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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir mitzukriegen, wer die Besucher sind, ja?"
    Joseph Broussard hob leicht die Schultern und grinste. „Tja, wer weiß? Du mußt mir nur eines versprechen: Wir dürfen Anja nicht blamieren. Also renn nicht plötzlich raus, okay?"
    „Mann, du kannst einem echt auf jedem Nerv einzeln herumtrampeln."
    Endlich waren sie sich einig, holten sich bei Fran Duret die benötigten Vorräte und schlichen sich ins Zentralgebäude des Camps.
    Derselbe Tag: 13.22 Uhr „Georg Zavass an Anja Shriver", schaltete sich plötzlich der Funk zu. Auf dem Holo zeigte sich der Planetenverwalter. Er war 78 Jahre, rothaarig, rotgesichtig, übergewichtig und äußerst träge. Er hatte einst im Dienst der Kosmischen Hanse gestanden, bis er wegen undurchsichtiger Geschäfte vor zehn Jahren „in die Sümpfe geschickt" worden war und den Posten als Planetenverwalter erhalten hatte.
    Zavass hatte nicht die Absicht, aus Lafayette einen bedeutenden Außenposten oder blühenden Planeten zu machen; er wollte seine „Strafe" so gemütlich wie möglich absitzen. Eines Tages würde sich wieder einmal eine Chance auftun.
    Anja Shriver hatte mit ihm nur wenig zu tun, sie hörten vielleicht drei-, viermal im Jahr voneinander.
    Auf mehr Kontakt legte keiner von beiden Wert.
    Die Xeno-Biologin wußte, daß das primitive Camp Mirage sich deutlich von der Zivilisation in Swamp City abhob und von den Einwohnern dort belächelt wurde. Sie konnte auf keine Unterstützung seitens der Verwaltung hoffen deshalb war der Besuch der LFT-Kommission um so wichtiger für sie. Und auch mit solchen Leuten hatte sie schon schlechte Erfahrungen gemacht.
    Aber sie war Optimistin. Jede neue Chance bot vielleicht die entscheidende Verbesserung der Verhältnisse.
    „Das wurde auch Zeit", sagte sie. „Ich rufe schon seit Stunden an!"
    „Die Verwaltung in Swamp City hat genügend anderes zu tun, als sich ausschließlich um die Belange von Camp Mirage zu kümmern", entgegnete Zavass beißend.
    Er blies mit vorgewölbter Unterlippe sein Gesicht an. Sein gelbes Hemd zeigte dunkle Schweißflecken, schon am frühen Morgen, in der relativ gemäßigten Zone Swamp Citys. Offensichtlich zeigte die Klimaanlage auch dort nicht immer ihre volle Leistungskraft; sein erhebliches Übergewicht machte ihm zusätzlich zu schaffen.
    „Abgesehen davon habe ich wohl deutlich gemacht, daß wir uns melden, sobald die Kommission aufgebrochen ist."
    „Sie ist schon unterwegs?" fragte Anja verblüfft.
    „In diesem Moment, mit zwei Shifts."
    „Aber - wir hatten die Frage mit dem Begleitschutz doch gar nicht geklärt!"
    „Da gibt es nichts zu klären. Es gibt eine neue, von Terra ausgehende Verordnung, daß sämtliche LFTKommissionen umfassenden bewaffneten Begleitschutz erhalten, sobald sie sich in sozusagen menschenleeres Gebiet begeben."
    Anja runzelte die Stirn. „Von Terra aus? Mit welcher Begründung?"
    Zavass hob gleichgültig die Schultern. „Seit wann brauchen Verordnungen eine Begründung? Ich habe mich nur daran zu halten, und das gedenke ich auch zu tun. Immerhin trage ich die Verantwortung für diesen Schlammklumpen."
    „Dann hoffe ich doch, daß jedes LFT-Kommissions-Mitglied sowie der Begleitschutz die Impfvorschriften beachtet haben. Das ist unerläßlich, denn die Mücken hier übertragen sehr gefährliche Krankheiten - und wir haben keinerlei Schutz vor diesen Milliarden. Darüber hinaus gibt es auch in der Luft genügend ..."
    „Selbstverständlich habe ich persönlich dafür gesorgt. Und ich hoffe ebenso, daß auch jeder Mitarbeiter im Camp Mirage die Impf- und Hygienevorschriften peinlichst genau befolgt. Ich habe damit wohl deutlich genug gemacht, daß ich mich an die Vorschriften halte. Entsprechend werdet ihr euch auch damit abfinden müssen."
    Die Xeno-Biologin warf einen ratlosen Blick zu Michael Doucet, der in ihrer Nähe stand; übrigens schon den ganzen Tag. Seit dem vergangenen Abend wich er nicht mehr von ihrer Seite.
    „Etwas muß vorgefallen sein", raunte er ihr leise zu. „Zavass ist zu einfallslos, um sich für so etwas zu interessieren. Wenn, dann können wir es nur von den Leuten selbst erfahren."
    Sie nickte und wandte sich wieder dem Holo zu: „Können wir nicht ..."
    Da passierte es.
    Das Holo erlosch schlagartig, der Funkkontakt brach ab - und nicht nur dieser. Gleichzeitig brach das Satellitennetz zusammen, über das Lafayette mit solaren und einigen galaktischen Fernsehstationen verbunden war.
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen, den Kontakt mit

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