1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)
Feldschlacht mit Kampfgetümmel und verhüllendem Pulverdampf ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Freund und Feind.
Im 18 . Jahrhundert lassen sich für die großen Staaten charakteristische Uniformfarben identifizieren. Diese galten auch für die napoleonische Zeit: Preußen trug Blau, Russland Grün, England Rot, Frankreich und Österreich Weiß, kleinere Staaten richteten sich oft nach den Staaten, mit denen sie sympathisierten bzw. verbündet waren. Dies traf u.a. auch auf Sachsen zu. Einzig in Frankreich wechselte mit der Französischen Revolution von 1789 die Grundfarbe. Aus dem Weiß, das als Königsfarbe galt und somit für das alte System stand, wurde Blau. Genauer gesagt, trat die normale Infanterie in der Farbgebung Blau-Weiß-Rot auf das Schlachtfeld, was auf der Uniformierung der Nationalgarde fußte.
Diese grobe Einteilung galt aber nur für die Waffengattung der Infanterie, der Fußsoldaten. Insbesondere die Kavallerie, also die Reiter, trugen oft andere Farben, und ihre Uniformen waren reich verziert. Besonders auffällig sind hierbei die Husaren mit ihren vielen Verschnürungen. Selbst die Infanterie erschien durch den Rang angebende Litzen sowie farbige Kragen und Ärmelaufschläge nicht nur in ihrer Grundfarbe.
Eine weitere Waffengattung neben Infanterie und Kavallerie war die Artillerie – die Mannschaften an den Geschützen.
Angesichts der Tatsache, dass die Soldaten aus ganz Europa, aus Dutzenden größerer und kleinerer Staaten kamen und dass jeder dieser Staaten auch noch verschiedene Waffengattungen mit ihren jeweils eigenen Uniformen ins Feld führte, muss in den Tagen der Völkerschlacht bei Leipzig in und rund um die Stadt ein Gewimmel verschiedenster Uniformen geherrscht haben.
Jedoch hatten die Soldaten schon vor der Völkerschlacht äußerst harte Zeiten hinter sich. Sie waren bereits Monate bei Wind und Wetter Hunderte von Kilometern unterwegs gewesen, übernachteten häufig im Freien und waren oft schlecht versorgt. Die Ausrüstung war verschlissen, was fehlte, wurde von denen genommen, die es nicht mehr brauchten – selbst von den Gefallenen des Gegners. Die Uniformen blichen aus, verloren gar regelrecht ihre Färbung, so dass, abgesehen von den Offizieren, wohl die wenigsten Soldaten so aussahen, wie es vorgeschrieben war.
Frankreich
Kaisergarde
Französische Kaisergarde, Sergeant
Napoleons »Alte Garde« war die Elite der Elite. Das minimale Gardemaß betrug 1 , 78 m, die Aufnahme in die Garde war eine Auszeichnung. Im Laufe der Jahre wuchs die Garde, weswegen drei Kategorien eingeführt wurden: die Alte Garde, die Mittlere Garde und die Junge Garde. Wie es bei Garden nicht ungewöhnlich ist, wurden sie besser bezahlt und verpflegt, was das Vorrecht auf Ausrüstung und Personal einschloss. Symbolträchtig waren die Bärenfellmützen der Gardegrenadiere. Das Tragen von goldenen Ohrringen war in der Alten Garde so verbreitet, dass sie schon fast zum Bestandteil der Uniform wurden. Napoleon hielt die Garde oft als Reserve zurück, womit er bei ihr nicht immer für beste Laune sorgte.
Linieninfanterie Regiment »Marie Louise«
Regiment »Marie Louise«, Linieninfanterist
Schlecht ausgerüstet und gekleidet, gab das Regiment »Marie Louise« oft ein miserables Bild ab. Es bestand aus meist unfreiwillig 1813 / 14 in den Krieg gezwungenen Jugendlichen. Die »Marie-Louisen« bekamen nur eine Mütze und einen Mantel und trugen darunter zivile Kleidung.
Marinegarde
Marinegarde, Quartiermeister
Das Bataillon der Seemänner der Garde des Consuls wurde am 17 . September 1803 gegründet und mit Wirkung vom 29 . Juli 1804 Teil der Garde Impériale. Da die Marinegarde vielseitig einsetzbar war und daher als zu wertvoll galt, sollte sie nur im Notfall im Gefecht eingesetzt werden. Dennoch geschah dies immer wieder, beispielsweise im Frühjahrsfeldzug 1813 in der Schlacht bei Großgörschen. In der Schlacht bei Leipzig während des Herbstfeldzuges verwandelte sie das Dorf Möckern in eine fast uneinnehmbare Festung. Die endgültige Auflösung dieses Verbandes erfolgte am 15 . August 1815 .
Offizier der Infanterie
Linieninfanterie, Grenadieroffizier
Offiziere waren immer vorschriftsmäßig gekleidet, oft im Gegensatz zu ihren Mannschaften. Sie trugen einen zweireihigen Westenrock, die »habit-veste«, mit weißen Rabatten, oder die einreihige, häufig rein blaue Pikesche. Als Beinkleid dienten blaue oder graue Hosen, aber auch Breeches mit kniehohen
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