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1807 - Larissas Blut-Party

1807 - Larissas Blut-Party

Titel: 1807 - Larissas Blut-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin ich an der Reihe.«
    »Dann brauche ich kein Blut mehr zu spenden?«
    »So ist es. Heute nicht, und ich hoffe, dass es auch in der Zukunft so sein wird.«
    Sie sagte nichts und zuckte nur mit den Schultern. Ich wollte mich nicht länger mit ihr unterhalten. Das tat Andrea, die zu ihr ging und sie ansprach.
    Ich nahm mir den Mann vor. Er hatte alles mitbekommen und sich halb aufgerichtet. Er schaute mir entgegen, ohne etwas zu sagen. Als ich seinen Schlauch abklemmte, fand er erste Worte.
    »Was ist überhaupt hier los?«
    »Fragen Sie nicht lange, Mister, stehen Sie gleich auf und gehen Sie bitte. Und lassen Sie sich kein Blut mehr abnehmen. Das wäre irgendwann fatal für Sie.«
    »Aber Schwarz zahlt gut.«
    »Das Leben sollte Ihnen eigentlich mehr wert sein, meine ich zumindest.«
    »Klar, aber trotzdem …«
    »Gehen Sie.«
    Auch die Frau lag nicht mehr, wie ich mit einem schnellen Blick feststellte. Sie saß, und als sie mich anschaute, stemmte sie sich langsam hoch.
    »Was ist denn jetzt? Wie soll es weitergehen?«
    »Ganz einfach. Sie können von hier verschwinden, und nehmen Sie den Mann mit.«
    »Einfach so?«
    »Ja.«
    »Und was machen Sie?«
    »Ich halte Ihnen den Rücken frei. Kennen Sie den Weg durch den Anbau?«
    Sie nickte.
    »Gehen Sie beide ihn.«
    »Und was machen Sie?«
    »Ich komme schon zurecht.«
    So ganz glaubte sie mir nicht, aber sie folgte trotzdem meinem Vorschlag. Der Mann und sie gingen den Weg, den ich gekommen war. Der Glatzkopf war noch bewusstlos. Er würde sie nicht aufhalten. Ich warf einen Blick auf die drei Gefäße, die Blut enthielten. Sie waren zur Hälfte gefüllt. Wenn man addierte, dann kamen schon einige Liter Blut zusammen.
    Ich wartete, bis die drei Personen nicht mehr zu sehen waren, dann machte auch ich mich auf den Weg. Ich ging allerdings nicht den, den ich gekommen war. Mich interessierte das Haus und da besonders sein Bewohner. Ich wollte Erwin Schwarz näher erleben.
    Die zweite Tür musste ich allerdings erst suchen, weil sie in der dunklen Zone lag. Sie war etwas breiter als eine normale Tür. Ich schob sie auf und huschte über die Schwelle in ein schwaches Halbdunkel hinein. Nur wenige kleine Lichtquellen gab es hier. Es war so etwas wie eine Notbeleuchtung, und als ich genauer hinschaute, da sah ich, dass ich mich nicht in den privaten Räumen des Bestatters aufhielt, sondern in dessen Geschäftsräumen. Hier standen die Utensilien, die man für eine Beerdigung in der Regel brauchte. Es gab keine Särge, aber Urnen. Ich sah verschiedene Kreuze in den Regalen stehen, auch Vasen und die Glaseinfassungen für die Lichter.
    Das alles interessierte mich nicht. Auch nicht die Sitzecke und der Schreibtisch. Ich suchte nach einer Gelegenheit, um an den Bestatter heranzukommen. Es konnte auch sein, dass er in der ersten Etage seine privaten Räume hatte. Wenn das der Fall war, hatte ich nicht die beste Karte gezogen. Ich dachte darüber nach, wieder zu verschwinden und es ganz normal zu versuchen. Klingeln, mich vorstellen und um eine Unterredung bitten.
    Ob das noch möglich war, wusste ich nicht. Ich war einfach schon zu weit gegangen.
    Also dabei bleiben, was ich schon immer vorhatte. Mich anschleichen und dann …
    Die Stimme war plötzlich da. Sie klang nicht laut, aber ich überhörte den kalten Unterton in ihr nicht.
    »Ich an Ihrer Stelle würde keinen Schritt weitergehen. Wenn Sie es doch tun, könnte ich von meinem Hausrecht Gebrauch machen und Sie erschießen …«
    ***
    Mist auch. So etwas hatte ich nicht auf der Rechnung gehabt. Ich blieb stehen und wurde zur Statue. Nur meine Augen bewegten sich. Ich wollte herausfinden, woher die Stimme gekommen war, aber auch das gelang mir nicht. Dort, wo sie aufgeklungen war, war es dunkel.
    »Sehr gut«, lobte mich die Stimme. »So sehen wir uns also wieder. Was wollen Sie hier?«
    »Vielleicht habe ich einige Fragen an Sie.«
    »Welche dann?«
    »Ich würde gern wissen, welches Spiel Sie hier treiben. Dass es nicht normal ist, das merkt man schnell. Also, was braut sich hier zusammen?«
    »Was kann das schon sein?«
    »Sagen Sie es!«
    »Ich experimentiere.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Das muss ich Ihnen nicht sagen. Aber wenn Sie an Blut denken, liegen Sie schon richtig.«
    »Ja, daran habe ich gedacht. Das habe ich sogar gesehen. Ihre kleine Folterkammer und …«
    »Ach, hören Sie auf. Es ist keine Folterkammer. Ich gebe den Leuten sogar einen Schein, wenn sie für mich spenden. So etwas ist gerecht, denke

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