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1807 - Larissas Blut-Party

1807 - Larissas Blut-Party

Titel: 1807 - Larissas Blut-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich mal.«
    »Geld fürs Blutspenden.«
    »Ja, das ist nicht ungewöhnlich.« Seine Stimme erhob sich leicht. »Alle aus dem Ort machen mit, und sie sind sehr zufrieden.«
    »Kann ich mir denken, wenn sie bezahlt werden.«
    »Es ist nichts Schlimmes dabei, wenn die Menschen zustimmen.«
    »Klar. Da kommt dann jede Menge Blut zusammen, kann ich mir vorstellen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und wozu brauchen Sie das Blut? Ich habe Sie zwar nur kurz gesehen, aber ein Vampir sind Sie nicht.«
    »Nein, stimmt, ich bin keiner.« Er lachte. »Aber ich mag Vampire. Sie können tolle Freunde sein, wenn sie merken, dass du es gut mit ihnen meinst. Dann setzen sie auf dich, dann kannst du alles von ihnen haben.«
    »Ja, auch den Blutbiss.«
    »Ach, hören Sie doch auf. Was reden wir hier überhaupt. Alles, was zählt, ist, dass ich einen Schnüffler losgeworden bin.« Er fing an zu lachen, gab aber keine weiteren Erklärungen ab.
    War er mich losgeworden?
    Eigentlich nicht. Ich war noch immer hier. Ich befand mich in seiner Nähe und konnte ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Leider waren meine Chancen im Moment gering. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Das Dunkel schützte ihn. Ich aber stand im Licht, und das war nicht gut.
    »Für wen soll das Blut sein?«, fragte ich. »Sie werden es doch nicht selbst trinken wollen.«
    »Nein, ich nicht.«
    »Wer dann?«
    Wieder musste er lachen. »Ich sehe nicht ein, dass ich Ihnen alles sagen soll. Nein, so weit kommt es nicht. Sie sind in meiner Hand und werden es bleiben.«
    »Hört sich nicht gut an. Ich mache mir Gedanken darüber, was geschehen könnte.«
    »Das können Sie laut sagen. Es hört sich auch nicht gut für Sie an. Sie sind ein Opfer.«
    »Sehen Sie mich als Blutopfer?«
    »Ja. Ich werde Ihr Blut nehmen, und es mit den anderen Blutsorten mischen.«
    »Sie horten es für Vampire – oder?«
    Für einen Moment war es still.
    »Habe ich recht?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Es wird sich bald alles für Sie geklärt haben. Sie hätten die zweite Begegnung hier nicht suchen sollen.«
    »Tja, später ist man immer schlauer.«
    »Sie sagen es.«
    Ich wartete auf eine Regung seinerseits. Die kam auch. Allerdings nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es wurde alles anders, denn aus der Dunkelheit hervor kam etwas in meine Richtung geflogen. Ich hörte noch einen puffenden Laut, sah etwas dicht vor mir auftauchen, wollte noch weg und war zu langsam.
    Der Pfeil erwischte mich am Hals. Trotz der schlechten Sichtverhältnisse war er zielsicher geschossen worden. Ich griff noch mit der Hand danach und wollte ihn aus der Haut ziehen, konnte aber meinen Arm kaum noch bewegen.
    Das Gift wirkte schnell. Meine Beine gaben nach. Ich sackte in die Knie, und ein heißer Strom schoss durch meinen Körper. Ich dachte noch daran, wie dumm ich gewesen war, dann kam die Schwärze und deckte alles zu …
    ***
    Harry Stahl hatte gemerkt, wie ernst die Stimme seines Freundes geklungen hatte. Was sich hier abspielte, das war keine harmlose Räubergeschichte mehr, hier ging es möglicherweise um Leben oder Tod. So musste man die Dinge sehen. Wer es anders tat, der war einfach nur ein Ignorant. Er war auch leicht sauer auf John. Der hätte ihn ruhig mitnehmen können.
    Es war eigentlich schon zu viel Zeit vergangen. John hätte sich längst melden können. So aber wurden die Kohlen, auf denen Harry saß, immer heißer.
    Lange wollte er nicht mehr warten. Es gab sich noch fünf Minuten, dann ließ er die Summe auf die Zimmerrechnung schreiben. Er verließ das Lokal und blieb auf der Straße stehen. Es war noch recht früh am Abend, aber hier konnte man den Eindruck bekommen, dass es schon kurz vor Mitternacht war. So still war es. Es hielten sich auch keine Leute im Freien auf. Sie alle hatten sich in den Häusern verkrochen.
    Harry stand vor der Tür. Er überlegte, ob er mit seinem Wagen fahren sollte. Er entschied sich dafür. Nicht aus Faulheit, weil er nicht laufen wollte, er dachte schon einen Schritt weiter. Es konnte sein, dass sie das Auto noch brauchen würden, und da wollte er es in der Nähe haben.
    Deshalb fuhr er los.
    Johns Beschreibung hatte er noch im Kopf. Auf dieser Straße konnte er nicht bleiben, er bog ab und fuhr etwas in die Höhe, um das Haus des Bestatters zu erreichen.
    Harry ging davon aus, dass Wohnhaus und Arbeitsstelle in einem Gebäude lagen. Schon bald hielt er vor dem breiten Haus an, das beides beinhaltete. Das war auch an der Firmenanschrift

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