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1811 - Konferenz der Galaktiker

Titel: 1811 - Konferenz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„In Rossoms Betrachtungsweise ist Hermon ein vom Kristallimperium verurteilter Terrorist und Politverbrecher. Rossom könnte es als Affront ansehen, daß Atlan ihn beschützt und vor einer Verhaftung bewahrt. Wir können nur hoffen, daß Hermon nicht zu dem Funken wird, der das Pulverfaß Humanidrom zur Explosion bringt."
     
    *
     
    „Ich verlange die Auslieferung von Hermon von Ariga", sagte Rossom von Atalaya, kaum daß er Atlan begrüßt hatte.
    Der Unsterbliche empfing den Arkoniden in einem großen Raum an Bord des Vesta-Kreuzers. Hermon von Ariga stand einige Schritte abseits neben einer Monitorwand. Er lächelte still, und es schien ihm nichts auszumachen, daß Rossom ihn wie Luft behandelte.
    Hermon war ein noch junger Mann von 27 Standardjahren, der sein weißblondes Haar in ähnlicher Weise trug wie Atlan. Er hatte ebenfalls rötliche Augen, war jedoch mit 1,81 Meter Größe kleiner als der Aktivatorträger. Er hatte ein volles Gesicht, wirkte füllig und war alles andere als durchtrainiert, ohne dabei schwächlich zu sein.
    Rossom, der diesen Arkoniden nie zuvor gesehen hatte, ließ sich von dem ersten Eindruck nicht täuschen. Er wußte, daß Hermon fünf Monate auf dem Strafplaneten Trankun verbracht hatte. Er kannte die Zustände dort, und ihm war klar, daß jemand sehr stark sein mußte, wenn er so lange überlebt hatte.
    Hermon stammte aus der mächtigen Dynastie derer von Ariga, und er war ein weitläufiger Cousin von Theta, die einmal Imperatrice von Arkon gewesen war. Er war ein hochgebildeter Mann, der auf sehr gute Schulen gegangen war. Er hatte jedoch nicht für das nationalistisch ausgerichtete Regime gearbeitet, sondern war zum Widerstandskämpfer geworden. Als solcher war er verhaftet und verurteilt worden, um von Atlan, seinem Vorbild, befreit zu werden.
    „Was echauffierst du dich?" fragte Atlan. „Haben wir nicht andere, viel wichtigere Probleme?"
    „Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", betonte Rossom von Atalaya. „Hier geht es um einen Strafgefangenen, der rechtmäßig verurteilt worden ist und nun widerrechtlich frei herumläuft."
    Er warf Hermon einen ebenso kurzen wie bösen Blick zu.
    „Nein, hier geht es um eine intergalaktische Gefahr, gegen die wir uns nur behaupten können, wenn wir zusammenstehen und gemeinsam handeln", korrigierte ihn Atlan. „Nur das sollte Inhalt unseres Gespräches sein."
    „Wir brauchen die anderen nicht", wies Rossom von Atalaya den Vorschlag zurück. „Noch niemals zuvor in der Geschichte der Milchstraße hat es ein so bedeutendes und hochstehendes Volk wie die Arkoniden gegeben. Es wäre eine Schande, wenn wir uns auf die Hilfe anderer stützen müßten, um uns eines Feindes zu erwehren."
    „Es gibt auch andere bedeutende Völker", widersetzte sich der Unsterbliche kühl. „Und bei den Arkoniden hat es Zeiten gegeben, in denen eine so vollmundige Behauptung wie deine zur allgemeinen Erheiterung anderer galaktischer Nationen beigetragen hätte."
    „Ein Volk ist wie ein lebendes und atmendes Wesen!" rief Rossom von Atalaya leidenschaftlich. „Es atmet ein, und es atmet aus, es ist mal in Hochform, mal legt es eine Ruhepause ein, um für den nächsten Aufschwung Kräfte zu sammeln. Deshalb darf man ein Volk nicht nach bestimmten Epochen der Schwäche beurteilen, sondern man muß seine ganze Entwicklung sehen."
    „Richtig", bestätigte Atlan gelassen.
    „Und betrachtet man die Gesamtentwicklung Arkons, dann kommt man nicht umhin zuzugeben, daß ihm kein anderes Volk in der Galaxis standhalten kann. Gerade jetzt erleben wir einen Aufschwung, der uns bis in die höchsten Höhen führen wird. Schon in wenigen Jahren werden wir die allesüberstrahlende Macht in der Galaxis sein."
    „Mit dir als Kristallprinz an der Spitze", spottete Atlan.
    Rossom von Atalaya blickte ihn ärgerlich an.
    „Ich selbst bin absolut unbedeutend", unterstrich er. „Ich stehe im Dienste meines Volkes. Wie meine Zukunft aussieht"hängt nicht von mir ab."
    Atlan erhob sich und gab seinem Besucher damit zu verstehen, daß die Unterredung für ihn zu Ende war.
    Rossom von Atalaya erhob sich langsam und zögernd aus seinem Sessel. Zornig zog er die Augenbrauen zusammen. Die Art, wie der Unsterbliche ihn behandelte, gefiel ihm nicht.
    „Was ist mit ihm?" fragte er und zeigte auf Hermon von Ariga.
    „Er bleibt bei mir an Bord", antwortete Atlan in unerschütterlicher Ruhe.
    Rossom von Atalaya bebte vor Zorn. Für ihn bedeutete die Weigerung des Aktivatorträgers

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