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1807 - Larissas Blut-Party

1807 - Larissas Blut-Party

Titel: 1807 - Larissas Blut-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schön, mein Erwachen. Zuerst hatte ich den Eindruck, als wäre mein Kopf in zwei Hälften geteilt worden. Ich spürte an der rechten Seite einen ganz anderen Geschmack im Mund als auf der linken. Beide Geschmäcker waren nicht eben erhebend.
    Ich lag auf dem Rücken und wollte versuchen, aufzustehen, doch es war nicht möglich. Ich fühlte mich einfach zu schlapp, und deshalb blieb ich auch liegen.
    Aber wo lag ich?
    Ich wurde von einer tiefen Finsternis umgeben. Noch arbeiteten meine Gedanken träge. Das Gift hatte dafür gesorgt.
    Man ließ mich allein und war offenbar davon überzeugt, dass ich nicht fliehen konnte.
    Das stimmte auch. Obwohl ich nicht gefesselt war, hatte ich das Gefühl, dass ich meine Probleme haben würde, wenn ich versuchte, auf die Beine zu gelangen. So lag ich da und wartete ab.
    Aber wo lag ich?
    Irgendwie hatte die Luft um mich herum einen komischen Geruch.
    Wonach roch es?
    Nach Holz. Ganz einfach. Man hatte mich in einen Raum gelegt, der alles andere als groß war. Das konnte ich einfach spüren. Dunkelheit und Enge, eine sehr starke Enge, denn sie sorgte auch dafür, dass ich mich so gut wie nicht bewegen konnte.
    Drehte ich mich nach rechts, stieß ich sofort gegen einen Widerstand. Er war hart, und auch auf der anderen Seite erlebte ich das Gleiche.
    Wenig Platz, ein harter Widerstand, das konnte eigentlich nur eines bedeuten.
    Ich lag in einem engen Gefängnis. Einer Kiste. Oder besser gesagt in einem Sarg.
    Ja, Sarg!
    Das würde zu Erwin Schwarz passen.
    Der Gedanke an einen Sarg trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Ich musste daran denken, dass man mich vor Jahren mal lebendig begraben hatte. Das war furchtbar gewesen. Lag ich jetzt wirklich in einem derartigen Behältnis? Bisher hatte ich nur die Seiten überprüft. Wenn es tatsächlich ein Sarg war, dann musste es auch einen Deckel geben, der den oberen Abschluss bildete.
    Man hatte mich nicht gefesselt. Deshalb war es auch kein Problem für mich, die Arme zu heben. Sehr hoch bekam ich sie nicht. Man konnte in diesem Fall kaum von einer Höhe sprechen, denn dicht über meinem Kopf spürte ich schon den Widerstand.
    Das war der Deckel!
    Meine Hände sackten wieder nach unten. Sie klatschten auf meine Oberschenkel und blieben dort liegen.
    Also doch!
    Ich lag in einem Sarg!
    Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Deckel nur einfach auflag. Er war gewiss festgeschraubt worden, wie auch immer. Und ich musste daran denken, dass die Luft immer knapper werden würde und ich dann erstickte.
    Ähnliches hatte ich schon durchlebt, und es war grauenvoll gewesen.
    Ich blieb weiterhin auf dem Rücken liegen und hatte bereits einen zweiten Adrenalinstoß bekommen, der mir den Schweiß aus den Poren getrieben hatte. Ich brauchte Luft, und das schon jetzt. Die in meiner Umgebung kam mir verbraucht vor, und ich erinnerte mich an meine Beretta. Sie zu ziehen und Löcher in den Deckel zu schießen, das war meine einzige Rettung. Hinzu kam, dass das Holz nicht zu dick sein durfte.
    Es blieb ein Traum.
    Bevor ich in den Sarg gelegt worden war, hatte man mir die Beretta abgenommen. Das Kreuz hatte man mir gelassen. Damit hatte die andere Seite wohl nicht viel anfangen können.
    Ich war sauer auf mich, lag in der Enge und versuchte, nicht daran zu denken, wo ich mich befand.
    Das ging nicht.
    Immer wieder musste ich daran danken, dass ich in der Enge einer Totenkiste lag. Ich hörte mein Herz schlagen. Und das nicht eben leise. Mir kam das Pochen vor wie Huftritte, deren Echos auch bis zu meinen Lippen glitten.
    Es war der Stress. Oder die Angst. Man konnte beides auch gleichsetzen. Jedenfalls stand für mich fest, dass ich aus eigener Kraft den Sarg nicht mehr verlassen konnte. Ich hätte mit den Knien gegen den Deckel rammen können, aber ich glaubte nicht, dass mir das einen Erfolg gebracht hätte.
    Und so blieb ich liegen. Ich versuchte, meine Atemprobleme unter Kontrolle zu bekommen, atmete flach, auch durch die Nase, denn mit dem vorhandenen Sauerstoff musste ich sparsam umgehen. Ich wusste auch, was geschah, wenn jeder Atemzug zur Qual wurde. Wenn ich mit jeder Faser meines Körpers darum bettelte, Luft zu bekommen. Das war dann schlimm, dann stand der Tod schon grinsend neben mir.
    So weit war es noch nicht. Ich lag zudem auch nicht unter der Erde und war in der Lage, hören zu können, wobei ich erst mal nichts hörte und daran dachte, ob dieser Bestatter mich hier in dem Sarg verrecken lassen wollte.
    Das konnte, musste aber nicht

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