1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)
* Coblenz 15 . 5 . 1773 , † Wien 11 . 6 . 1859
Metternich gilt als Inbegriff des gewieften und viele Züge vorausdenkenden Diplomaten. Nachdem Österreich hintereinander fünf Kriege gegen Napoleon verloren hatte, brachte Metternich seinen Kaiser dazu, zu »sanfteren Mitteln« zu greifen – dem Ehebündnis, das Franz I. zum Schwiegervater Napoleons machte.
Geschickt lavierte Metternich zwischen Russland und Frankreich, bis er es in einer mehrstufigen Meisterleistung schaffte, Österreich vom Koalitionspartner Frankreichs ins gegnerische Lager zu bringen, ohne dass sich sein Land Verrat vorwerfen lassen musste.
Nach der Völkerschlacht wurde Metternich in den erblichen Fürstenstand erhoben. Als Präsident des Wiener Kongresses 1814 / 1815 prägte er maßgeblich dessen Verlauf und erreichte u.a. den Erhalt Sachsens.
Metternichs wichtigste und konsequent verfolgte Maxime war das Gleichgewicht der Mächte in Europa.
Ebenso trägt das System der Restauration seinen Namen. Die 1815 wiederhergestellte vorrevolutionäre politische und soziale Ordnung sollte erhalten bleiben und der Kampf gegen alle revolutionären Bewegungen aufgenommen werden. Metternich installierte ein innenpolitisches Unterdrückungssystem mit Zensur und Polizeigewalt, das sich auf den gesamten Deutschen Bund auswirkte und die nationalen, liberalen und fortschrittlichen Kräfte in Deutschland niederhalten sollte.
Im März 1848 zwangen gegen ihn persönlich gerichtete Unruhen Metternich zum Rücktritt. Er floh nach England, kehrte aber 1851 nach Wien zurück.
Karl Philipp Fürst von Schwarzenberg, Oberbefehlshaber der Alliierten Armee, * Wien 15 . 4 . 1771 , † 15 . 10 . 1820
»Wann werden denn die Menschen aufhören, sich zu morden und zu verstümmeln? – Dann würd ich bei Dir sein, bei Dir bleiben.« So schrieb der Feldmarschall im November 1813 an seine Frau. Es mag verwundern, wenn der Oberbefehlshaber der Alliierten, der mit seinen Befehlen Zehntausende in den Tod schickte, solche Worte schreibt.
Sein Leben war vom Krieg geprägt. Mit 17 Jahren wurde er zum Leutnant ernannt, und während seiner Laufbahn kam er zu höchsten militärischen Ehren. Auf Betreiben Metternichs und des Kaisers von Österreich erhielt er für den 1813 eröffneten Feldzug der Alliierten gegen Napoleon nominell das Oberkommando. Faktisch wurde seine Arbeit jedoch dadurch erschwert, dass sich drei Monarchen in seine Befehlsgebung einmischten. Sein großer Respekt vor Napoleons strategischem Genie ließ ihn nicht selten zögern.
1814 zog er als Feldmarschall siegreich in Paris ein.
Sein Schicksal wurde jedoch Leipzig: Hier errang er nicht nur am 19 . Oktober 1813 einen großen Sieg; hier sollte auch sein Leben am 15 . Oktober 1820 bei einer Besichtigung des Schlachtfeldes enden – genau sieben Jahre nach dem Tag, an dem sich alle auf die entscheidende Völkerschlacht vorbereitet hatten.
Schweden
Kronprinz Karl Johann von Schweden, als Jean-Baptiste Jules Bernadotte, ehemaliger Marschall der Grande Armée, Oberbefehlshaber der Alliierten Nordarmee, * Pau (Frankreich) 26 . 1 . 1763 , † Stockholm 8 . 3 . 1844
Die Ironie in Karl Johanns Vita ist, dass er eine dauerhafte Königsdynastie begründete, obwohl er zunächst überzeugter Republikaner war. 1804 ernannte Napoleon auch ihn zum Marschall. Für seinen entscheidenden Anteil am Sieg in der Schlacht bei Austerlitz erhielt er 1805 den Titel Fürst von Ponte Corvo. Dann überwarf er sich jedoch mit Napoleon und wurde von seinen Pflichten entbunden. Er beschritt einen neuen Lebensweg, wobei ihm sein freundliches Verhalten gegenüber schwedischen Kriegsgefangenen zugutekam: 1810 wurde er vom schwedischen König adoptiert und zum Kronprinzen von Schweden gewählt. Im Herbstfeldzug 1813 kommandierte er die schwedischen Kontingente und die Nordarmee auf Seiten der Verbündeten gegen seinen ehemaligen Dienstherrn Napoleon, hielt die Schweden aber weitestgehend aus den Kämpfen heraus.
1818 wurde er als Karl XIV . Johann König von Schweden.
Uniformen zur Zeit Napoleons
H eute und mit Blick auf die modernen Kriege mag die Buntheit der zu Napoleons Zeiten getragenen Uniformen befremdlich wirken. Auf weite Entfernung sichtbar, in dichten Massen gedrängt und ohne Deckung traten die Soldaten dem Gegner auf dem Feld entgegen. Doch Waffentechnik, Kampftaktik sowie die repräsentativen Aufgaben des Militärs machten dezentere Farbgebungen damals undenkbar. Nicht zuletzt waren die Farben in Zeiten der offenen
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