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181 - Der ewige Turm

181 - Der ewige Turm

Titel: 181 - Der ewige Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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drehen.
    Reezar schüchterte sie mit bösen Blicken ein, wandte sich dann wieder der Balustrade zu und setzte das Fernrohr ans Auge.
    Knapp vierhundert Meter entfernt und dreihundert Meter tiefer zwischen den Ruinenschluchten rannten etwa zwanzig seiner Kämpfer auf die moosbedeckte und teilweise zerbrochene Glasfront einer Hochhausruine zu.
    Ähnlich viele Hunde unterschiedlicher Größe und Fellfärbung hetzten ihnen voran. Die Hälfte der Kämpfer und ein Drittel der Hunde fiel einem Hagelschlag aus Steinen, Pfeilen und Speeren zum Opfer. Zwei Drittel der anderen Hälfte verschwanden in Fallgruben oder wurden von Klappen voller Eisenspitzen aufgespießt, die, durch Stolperdrähte ausgelöst, blitzartig aus dem Gestrüpp schnellten und die Unglücklichen im Lauf erwischten. Durch die Lücken in Glas und Gestrüpp drangen die Überlebenden in die Ruine ein. Die nächste Angriffswelle war schon unterwegs.
    Die Bankerruine – eines von zwei besiedelten Hochhäusern im gesamten Todesdreieck – war nicht ganz halb so hoch wie der ewige Turm: etwas mehr als zweihundert Meter. Sogar der zur Hälfte zerstörte Zwillingsturm von Reezars Burg war höher. Die Häuptlinge der Banker aber waren schlaue Burschen. So hatten sie zum Beispiel das Gelände rund um ihre Burg weiträumig gerodet und mit allerhand Fallen gesichert.
    Der Kometenfürst, sein Bruder und sein Sohn mussten mit ansehen, wie auch die Hälfte der zweiten Angriffswelle Fallgruben, Spießklappen, Pfeilen und Steinen zum Opfer fiel.
    Nicht mehr als dreizehn von vierzig Türmern und höchstens acht Hunde hatten es geschafft, die Bankerruine durch den Haupteingang zu erreichen. Fast dreißig Kämpfer lagen tot oder verletzt im niedrigen Gestrüpp und im Gras zwischen Waldrand und Ruine.
    Keine ungewöhnliche Quote. Die jungen Burschen, die sich um Aufnahme in den Stamm der Turmherren bewarben, wussten, worauf sie sich einließen. Sie wussten aber auch, was sie vor einem wahrscheinlichen Kriegertod erwartete: ein Leben ohne Arbeit; Nahrung und Getränke in Hülle und Fülle; Jungfrauen, wann immer sie welche begehrten. Unter manchen Stämmen Ka'Els mochte der ewige Turm als Hölle bezeichnet werden – Reezars Krieger jedoch nannten ihn häufig das Paradies .
    Nach und nach fanden sich weitere Turmherren an der Balustrade vor der Fassadenlücke ein. Von der dritten Angriffswelle sahen die Männer allerdings nur das vereinbarte Zeichen: Ein Schwarm bunter Sittiche stieg hinter der Bankerruine tschilpend in die Luft. »Sie haben es geschafft!« Reezar streckte die Arme zur Decke. »Dem Gotte sei Dank! Sie haben es tatsächlich geschafft!«
    Dreißig Türmer seiner Kriegsrotte waren bereits in der Nacht vor drei Tagen aufgebrochen. Über die unterirdischen Gänge und Hallen, die man praktisch überall unter dem Wald, den Ruinen und Mauerresten fand, hatten sie sich bis zu einem Schacht vorgearbeitet, der nur dreißig oder vierzig Schritte vom Bankerhochhaus entfernt an die Erdoberfläche führte.
    Den verlustreichen Angriff der beiden ersten Sturmwellen hatten sie genutzt, um über diese kurze Distanz hinweg in das Gebäude zu stürmen.
    Das unterirdischen Hallen- und Tunnellabyrinth unter dem Todesdreieck war einer der beiden entscheidenden Trümpfe des Turmherrenstamms. Nur die mutigsten Jäger der anderen Stämme wagten sich in diese dunkle Schreckenswelt, denn in ihr wimmelte es von Taratzen, Affen und Schlangen. Der zweite Trumpf der Turmherren: Reezars Kämpfer schreckten vor nichts zurück, auch nicht vor dem Labyrinth. Sogar den Tod verachteten sie.
    Bald drangen die ersten Rauchfahnen aus den Fenstern der Bankerruine. Reezar, sein Bruder Karzyan und sein Sohn Belzary begannen in die Hände zu klatschen. Ihre Krieger stimmten in den Applaus mit ein. Eine halbe Stunde später schlugen Flammen aus mindestens dreißig Fenstern. Die Männer vor der Balustrade jubelten, sprachen Dankgebete, umarmten einander und klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Reezar und Karzyan lachten schallend, so sehr erheiterte sie die Eroberung der feindlichen Stammesruine.
    Reezar, Karzyan und Belzary war es natürlich klar, dass der Untergang des Bankerstammes ein seltener Einzelfall bleiben musste. Er sollte die übrig gebliebenen fünfzehn Stämme einschüchtern und ihre Zahlungsmoral heben.
    Die Turmherren konnten es sich auf die Dauer nicht leisten, regelmäßig einen weiteren Stamm in Ka'El auszurotten, schließlich lebten sie von den Tributzahlungen dieser Leute.
    Als zum

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