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1809 - Werwolf-Falle

1809 - Werwolf-Falle

Titel: 1809 - Werwolf-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Fall wie diesem musste man nach jedem Strohhalm greifen, sonst tappten wir im Dunkeln. Wir mussten einfach einen Anfang finden. Hinzu kam, dass sich Harry über den Job ärgerte. So wenig Konkretes in den Händen zu halten, das passte ihm nicht.
    »Ich bin nur gespannt, was uns der Förster über den Werwolf zu sagen hat.«
    »Möglicherweise wird er uns auslachen.«
    »Ja, das kann sein, John, das ist richtig.«
    »Abwarten.«
    Das Haus stand nicht direkt am Waldrand, aber es stand für sich an einer schmalen Straße. Gegenüber waren einige Reihenhäuser zu sehen, die noch recht neu aussahen.
    Die Rücklichter des Streifenwagens glühten auf, erloschen dann wieder und die Fahrertür wurde geöffnet. Der uniformierte Kollege stieg aus.
    Auch wir verließen Harrys Opel. Vor der Haustür trafen wir uns. Sie bestand aus dickem Holz und passte sich dem Mauerwerk des Hauses an.
    »Er scheint nicht da zu sein«, sagte Walter Rüger.
    »Wieso nicht?«
    »Dann wäre er schon hier erschienen.«
    »Wir sollten es trotzdem versuchen«, schlug ich vor.
    »Gut.«
    Harry Stahl hatte etwas entdeckt und behielt diese Entdeckung nicht für sich.
    »Die Tür ist gar nicht geschlossen.«
    »Was?« Rüger zuckte herum. »Ja, die ist nur angelehnt, glaube ich.« Er startete sofort den Versuch und legte die Hand auf den Türgriff. »Ja, sie ist nur angelehnt«, murmelte er.
    Harry und ich sagten nichts. Wir schauten uns nur an. Dann ging Harry einen Schritt auf die Tür zu und drückte sie nach innen. Wir schauten in einen leeren Flur, in dem nur ein paar Schuhe standen und Kleidung an einigen Haken hing.
    Eine Reaktion erlebten wir nicht. Es kam niemand, um uns zu begrüßen. Wenn jemand hier war, dann hatte er uns nicht gehört oder wollte uns nicht hören.
    Walter Rüger drängte sich vor. »Darf ich mal?«
    »Sicher.«
    Er ging einen Schritt in den Flur hinein, blieb dann stehen und rief nach dem Förster.
    Eine Antwort bekam er nicht.
    Ich wollte wissen, ob der Mann hier allein lebte.
    »Nein, er hat Familie, eine Frau und Justus, seinen Sohn, der schon erwachsen ist. Dass seine Frau für einige Tage verreist ist, das weiß ich zufällig.«
    »Und der Sohn?«
    Rüger schaute mich an. »Was meinen Sie damit?«
    »Nicht viel. Ich wollte nur wissen, ob er auch hier herumläuft oder nicht.«
    »Er studiert noch.« Rüger lachte. »Forstwirtschaft, glaube ich. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters.«
    »Und was machen wir?«, fragte Harry. »Sollen wir verschwinden und später zurückkehren?«
    Keiner wusste so recht eine Antwort zu geben. Es sah alles ganz harmlos aus oder ganz normal, aber mir kam es seltsam vor. Besonders wegen der offenen Tür.
    Und darauf sprach ich den uniformierten Kollegen an. »Ja, das ist schon ungewöhnlich. So etwas kommt normalerweise nicht vor.«
    »Es ist also verdächtig«, sagte Harry.
    »Irgendwie schon.« Walter Rüger nickte. »Deshalb werde ich mich mal an die Durchsuchung des Hauses machen.«
    Das überraschte Harry und mich. Wir fragten noch mal nach, aber der Kollege blieb dabei. Er sprach auch noch mal von der offenen Tür, die ihm Sorgen bereitet hatte.
    Wir gaben uns einen Ruck und betraten das Försterhaus, in dem es still war. Es war eine seltsame Stille, die einen Menschen zwang, den Atem anzuhalten. Das galt zumindest für mich. Ich hielt den Atem zwar nicht richtig an, reduzierte ihn aber.
    Neben mir bewegte sich Harry Stahl. Wir gingen hinter dem Kollegen in Uniform her und drangen tiefer in das Haus ein. Der Kollege kannte sich aus, er ging vor und führte uns zuerst in das Jagdzimmer.
    »Hier hat der Förster auch immer gearbeitet«, meldete er.
    »Gut.«
    Die breite Tür wurde aufgedrückt, und wir gelangten in einen Raum mit grüner Tapete, einem Schreibtisch mit einem Stuhl dahinter, und genau das war es. Ich brauchte die andere Einrichtung gar nicht zu sehen, denn am Schreibtisch auf seinem Stuhl saß der Förster.
    Er saß da und würde nie mehr aufwachen, denn er war tot.
    Jemand hatte ihn auf eine grausame Art und Weise umgebracht und ihn sogar noch so hingesetzt, dass er nicht umkippte …
    ***
    Ich hielt meinen Mund und atmete scharf durch die Nase. Mir fiel auch sofort der Blutgeruch auf.
    Wir sahen viel Blut, sehr viel. Und das war zum Teil schon getrocknet, aber es war aus einer großen Wunde am Hals des Opfers geflossen.
    Ich trat näher an den Toten heran und bückte ich, um mir den Hals aus der Nähe anzusehen. Ein Arzt war ich nicht, aber ich hatte auch meine

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