1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum
bis der Gleiter in einer Explosion verging.
Und wieder landeten die Ausbrecher im Staub. Die Druckwelle preßte ihnen die Luft aus den Lungen.
Hermon sah Sterne, dann die Schinder.
Sie hatten den zweiten Gleiter gelandet und kamen ihnen zu Fuß entgegen, jeder im Schutz eines Energieschirms. Sie schossen blind auf die Liegenden; knallten sie ab wie Tiere. Sie kamen wie Roboter, gnadenlos und ohne menschliches Gefühl.
Scharfrichter.
Hermon wälzte sich auf die Seite und schoß. Neben sich gewahrte er nur noch eine knappe Handvoll seiner Leute. Alle anderen waren schon tot, und während er hinsah, starb Dundaa durch einen Thermoschuß.
„Nein!" brüllte er.
Zorn und Verzweiflung gaben ihm die Kraft, sich ein letztes Mal aufzurichten. Schwankend stand er vor den Schindern; er war bereit, so viele von ihnen wie möglich mit zu den Göttern der Unterwelt zu nehmen.
Jetzt bekamen sie auch noch Verstärkung, aber wieso zögerten sie? Einer von ihnen hatte schon auf ihn angelegt. Wollten sie „Katz und Maus" mit ihnen spielen, wie die Terraner sagten? Wollten sie sie langsam sterben lassen oder gefangennehmen, in der Gewißheit, daß sie ihnen nicht mehr entkommen konnten?
„Ihr bekommt uns nicht lebend!" rief er ihnen entgegen.
Die Lichter hinter den Schindern waren heller geworden. Jetzt stoppten die drei Gleiter - es konnte sich nur um solche handeln - ,und Hermon konnte sehen (oder viel eher erahnen), wie sich Luken öffneten. Dann waren sie nahe genug. Die gelben Schwaden rissen auf und gaben den Blick auf Menschen frei, die absprangen und in der Luft heranschwebten.
Männer in Schutzanzügen, in TRUVS!
Auf Trankun trug niemand einen TRUV, selbst der Chef der Strafkolonie nicht.
Was nun geschah, erlebte der junge Arkonide mit wie in einem irren Traum.
Die TRUV-Träger überwältigten die Schinder und retteten, indem sie diese gerade im rechten Moment abgelenkt hatten, den letzten vier Ausbrechern das Leben.
Dann kamen die Fremden und gaben durch Gesten zu erkennen, daß sie Freunde seien. Sie stützten die Flüchtlinge und halfen ihnen in eines der gelandeten Fahrzeuge, eine Art Flugpanzer.
Und während sie starteten, sah Hermon von Ariga durch das Panzerglas der Fenster, wie andere Kampfgleiter an anderen Stellen des Fabrikkomplexes landeten und ihre Mannschaften ausschleusten.
> Ihr könnt die Helme abnehmen", hörte er eine Stimme sagen.
Zwei Piloten steuerten das Fahrzeug. Ein weiterer Mann und zwei Frauen kümmerten sich um die Aufgenommenen. Sie hatten die TRUVS ebenfalls geöffnet. Offenbar vertrauten sie den Schutzfeldern ihres Gefährts völlig.
Immer noch benommen, kam Hermon der Aufforderung nach.
„Bei Arkons Göttern!" entfuhr es einer der Frauen, er schätzte ihr Alter auf hundert. Sie beugte sich über ihn und strich ihm das schulterlange, weißblonde Haar aus der Stirn, wo es im Schweiß klebte. „Du siehst fast aus wie ... Du könntest sein Sohn sein!"
„Wie sehe ich aus?" fragte er langsam. „Wessen ... Sohn?"
„Atlan", antwortete sie. „Du hast doch von ihm gehört?"
Hermon von Ariga starrte sie an.
Er konnte nichts sagen, aber über seinen Rücken jagte eine Gänsehaut nach der anderen.
1. 7. Dezember 1288 NGZ Atlan Ich war gespannt auf ihn.
Einer meiner beiden Kreuzer War mit 159 der 160 befreiten Strafgefangenen, in der Hauptsache Regimegegner, unterwegs zu einem IPRASA-Stützpunkt. Von dort wurden die Männer und Frauen weitergeschickt, von Fall zu Fall verschieden.
Niemand von ihnen brauchte zu fürchten, ohne eigene Dummheit wieder den Häschern des Kristallimperiums in die Hände zu fallen. Einige würden vielleicht in den Dienst der IPRASA treten, auch das würde man sehen. Wir waren dankbar für alle Arkoniden, die fachlich und charakterlich qualifiziert waren, um die Organisation zu stärken.
„Meine" Widerstandsorganisation, während der letzten vierzig Jahre aufgezogen nach dem Vorbild der längst historischen USO und teilweise von deren Erbe lebend; wir hatten viele alte, immer noch geheime Stützpunkte übernehmen können.
Wir wußten, daß wir über große Sympathien in der Bevölkerung verfügten, obwohl das Imperium nichts unversucht ließ, um mich und die IPRASA in Mißkredit zu bringen. Allerdings wollte es manchmal so scheinen, als würden die Machthaber durch die hohen Prämien, die sie auf meinen Kopf aussetzten, genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie beabsichtigten.
Durch solche Strafandrohungen hatten sie mich in den
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