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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hasardeur, ein moderner Desperado, der weder Tod noch Teufel fürchtete.
    Hermon von Ariga dachte äußerst geringschätzig über Frauen, was deren Qualifikation für Kampf- und ähnliche Einsätze betraf; ihre Fähigkeiten als Wissenschaftlerinnen oder als Raumschiffskommandantinnen. In dieser Hinsicht war er fast reaktionärer als diejenigen, die er bekämpfen wollte.
    Wenn ich mit ihm zusammenarbeiten wollte, mußte ich ihm diese Dummheiten austreiben.
    Und nun wartete ich auf sein erstes Wort.
    „Zuerst", begann Hermon, nachdem ihm klargeworden war, daß nicht ich dieses Gespräch beginnen würde, „will ich mich für unsere Rettung bedanken."
    Er sah auf seine Fingerspitzen, mit denen er nervös spielte. Dann endlich ging ein Ruck durch ihn, und er blickte mir wieder voll in die Augen. Er holte tief Luft.
    „Und dann sollst du wissen, daß ich den Göttern, bei all unseren Opfern, bis in alle Ewigkeit dafür dankbar sein werde, jetzt hier vor dir sitzen und mit dir reden zu dürfen, Atlan."
    Ich nickte widerstrebend.
    Natürlich war ich auch für ihn die Legende Atlan; der ehemalige Kristallprinz, der unsterbliche Aktivatorträger und der Mann, der vor knapp 120 Jahren fast zum Imperator geworden wäre und das Reich bestimmt in eine andere Richtung gesteuert hätte.
    Auch das mußte sich bei ihm ändern. Ich brauchte keine Anbeter, sondern Leute, die an sich selbst glaubten.
    „Du hast Eindruck gemacht", sagte ich. „Meine Leute von der IPRASA haben dich beobachtet." Ich lächelte, als ich sein verblüfftes Gesicht sah. „Ihr Stürmer wart sicher gut in der Untergrundarbeit, aber meine Männer und Frauen arbeiten schon etwas länger in ihrem Job. Sie kennen einige Tricks mehr, und sie haben immer ein Auge für potentielle neue Verstärkungen für die Organisation."
    Jetzt war er vollkommen perplex.
    „Sie haben mich abgelehnt, Atlan", sagte er. „Ich war ..."
    „Was hattest du wirklich erwartet?" unterbrach ich ihn. „Bei deiner Herkunft mußten sie dich zuerst einmal abweisen. Es gibt viele Söhnchen und Töchter aus gutem altem Arkonadel, die ausbrechen und ein Revoluzzerleben ganz toll finden."
    „Das gilt nicht für mich", sagte er heftig. „Ich habe es schon bewiesen, oder?"
    Er taute schon auf, das gefiel mir. Die Ehrfurcht fiel schnell von ihm ab, und der junge Hitzkopf kam zum Vorschein.
    „Natürlich hast du es", beruhigte ich ihn. „Und noch mehr: Du hast Eindruck gemacht, Hermon, wie ich schon sagte; so viel Eindruck, daß wir dich aus der Hölle von Trankun herausgeholt haben."
    „Mich?"
    Jetzt sprang er auf, setzte sich aber gleich wieder. Er wischte sich über die Augen und wußte anscheinend nicht, ob er nun weinen oder lachen sollte.
    „Atlan, es gab Hunderte Gefangene auf Trankun. Es gibt Dutzende Planeten wie Trankun, wo Arkoniden leiden und sterben, weil sie mit dem System nicht einverstanden sind und das gezeigt haben. Ich danke dir, aber du willst mir doch nicht sagen, daß die ganze Trankun-Aktion nur wegen mir erfolgt ist!"
    Er gefiel mir immer besser.
    Dies war kein junger Hitzkopf, kein frustriertes Adelssöhnchen. Dies war ein junger Mann mit Idealen und Mut und einem Können, das nicht verkümmern durfte.
    „Du hast es selbst gesagt, Hermon", entgegnete ich also ruhig. „Es gibt Dutzende Planeten wie Trankun.
    Es sind zu viele, als daß ich mich selbst um sie alle kümmern könnte. Die IPRASA steht bereit, die Gefangenen zu befreien, wenn die Gelegenheit da ist. Blinder Aktionismus nützt uns ebensowenig, wie die Hände in den Schoß zu legen."
    Er schien zu begreifen, was ich damit sagen wollte.
    Wieder sah er mich an.
    „Und warum ich? Weshalb Trankun? Warum hast du nicht einen anderen Strafplaneten befreit?"
    „Vielleicht weil ich dich brauche", eröffnete ich ihm. „Einen guten Feuerleitchef für mein neues Raumschiff. Der Posten ist noch mehr oder weniger vakant."
    Das sollte heißen: Noch hatte ich keinen Arkoniden gefunden, der diese Aufgabe zu meiner vollen Zufriedenheit erfüllte.
    Hermon von Ariga starrte mich an. Ich konnte ahnen, was hinter seiner Stirn vorging. Er war über die Maßen erstaunt. Ein solches Angebot - von der Legende!
    „Du meinst ... diesen Kreuzer?" fragte er endlich.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ich meine ein anderes Schiff. Aber bevor wir dort eintreffen, kannst du mir hier an Bord zeigen, was wirklich in dir steckt."
     
    *
     
    Auch diesmal enttäuschte er mich nicht.
    Der Kreuzer, ein Mehrzweck-Raumer der VESTA-Klasse,

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