit der Herrschaft von Kummerog unterworfen. Wie erwartet, hielt sich in der Zentrale der Jet niemand auf, doch alles war für einen Start vorbereitet.
    Drenderbaum brauchte im Grunde genommen nur noch einen mündlichen Startbefehl zu erteilen.
    Noch war die große Hangarschleuse geschlossen. Da er unter einem ungeheuren Druck stand, erschien es ihm, als liefen alle Vorgänge viel langsamer als gewöhnlich ab.
    „Öffne endlich!" hörte er sich schreien.
    Dann schoben sich seine Hände auf die Tasten, mit denen er die Energiekanonen der Jet auslösen konnte.
    Doch er brauchte sich den Weg nicht freizuschießen. Der Hangar öffnete sich. Drenderbaum konnte die Jet starten. Er führte sie mit hoher Beschleunigung aus dem Hangar

Weitere Kostenlose Bücher