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1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klar?«
    Die Zwillinge lagen auf dem Rücken. Es war schwer für sie, in dieser Position zu nicken, aber sie taten es.
    »Wunderbar«, lobte Larissa, »dann kann ja nichts mehr passieren …«
    ***
    Ich ging mit keinem guten Gefühl zum zweiten Mal den Hügel hoch, der zum Glück recht flach war. Aber er hatte seine Form verändert, denn oben war er regelrecht auseinandergeplatzt. Und aus dieser Öffnung hatte sich das Monstrum geschoben, bei dem ich nicht wusste, um was es sich genau handelte. Auf einen Menschen wollte ich nicht tippen, ein bekanntes Tier war es in meinen Augen auch nicht, und so ließ ich es bleiben, nach Vergleichen zu suchen.
    Wenn ich nach unten auf den Boden schaute, dann waren die alten Knochen nicht mehr zu sehen. Sie hatten sich zurückgezogen. Ich schaute nur auf das Erdreich, und ich sah das Monster, wenn ich den Blick hob.
    Noch war die Entfernung zwischen uns recht groß. Aber auch das Untier war nicht eben klein. Es hatte den Kopf gedreht und glotzte auf mich nieder. Die Augen selbst waren klein, die faltige Umgebung bestand aus Kreisen. Eine Farbe hatte die Haut auch. Eine Mischung aus braun und grau.
    Ich kam diesem Erdwurm näher. Er wartete auf mich. Das Tier hatte er verschluckt. Wahrscheinlich war er dabei, es zu verdauen.
    Ein Ghoul war er nicht. Diese Spezies war für mich neu, und ich überlegte, ob meine Waffen etwas gegen sie ausrichten konnten. Ich besaß die mit geweihten Silberkugeln geladene Pistole und natürlich mein Kreuz, das ebenfalls zu einer gefährlichen Waffe werden konnte.
    Es war nicht zu spüren. Wüsste ich es nicht besser, dann hätte ich gesagt, dass es wie ein kalter Klumpen vor meiner Brust hing, aber ich wollte ihm nicht Unrecht tun. Möglicherweise würde es sich ja noch erwärmen.
    Das Monster erwartete mich. Aber es stand nicht mehr so ruhig. In seinem Innern tat sich etwas, und diese Bewegungen pflanzten sich nach außen hin fort.
    Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, doch Sekunden später wurde ich aufgeklärt. Da riss das Untier seinen Schnabel oder sein Maul auf und würgte das nach draußen, was es nicht mehr verdauen konnte.
    Es waren Knochen und ein graues Knäuel, das wie altes Fell wirkte. Man konnte es jedenfalls als Reste bezeichnen, die ausgespuckt wurden.
    Knochen also.
    Ich dachte an die Knochen im Hügel, die ich gesehen hatte. Und so konnte ich mir vorstellen, dass diese Knochen sich zu den anderen gesellen würden. Waren so diese Gebeine im Lauf der langen Jahre zusammen gekommen?
    Ich konnte es mir vorstellen und wartete eigentlich auf einen Angriff dieser bösen Gestalt. Vier Schritte ging ich noch vor, dann blieb ich stehen. Es war eine gute Entfernung für einen treffsicheren Pistolenschuss.
    Wieder verstrich Zeit.
    Ich sagte nichts, und von der anderen Seite erlebte ich auch keine Reaktion.
    Das war schon seltsam.
    Wenn ich recht darüber nachdachte, dann wurde ich das Gefühl nicht los, ein Störenfried zu sein. Die andere Seite wollte keine Notiz von mir nehmen.
    Da dachte Harry Stahl anders. Er rief mich an. »He, John, hast du was herausgefunden?«
    »Nein. Auch wenn es uns komisch vorkommt, ich habe nicht das Gefühl, dass diese Gestalt einen Angriff auf uns starten will. Das ist schon ungewöhnlich, muss ich sagen.«
    »Ja, und weiter?«
    »Nichts, Harry. Hier tut sich nichts. Hier ist alles ruhig. Ich kann mich nicht beschweren.«
    »Willst du denn angreifen?«
    »Nein, im Moment denke ich nicht daran. Ich lasse alles auf mich zukommen.«
    »Ich weiß dann auch nicht, was wir tun sollen.«
    »Noch nichts. Ich gehe erst mal näher an unseren Freund heran. Dann sehen wir weiter.«
    »Gut.«
    Ich hatte es mir wirklich vorgenommen, aber diesen Plan konnte ich knicken. Ich hatte gerade mal einen Schritt getan, als sich die Gestalt vor mir bewegte. Sie drehte sich zur Seite und ging dann einen langen Schritt nach vorn. Ich interessierte sie überhaupt nicht, denn sie gönnte mir keinen Blick.
    Sie lief einfach weg.
    Und es gab für sie nur den einen Weg, der den flachen Hügel hinab führte. Bei dieser langen Schrittfolge würde es nur kurze Zeit dauern, bis er den Hügel ganz verlassen hatte.
    Ich schaute ihr nach. Ich war leicht perplex, denn damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ich wusste auch, dass es keinen Sinn hatte, wenn ich länger auf dem Hügelrand blieb. Ich musste hinterher. Beinahe hätte ich noch gelacht, aber das verkniff ich mir. Dafür sah ich Harry Stahl, der auf mich zulief.
    »Was ist los, John?

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