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181 - Die Hölleneiche

181 - Die Hölleneiche

Titel: 181 - Die Hölleneiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schon schlecht, und er hatte auch Probleme mit dem Atmen. Im Vergleich zu James Kingsley war er ein Wrack. Er hatte in jungen Jahren von allem zuviel genossen, hatte zuviel geraucht, zuviel getrunken, zu viele Frauen gehabt.
    Vielleicht war das nun die Rechnung dafür.
    Nach Luft ringend wie immer, wenn er ein paar Schritte ging, blieb Mason stehen.
    »Hast du das vorhin gesehen?« fragte ihn Kingsley aufgeregt.
    »Was?«
    »Diese Erscheinung am Himmel.«
    »Die was am Himmel?« Mason bildete mit der Hand einen Trichter, mit dem er sein rechtes Ohr vergrößerte.
    »Erscheinung. Erscheinung !« sagte Kingsley laut.
    »War da was? Am Himmel? Ich sehe nur Wolken. Seit wann regst du dich über Wolken auf?«
    »Verdammt, ich rege mich nicht über Wolken… Ach was!« Er winkte ab und eilte weiter.
    »Hör mal, was ist denn los mit dir, Jim?« rief ihm Mason nach. »Warte, ich muß dir noch etwas sagen. Etwas sehr Wichtiges!«
    »Keine Zeit, Hank!« gab Kingsley zurück, ohne stehenzubleiben.
    »Was?«
    Kingsley verzichtete darauf, das Gesagte zu wiederholen.
    Zu Hause rief Janice aus der Küche: »Das Abendessen ist gleich fertig, Großvater!«
    »Mir ist der Appetit vergangen«, murmelte James Kingsley.
    »Wie bitte? Was hast du gesagt?«
    »Nichts, mein Kind.« Er begab sich ins Wohnzimmer und holte die Flasche mit Schnaps aus dem Schrank. Das erste Glas schüttete er schwungvoll in die Kehle. Als Janice - rank und schlank, in Jeans und Schürze -eintrat, war er schon beim zweiten Glas.
    Das blonde Mädchen mit der hübschen Stupsnase musterte ihn besorgt. »Ist irgend etwas nicht in Ordnung?« Er trank und fragte sich, ob er ihr von seiner Wahrnehmung berichten sollte.
    »Großvater, was ist passiert?« Janices Stimme klang nun schon gepreßt. »Was hast du?«
    »Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber immer noch im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte.«
    »Daran zweifelt niemand«, sagte Janice.
    »Vielleicht wirst du es gleich tun«, gab er zurück und nahm sich den dritten Schnaps. Wenn er nicht bremste, würde in Kürze die Flasche leer sein.
    »Willst du mir nicht endlich verraten, was dich so aus der Fassung gebracht hat?«
    Er begab sich zum Fenster und blickte beunruhigt hinaus. Über den Dächern stand der Himmel immer noch in Flammen. Die Sonne schien sich diesmal besonders lange Zeit zu lassen, sich zu verabschieden.
    Kingsley leerte zum drittenmal sein Glas. Janice nahm ihm die Flasche weg. »Ich denke, das reicht vor dem Abendessen. Dein Magen ist leer. Willst du so blau sein, daß du nicht mehr weißt, was ich dir vorsetze? Ich dachte, ich wäre eine ganz passable Köchin.«
    »Das bist du, mein Kind. Du kochst hervorragend.«
    »Nun aber heraus mit der Sprache, Großvater. Was ist passiert? Ich muß gleich wieder in die Küche. Wenn mir etwas anbrennt, bist du schuld daran.«
    »Wir sollten Barrygate verlassen, Janice«, sagte James Kingsley mit belegter Stimme. »Und zwar so schnell wie möglich.«
    Das Mädchen sah ihn entgeistert an. »Warum?«
    »Weil auf unser Dorf schreckliche Dinge zukommen werden.«
    Janice erschrak. »Mein Gott, was redest du denn da, Großvater!«
    »Kennst du die Geschichte vom ›Höllenbaum‹?«
    »Natürlich. Du hast sie mir erzählt.«
    »Das Besorgniserregende daran ist, daß es nicht bloß eine unheimliche Geschichte ist, sondern die Wahrheit!«
    Janice schluckte. Aus der Küche kam ein Geruch, der sie alarmierte, deshalb eilte sie an den Herd zurück und nahm die Pfanne von der Flamme.
    Eigentlich sagte ihr ihr Großvater damit nichts Neues. Er hatte immer schon behauptet, daß diese Geschichte nicht erfunden war. Warum regte sie ihn heute plötzlich so auf?
    Er kam zu ihr in die Küche.
    »Janice, es ist mir mit dem, was ich vorhin sagte, bitterernst. Ich bekam vorhin den Beweis dafür, daß hinter dieser Schauergeschichte mehr steckt!«
    »Was für einen Beweis?«
    Er erzählte ihr von der riesigen Fratze, die sich kurz am Himmel gezeigt hatte. »Das war das Zeichen des Bösen! Es hat seine Augen auf Barrygate gerichtet. Und vor dem Dorf steht der Höllenbaum!« Er musterte seine Enkelin. »Du glaubst mir nicht.«
    »Aber nein, Großvater. Ich kann mir nur nicht vorstellen…«
    Er griff hastig nach ihrer Hand. »Komm mit!«
    »Aber Großvater, das Essen…«
    »Ich muß dir den Höllenbaum zeigen«, sagte James Kingsley und zog das Mädchen aus der Küche. Janice hatte kaum Zeit, die Schürze abzulegen.
    Er führte seine Enkelin hinter den Häusern vorbei zu dem

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