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1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erinnern, Paul. Alles kehrt zurück. Alles kehrt zurück«, wiederholte er, um dann zu fluchen, denn ihn störte der harte Ring. Er versuchte, ihn durchzubiegen, was er nicht schaffte, selbst mit seinen neuen Kräften nicht. Der Kunststoff hielt.
    Larissa hatte alles mitbekommen. »Wir werden die Fesseln schon sprengen«, sagte sie und lächelte milde. »Jetzt ist es Zeit, dass wir weitergehen.«
    »Wohin?«, fragte Peter.
    »Zu den Menschen.«
    »Und zum Blut«, fügte Paul kichernd hinzu. »Ich will es endlich schlürfen. Ich muss es haben …«
    »Du wirst es bekommen, verdammt noch mal!« Larissa wurde leicht sauer. Es passte ihr nicht, dass sich die beiden stritten. Sie wollte sie als Helfer haben und nicht als Klötze am Bein. »Jetzt kommt weiter!«
    »Gut«, sagte Peter und schaute nach Paul, den er noch als schwächer ansah. Paul war es tatsächlich. Er hielt sich eigentlich nur mit Mühe auf den Beinen. Er hatte seine starke Phase als Blutsauger noch nicht erreicht.
    Aber er musste mitgehen und wurde doch mehr mitgeschleift, denn die Füße immer im richtigen Moment anzuheben, das bedeutete für ihn schon einen kleinen Kraftaufwand.
    »Wo können wir uns bei den Menschen verstecken?«, wollte Paul wissen. »Gibt es Höhlen oder Keller, die wir benutzen können?«
    »Wir werden sehen. Aber es gibt ein Versteck in der Nähe.« Larissa war stehen geblieben und hatte sich so aufgebaut, dass sie den Zwillingen in die Gesichter schauen konnte. »Ich habe von der Vorhölle gesprochen. Es ist eine alte Kultstätte. An ihr müssen wir vorbei, und ich weiß, dass es dort Unterstützung für uns geben kann.«
    »Durch wen?«, fragte Peter.
    »Durch einen Dämon. Durch einen Erdwurm.«
    »Ach? Du kennst ihn?«
    »Nein. Ich habe ihn noch nie gesehen, doch ich weiß von Leuten, dass es ihn gibt und dass er nicht vernichtet ist. Wenn er freikommt, holt er sich noch immer seine Opfer, die man ihm früher gebracht hat.«
    »Kann er denn freikommen?«
    »Man hat davon gesprochen.«
    »Und wer?«
    »Euer ehemaliger Chef, der Bestatter, der mir das Blut besorgt hat, damit ich zufrieden war und nicht losging, um mir das Blut von den Leuten im Dorf zu holen. Das ist vorbei. Der Mann ist tot. Alles hat sich verändert, ich spüre es. Wir müssen auch mit neuen Feinden rechnen, versteht ihr?«
    »Wenn du das sagst. Ist es dieser Erdwurm?«
    »Nicht nur, auch Menschen.«
    »Denen werden wir das Blut aussaugen.«
    »So leicht ist das nicht. Der eine ist gut bewaffnet. Er kann etwas gegen uns einsetzen, was wir als Vampire hassen, und zwar das Kreuz.«
    Als das Wort gefallen war, schrien die Zwillinge auf. Sie bewegten dabei auch hektisch die Arme und dachten nicht mehr an die Ringe um ihren Handgelenken. Sie rissen die Haut auf, was keinen störte, denn Schmerzen spürten sie nicht mehr. Das war alles Vergangenheit.
    Beide hatten sich wieder gefangen und standen nebeneinander. Sie starrten Larissa an und erwarteten von ihr viel. Sie sollte angeben, wohin es ging, was sie auch tat.
    Sie sprach langsam und sah dabei aus, als wären ihr jetzt die richtigen Worte eingefallen.
    »Wir werden etwas ausprobieren und versuchen, uns Verbündete zu besorgen.«
    »Wie denn?«, fragte Peter.
    »Zum verfluchten Ort gehen. Zu dieser Vorhölle.«
    Die Zwillinge sagten nichts. Irgendwann schauten sie sich an und nickten sich zu.
    »Dann gehen wir«, bestimmte Larissa …
    ***
    Es passte wirklich zur Hölle. Der Gedanke in meinem Kopf wiederholte sich. Was sich da auf die offene flache Hügelkuppe schob, war kein Mensch, war auch kein Tier, es war eine schreckliche Kreatur, die auch nicht stumm war, sondern sich brummend und keuchend ihren Weg ins Freie bahnte.
    Lange Zeit musste sie in der tiefen Erde gehockt haben. Aber warum war sie jetzt hoch gekommen? Trug ich die Schuld daran? Oder war es mein Kreuz?
    Aber es hatte kein Licht ausgesandt und hatte auch kein Brennen auf meiner Haut hinterlassen. Und doch hatte ich den Eindruck, dass es an mir lag, dass wir dieses Monstrum jetzt sahen, das sich immer mehr in die Höhe drückte und dabei einem riesigen Wulst glich, wobei es nicht nackt, sondern noch von einem Kleidungsstück umschlungen war. Bei genauerem Hinschauen erkannte ich einen alten Mantel, an dem der Dreck als feuchte Masse klebte.
    Wir sahen einen Kopf, der nach vorn gebeugt war, sodass der Nacken erhöht erschien. Dort befand sich auch eine Kapuze und warf mehrere Falten.
    Das alles war nebensächlich. Es durfte nicht von dem Kopf

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