1811 - Konferenz der Galaktiker
vermessen."
Er machte eine kleine Pause, um seine Zuhörer über diese Worte nachdenken zu lassen.
„Es muß uns allen klar sein", fuhr Atlan mit erhobener Stimme fort, „daß die Fremden mit den Milchstraßenbewohnern irgend etwas Schlimmes vorhaben. Es geht ihnen dabei nicht um bestimmte, einzelne Völker, sondern um alle."
Nach wiederum einer kleinen Pause steigerte der Aktivatorträger seine Aussage.
„Und angesichts der bei uns herrschenden Uneinigkeit haben die Fremden gute Aussichten, ihre Pläne zu realisieren. Ihr Vorhaben wird gelingen, es sei denn, daß wir alle zusammenhalten."
Atlan malte ein düsteres Bild einer von fremden Invasoren unterdrückten Milchstraße und betonte, eine solche Situation könne nur entstehen, weil die Milchstraßenbewohner sich uneins seien und gegeneinander arbeiteten, anstatt sich gegenseitig zu unterstützen. Er verwies auf die Geschichte und frühere Invasionen.
Gelächter löste seine abschließende, schon fast zynisch kIingende Bemerkung aus: „Aber vielleicht haben diejenigen, die jetzt für Uneinigkeit sorgen und gegensteuern, nichts von den Fremden zu befürchten.
Denen geht es offensichtlich um Intelligenz, die bei manchen von uns jedoch abhandengekommen zu sein scheint!"
Atlan bemerkte einen jungen Arkoniden in der Versammlung, der versuchte, weiter nach vorn zu kommen, von den Sicherheitskräften jedoch daran gehindert wurde. Er trug ein kleines, poussierliches Pelztier auf der Schulter.
Atlans eindrucksvoller Appell zeigte eine erstaunliche Wirkung, seine Rede wurde mit großem Beifall belohnt. Cistolo Khan, der in der ersten Reihe neben Paola Daschmagan saß, erhob sich und kam zu ihm, um ihm persönlich zu gratulieren.
„Ich würde mich gern mit dir beraten", sagte der Terraner. „Hast du einen Termin frei?"
Der Arkonide lachte.
„Für dich immer", antwortete er. „Von mir aus können wir uns jetzt gleich unterhalten. Nebenan ist ein Konferenzraum, in dem wir ungestört sind."
Als er den LFT-Kommissar aus dem Saal führte, schloß sich Paola Daschmagan an. Sie hatte das intensive Gefühl, daß sich ihr jemand von hinten näherte und drehte sich um. Etwa zehn Meter von ihr entfernt stand ein junger Arkonide zwischen zwei athletisch gebauten Männern vom Terranischen Liga-Dienst. Er hatte ein kleines Pelztier auf der Schulter und bemühte sich vergeblich, an ihnen vorbeizukommen.
Der Arkonide blickte zu ihr herüber. Paola Daschmagan meinte, noch nie zuvor in den Augen eines Menschen einen derartigen Ausdruck von Haß gesehen zu haben.
Da der Mann von den TLD-Spezialisten abgesichert wurde, kümmerte. sie sich nicht weiter um ihn, sondern folgte Atlan und Cistolo Khan in den Konferenzraum. Nach einigen unverbindlichen Worten und Komplimenten für seine Rede kam die Erste Terranerin zur Sache.
„Ich möchte gerne wissen, ob Camelot etwas zur Lösung des Problems beitragen wird", sagte sie.
„Selbstverständlich", beteuerte der Arkonide. „Alle Zellaktivatorträger sind bereit, ihre Kräfte zur Verfügung zu stellen, um die Bedrohung abzuwehren."
„Das hört sich gut an", lobte Cistolo Khan, bemängelte dann jedoch, daß es nicht mehr als ein Versprechen war. „Ich möchte Garantien dafür haben, daß die Aktivatorträger sich wirklich in eine Front mit uns stellen, und ich möchte vor allem mehr über Camelot erfahren. Das von euch unter diesem Namen betriebene Projekt muß endlich an die Öffentlichkeit treten."
„Das wird es irgendwann", sagte Atlan zu.
„Die Position des Stützpunktes muß bekanntgegeben werden", forderte der LFT-Kommissar, „und ich möchte, daß Camelot ein offizielles Kommuniqué über Ziele und Absichten herausgibt. Die Geheimniskrämerei muß endlich vorbei sein."
Atlan lächelte still.
„In Zeiten wie diesen muß die Zurückhaltung aufgegeben werden, damit sich Camelot vor allem von dem Anstrich der Illegalität befreit", betonte Cistolo Khan. Er blickte den berühmten Arkoniden forschend an.
„Wirst du die nötigen Informationen über Camelot herausgeben?"
„Sicher!"
„Wann?"
„Das kann ich jetzt noch nicht sagen."
„Die Zeit drängt, Atlan! Das Humanidrom ist wie ein Pulverfaß, das jeden Moment hochgehen kann. Du hast eine phantastische Rede gehalten, die mit Sicherheit eine große Wirkung auf die Delegierten erzielt hat.
Doch weitere Impulse sind wichtig, um der Entwicklung die nötige Richtung zu geben."
„Ist es wirklich so eilig?"
„Noch eiliger! Wir haben deutliche Hinweise
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