1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)
1742 , † Krieblowitz 12 . 9 . 1819
Blücher war risikobereit, draufgängerisch und bei seinen Soldaten beliebt, was auch sein volkstümlicher Titel »Marschall Vorwärts« zeigt. Als Anführer der Schlesischen Armee, einer der drei Teilarmeen der Alliierten im Feldzug gegen Napoleon, drängte er die noch zögernden Monarchen zum Handeln, erzwang mit seinem Übergang über die Katzbach und die Elbe sowie seinem Vorrücken auf Leipzig die Entscheidung. Er war es auch, der darauf bestand, Napoleon und seine Armee über den Rhein bis nach Paris zu verfolgen.
Unmittelbar nach der Völkerschlacht bei Leipzig wurde Blücher im Oktober 1813 zum Generalfeldmarschall befördert. Trotz seines hohen Alters nahm er auch an den Feldzügen von 1814 in Frankreich und 1815 in Belgien teil und führte gemeinsam mit Wellington durch den Sieg bei Waterloo den endgültigen Sturz von Napoleon herbei. Mit der Verleihung des Titels Blücher von Wahlstatt erhob ihn der preußische König am 3 . Juni 1814 in den Fürstenstand.
Blücher war in seinem Handeln sehr impulsiv; in taktischen Dingen verließ er sich ganz auf seinen Generalstabschef Scharnhorst bzw. nach dessen Fortgang Gneisenau und wusste deren Beitrag stets zu schätzen.
Carl Theodor Körner, Dichter und Leutnant im Lützowschen Freikorps, Adjutant Lützows, * Dresden 23 . 9 . 1791 , † Forst Rosenow (bei Gadebusch) 26 . 8 . 1813
Sein vollständiger Name lautete Carl Theodor Körner, doch als Dichter entschied er sich dafür, den ersten Vornamen wegzulassen. Er könnte in dieser Porträtsammlung auch unter den Sachsen stehen, denn er wurde in Dresden geboren, wuchs dort auf, besuchte die berühmte Dresdner Kreuzschule und studierte in Freiberg und Leipzig. Doch als Dichter im Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft und prominentester Freiwilliger der Lützower Jäger wurde er zur Symbolfigur der patriotischen Bewegung in Deutschland, insbesondere in Preußen.
Seine Eltern, der Dresdner Appellationsrat Christian Gottlob Körner und Anna Wilhelmine Jacobine geb. Stock, waren enge Freunde und Förderer Schillers, und gehörten dem Siebeneichener Kulturkreis an. Als Student in Freiberg und Leipzig fiel Theodor Körner eher durch Disziplinlosigkeit auf; wegen eines verbotenen Duells musste er die Leipziger Universität verlassen. Doch da besaß er als Dichter und Dramatiker trotz seiner Jugend schon einen solchen Ruf, dass sich ihm eine Karriere als Theaterdichter am Wiener Burgtheater eröffnete.
Nur wenige Tage nach dem Aufruf des preußischen Königs meldete sich Theodor Körner als Freiwilliger zum Lützower Freikorps – zunächst bei der Infanterie, kurz darauf wechselte er zur Kavallerie, wo er im Rang eines Leutnants Adjutant des Majors von Lützow wurde. Beim Überfall auf die Lützower Jäger am 17 . Juni 1813 bei Kitzen wurde er verwundet und entkam durch fremde Hilfe. Im August schloss er sich dem Korps wieder an und fiel bei einem Gefecht bei Gadebusch am 26 . August 1813 . Beigesetzt wurde er in dem Dorf Wöbbelin.
Posthum veröffentlichte sein Vater die Sammlung patriotischer Gedichte »Leyer und Schwert«, die auch das berühmte »Lützows wilde Jagd« enthält.
Friedrich August Peter von Colomb, Rittmeister des 3 . Preußischen Husarenregiments, Freikorpsführer, * Aurich 19 . 6 . 1775 , † Königsberg 12 . 11 . 1854
Zu Unrecht fast vergessen ist der Rittmeister von Colomb, als Führer einer Freischar das erfolgreiche Gegenstück zu den Lützowern.
Er trat 1792 in Berlin in das Zietensche Husarenregiment ein, beteiligte sich u.a. 1806 an der Verteidigung Lübecks und wurde 1811 Rittmeister. Seine Schwester Amalie war die zweite Ehefrau Blüchers.
Die Husarenstücke, die ihm und seiner nicht einmal hundert Mann starken Truppe 1813 gegen die Franzosen gelangen, verschafften ihm rasch einen legendären Ruf. Für seinen größten Erfolg, die Eroberung eines französischen Artillerieparks bei Zwickau mit mehreren hundert Mann Bewachung, wurde er befördert und ausgezeichnet. Nahe Zwickau erinnert ein Gedenkstein an diese Aktion. Seine Begegnungen mit dem Major von Lützow sind belegt; im September beteiligte er sich erfolgreich unter dem Kommando General Thielmanns am Gefecht bei Altenburg gegen überlegene französische Truppen, die Napoleon gegen die Freischaren geschickt hatte. Von der Völkerschlacht erfuhr er erst einige Tage später, da er zu dieser Zeit noch im Thüringer Raum operierte. Doch von da an nahm er bis 1815 an allen wichtigen
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