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1808 - Landung auf Lafayette

Titel: 1808 - Landung auf Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Swamp City wieder aufzunehmen, ließ Anja Shriver den Hyperkom-Empfänger überprüfen.
    Es war nicht neu, daß der Funk zusammenbrach; die Anlage war ziemlich veraltet und zeichnete sich durch gelegentliche Aussetzer aus. Die beiden Techniker stellten rasch fest, daß dem Empfänger selbst an sich nichts fehlte - abgesehen von seinem biblischen Alter -, er konnte nur keine hundertprozentige Leistungsfähigkeit mehr garantieren.
    „Wenn ich ihn neu justiere, müßte es wieder hinhauen", behauptete der eine Techniker zuversichtlich.
    „Dann mach schnell!" bat Anja. „Ich möchte umgehend mit den beiden Shifts Kontakt aufnehmen.
    Georg Zavass kann mir gestohlen bleiben."
    Der Techniker kehrte in den angrenzenden Funkraum zurück, um die Justierung vorzunehmen. Sein Kollege blieb im Zentralraum, um von dort aus den Funk zu überprüfen.
    Gleich darauf riß Anja Shriver die Hände hoch, preßte sie an die Ohren. Schreiend brach sie zusammen.
     
    *
     
    Der Schirm erlosch, und es wurde für einen Moment stockfinster, bevor das Licht automatisch anging.
    „He, was soll das denn?" beschwerte Pepe sich empört mit vollem Mund. „Mitten in der spannendsten Stelle..."
    „Ach, das ist nur eine vorübergehende Störung", meinte Joseph Broussard wegwerfend. „Es ist bestimmt gleich wieder ... Junge, was ist denn?"
    Erschrocken starrte der BASIS-Veteran den jungen Mann an, der auf einmal am ganzen Leib schlotterte und wie gebannt auf den leeren Schirm starrte. Dabei drohten ihm fast die Augen aus den Höhlen zu quellen; er wimmerte wie ein verlassener kleiner Hund.
    Die angebissene Quiche war aus seiner Hand gefallen, der Rest des Bissens aus seinem Mund. Pepe konnte ihn nicht mehr hinunterschlucken.
    „Was hast du?" wiederholte Joseph ängstlich und berührte den Jungen vorsichtig. Als der nicht reagierte, schüttelte er ihn heftiger. „Rede doch endlich!"
    „Weh ... tut so weh ...", wimmerte Pepe. Aus seinem rechten Mundwinkel tropfte Speichel.
    „Wo denn? Um Himmels willen, drück dich doch klar aus!"
    „Da ..." Mühsam, wie von Krämpfen geschüttelt, hob Pepe eine zur Klaue verkrümmte Hand und preßte sie an die Stirn. Er schloß die Augen, aus denen unkontrolliert die Tränen hervorstürzten, ununterbrochen wimmernd und zitternd. „Es saugt mich aus ... alles aus mir heraus ... tut so weh ..."
    „Großer Gott ... bleib nur ruhig, Pepe, keine Angst, ich hole schnell Hilfe ... Ich lass’ dich nur ganz kurz allein ... Sei tapfer ..."
    Joseph Broussard rannte wie von Furien gehetzt auf den ausgestorbenen Gang hinaus.
    „Hilfe!" schrie er verzweifelt. „Pepe ist krank! Ich brauche sofort Hilfe! Anja! Michael! Hört mich denn keiner!"
    Er rannte in panischer Angst zu Anja Shrivers Zentrallabor. Dort erschrak er fast zu Tode, als er überall Menschen auf dem Boden liegen sah, die sich ebenso wie Pepe in unerträglichen Schmerzen wanden. Einige schrien laut, andere rissen den Mund tonlos auf; die meisten hatten sich bereits übergeben.
    Keiner von ihnen war ansprechbar, sie waren nahezu wahnsinnig vor Schmerz. Weder Anja noch seine beiden alten BASIS-Freunde waren dabei.
    Die Schaltstation! dachte Joseph. Bestimmt sind sie dort!
    Während er den nächsten Gang entlanghetzte, wurde ihm jetzt erst bewußt, daß schon die ganze Zeit ein unangenehmer Ton in der Luft lag, der sich zusehends steigerte, je näher er der Zentrale kam. Es war ein schrilles, stakkatoartiges Kreischen und Hämmern, wie der alte Abenteurer es noch nie vernommen hatte.
    Keinesfalls war es ein Geräusch, das im Bereich der solaren Welten oder bei den übrigen Völkern des Galaktikums vorkam. Es war mit nichts zu vergleichen und absolut grauenvoll. Joseph brauchte nicht lange zu kombinieren, um darin die Ursache für das plötzliche furchtbare Leiden seiner Freunde zu erkennen.
    Aber weshalb war er nicht davon betroffen?
    Ist jetzt nicht wichtig. Muß den Sender finden, der das Geräusch abstrahlt. Schnell, alter Cajun, schnell, schnell! Wer weiß, wie lange sie das noch aushalten können.
    Auf dem Weg fand er weitere Leidende, die dasselbe qualvolle Bild boten. Ihm wurde übel vor Mitleid und Angst.
    Obwohl alles in ihm schrie, davonzulaufen und sich vor dieser unsichtbaren Gefahr zu verbergen, bevor sie ihn ebenfalls erwischte, hielt er genau weiter darauf zu. Zumindest auf den akustischen Ursprung.
    In der Zentrale fand er Anja Shriver, Michael Doucet und einen weiteren Mann im Techniker-Overall zuckend und schreiend auf dem Boden. Sein

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